DGUV-Regel: Atemschutz-Unterweisungen müssen bis Jahresende stehen

Die Uhr tickt für deutsche Unternehmen: Bis zum 31. Dezember müssen alle jährlichen Sicherheitsunterweisungen für Atemschutzgeräteträger abgeschlossen sein. Hinter der scheinbaren Formalie verbirgt sich eine verschärfte Kontrollpraxis und ein deutlich erhöhtes Bußgeldrisiko.

Für Beschäftigte, die beruflich Atemschutz tragen – von einfachen FFP-Masken bis zu schweren Isoliergeräten – ist die jährliche Unterweisung nach DGUV Regel 112-190 gesetzliche Pflicht. Viele Betriebe behandeln den Turnus fälschlich als rollendes Zwölfmonatsfenster. Doch für Prüfer und Gerichte zählt meist der Kalendertatbestand: Wer die Deadline verpasst, startet mit einer rechtlichen Lücke ins neue Jahr.

„Der Jahreswechsel ist der absolute Engpass“, bestätigt ein Compliance-Experte. „Wer jetzt nicht handelt, kann eine versäumte Unterweisung 2025 nicht mehr nachholen.“ Nur noch vier Werktage bleiben für die Organisation.

Arbeitgeber aufgepasst: Lückenhafte Dokumentation von Sicherheitsunterweisungen zieht inzwischen hohe Bußgelder nach sich – und einfache PDFs reichen oft nicht. Der kostenlose Leitfaden “Unterweisungsnachweis” liefert eine sofort einsetzbare, rechtssichere Word‑Vorlage plus Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung zur digitalen Dokumentation. So schließen Sie Nachweislücken, erstellen revisionssichere Protokolle und sind für Prüfungen besser gerüstet. Kostenlosen Unterweisungsnachweis & Vorlage sichern

Bußgelder bis 30.000 Euro pro Verstoß

Die Dringlichkeit speist sich aus einer verschärften Sanktionspraxis. Seit der „Arbeitsschutz 2025“-Initiative können Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz – dazu zählt die nicht oder schlecht dokumentierte Unterweisung – mit bis zu 30.000 Euro pro Einzelfall geahndet werden. Bei grober Fahrlässigkeit oder Systemversagen sind sogar Strafen bis 50.000 Euro im Raum.

Die Unterweisung muss dabei mehr sein als ein abgehaktes Pflichtprogramm. Sie muss Theorie (Gefahren, Schadstoffe), Praxis (Anlegen, Dichtkontrolle, Störverhalten) und den Gesundheitscheck (G 26.3-Untersuchung) verbinden. Ein PDF‑Versand oder ein passives Schulungsvideo genügt nicht mehr.

Digitale Dokumentation wird zum Standard

2025 hat die Digitalisierung den Arbeitsschutz erfasst. Papiernachweise gelten zunehmend als riskant – sie können verloren gehen und bieten keine lückenlose Prüfspur. Digitale Managementsysteme sind auf dem Vormarsch. Sie erfassen in Echtzeit, wer unterwiesen wurde, erinnern an ablaufende Gesundheitschecks und protokollieren Inhalte revisionssicher.

„Die Digitalisierung ist kein Nice‑to‑have mehr, sondern der beste Schutz vor Haftungsrisiken“, fasst ein Trendreport zusammen. Für den Jahresendspurt haben Firmen mit digitaler Infrastruktur klare Vorteile: Sie sehen sofort, wo noch Lücken klaffen.

Technische Updates einarbeiten

Die Kernregel bleibt, doch es gibt inhaltliche Anpassungen. Die DGUV Information 205-014 etwa wurde im August 2024 aktualisiert und präzisiert die Auswahlkriterien für Persönliche Schutzausrüstung bei Rettungsdiensten. Solche Updates fließen oft in industrielle Standards ein.

Unterweisungen, die Ende 2025 durchgeführt werden, sollten bereits diese aktuellen Auswahl-Logiken vermitteln. Veraltete Schulungsmaterialien könnten bei einer genauen Prüfung beanstandet werden.

Das müssen Betriebe jetzt prüfen

Für die verbleibenden Tage lautet die Checkliste der Sicherheitsverantwortlichen:

1. Personenkreis identifizieren: Alle Beschäftigten, die 2025 Atemschutz getragen haben.
2. Unterweisung verifizieren: Dokumentierten Schulungstermin im Kalenderjahr 2025 nachweisen.
3. Gesundheit checken: Gültigkeit der G 26.3-Bescheinigung zum Zeitpunkt der Nutzung bestätigen.
4. Nachweise archivieren: Unterschriebene oder digital verifizierte Unterlagen sicher speichern.

Der Fokus für 2026 zeichnet sich bereits ab: Die Behörden werden noch genauer auf den Unterschied zwischen formaler Papiervollständigkeit und tatsächlicher Sicherheitskompetenz achten. Die Kosten für Nachlässigkeit sind mit den neuen Bußgeldrahmen so hoch wie nie.

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