DGE-Richtlinien

DGE-Richtlinien: Was sich 2025 wirklich verändert hat

25.11.2025 - 21:49:12

Die Ernährungswende nimmt Fahrt auf. Heute, knapp anderthalb Jahre nach der Revolution der DGE-Empfehlungen, zeigt sich: Die 75/25-Formel ist in deutschen Küchen angekommen – doch zwischen Theorie und Praxis klaffen noch Lücken. Gleichzeitig verschärft sich die Debatte um hochverarbeitete Lebensmittel, während der Nutri-Score zum Jahresende seine schärfsten Regeln bekommt. Was bedeutet das für den Wocheneinkauf?

Mindestens 75 Prozent pflanzlich, maximal 25 Prozent tierisch – so lautet seit März 2024 die neue Formel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Der Trendreport Ernährung 2025 des Bundeszentrums für Ernährung bestätigt: Pflanzenbetonte und flexitarische Ernährung dominiert die Trends des Jahres.

„Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit. Eine pflanzenbetonte Ernährung schont auch die Umwelt”, erklärt DGE-Präsident Prof. Dr. Bernhard Watzl.

Anzeige

Werden Ihre Blutwerte falsch interpretiert? Der kostenlose 25-seitige PDF-Report “Laborwerte-Selbstcheck” erklärt verständlich, welche Werte (TSH, Cholesterin, Blutzucker) Sie wirklich beachten sollten und wie Ernährung und Nutri-Score-Veränderungen Ihre Werte beeinflussen können. Der Report gibt praktische Hinweise, welche Tests sinnvoll sind und wann Sie den Arzt um Klärung bitten sollten. Ideal für alle, die ihre Ernährung umstellen und wissen wollen, welche Blutwerte sie künftig prüfen sollten. Gratis Laborwerte-Report jetzt anfordern

Doch wie setzt man das um? Die wichtigsten Orientierungspunkte:

Die 300-Gramm-Grenze bei Fleisch und Wurst pro Woche macht Fleisch zur Beilage statt zum Hauptdarsteller. Praktisch bedeutet das: Sonntagsbraten ja, tägliches Schnitzel nein.

Hülsenfrüchte werden zur Basis. Linsen, Bohnen und Erbsen liefern günstiges Protein. Einsteiger-Tipp: In Bolognese die Hälfte des Hackfleischs durch rote Linsen oder gehackte Walnüsse ersetzen.

Milchprodukte runter auf zwei Portionen täglich – statt bisher drei. Ein Glas Milch plus ein Joghurt decken bereits den Bedarf.

Ultra-Processed Foods: Die unterschätzte Gefahr

Hochverarbeitete Lebensmittel stehen seit diesem Jahr unter verschärfter Beobachtung. Eine im British Medical Journal veröffentlichte Umbrella-Review mit Daten von fast 10 Millionen Menschen verknüpft Ultra-Processed Foods (UPF) direkt mit 32 gesundheitlichen Risiken – darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Das Tückische: Viele als „vegan” oder „gesund” vermarktete Produkte sind stark industriell verarbeitet. Der Verarbeitungsgrad entscheidet, nicht nur der Nährstoffgehalt.

So erkennen Sie UPFs:

  • Zusatzstoff-Check: Zutaten, die in keiner Küche vorkommen (hydrolysierte Proteine, Invertzuckersirup, Emulgatoren)
  • Nova-Klassifikation: Bevorzugen Sie Stufe 1 (unverarbeitet) und Stufe 2 (verarbeitete Zutaten wie Öl, Salz) statt Stufe 4 (Fertigprodukte)
  • Selbst mischen: Naturjoghurt mit frischem Obst schlägt gesüßten Fruchtjoghurt – weniger Zucker, keine unnötigen Zusatzstoffe

Nutri-Score verschärft: Countdown läuft

Bis zum 31. Dezember 2025 müssen alle Produkte mit Nutri-Score nach der neuen Berechnungsgrundlage bewertet sein. Die zweijährige Übergangsfrist endet – und die Änderungen haben es in sich.

Was sich ändert:

Zucker und Salz werden deutlich strenger bewertet. Viele Frühstückscerealien und Fertiggerichte rutschen von „A” oder „B” auf „C” oder „D” ab.

Süßstoffe verlieren ihren Bonus. Getränke mit künstlichen Süßstoffen gelten nicht mehr automatisch als gesunde Alternative – viele „Light”-Getränke werden abgewertet.

Ballaststoffe profitieren stärker. Vollkornprodukte schneiden besser ab als zuvor.

Verbraucherschützer raten: Den Nutri-Score nur zum Vergleich innerhalb derselben Produktkategorie nutzen – Müsli mit Müsli, nicht Müsli mit Joghurt.

Inflation als Treiber der Ernährungswende

Die wirtschaftliche Lage beschleunigt den Wandel unfreiwillig. Fleisch- und Milchprodukte sind durch gestiegene Produktions- und CO2-Kosten teurer geworden, während Hülsenfrüchte günstig bleiben. Der Trendreport Ernährung 2025 identifiziert „Klimaschutz und Self-Care” als treibende Kräfte.

„Wir nehmen dieses Ergebnis auch als Bestätigung unserer Arbeit wahr”, kommentiert Dr. Barbara Kaiser, Leiterin des BZfE. „Und wir liefern Inspirationen, wie solch ein buntes, vielfältiges und leckeres Essen Einzug in den Alltag der Menschen halten kann.”

Der Trend geht weg vom dogmatischen Verzicht hin zum pragmatischen Flexitarismus. Nicht 100 Prozent vegan, sondern tierische Produkte drastisch reduzieren – aus gesundheitlichen wie finanziellen Gründen.

Was 2026 kommt: Personalisierte Ernährung

KI-gestützte Apps erobern den Markt. Sie erstellen individuelle Mahlzeitenpläne auf Basis von Blutzuckerreaktionen, gemessen durch Sensoren aus der Diabetes-Technologie. Während die DGE-Richtlinien den Rahmen für alle bilden, wird die Feinjustierung zunehmend digital und individuell.

Für den Moment bleibt der analoge Rat der wichtigste: Mehr Pflanzen, weniger Verpackung, kritischer Blick auf die Zutatenliste. Die Ernährungswende ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und wir befinden uns gerade auf der Zielgeraden des ersten Jahres.

PS: Endlich Klarheit bei TSH, Cholesterin & Co. – der kostenlose 25‑Seiten-Report “Laborwerte-Selbstcheck” liefert verständliche Erklärungen, praktische Einordnung und Hinweise zu sinnvollen Spezialtests. Er zeigt, wie Sie Laborwerte richtig lesen, Fehldiagnosen vermeiden und Ernährungsempfehlungen wie ballaststoffreichere Kost oder Salzreduktion gezielt umsetzen können. Sofort-Download per E‑Mail. Jetzt kostenlosen Labor-Check sichern

@ boerse-global.de