Deutschland, Doppelwelle

Deutschland kämpft mit Doppelwelle aus Viren und Erschöpfung

28.12.2025 - 11:32:12

Eine massive Infektionswelle mit Rekordkrankenständen und die psychische Belastung der Bevölkerung stellen Wirtschaft und Gesundheitssystem vor einen Stresstest.

Eine massive Infektionswelle schwächt Deutschland – und zermürbt die Psyche der Bevölkerung. Neue Daten zeigen: Neben Husten und Fieber breitet sich eine tiefe kollektive Müdigkeit aus. Die endlose Schleife aus Krankheit und Überlastung fordert ihren Tribut.

Die Zahlen: Ein Winter der Rekorde

Rund 7,1 Millionen Menschen leiden derzeit an einer akuten Atemwegserkrankung. Das Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt für die 50. Kalenderwoche ein sehr hohes Niveau. Anders als in früheren Jahren zirkulieren mehrere Erreger gleichzeitig:

  • Die Influenza dominiert das Geschehen und begann in diesem Jahr bereits Ende November.
  • Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgt weiter für viele Krankenhauseinweisungen, besonders bei Kindern und Älteren.
  • SARS-CoV-2 bleibt auf einem stabilen, aber beständigen Niveau präsent.

Diese Ballung der Infektionen treibt den Krankenstand weiter in die Höhe. Krankenkassen wie die TK und DAK deuten an, dass 2025 die Rekordwerte bei Arbeitsunfähigkeitstagen brechen könnte.

Der unsichtbare Tribut: Psychische Erschöpfung greift um sich

Parallel zur Virenlast wächst die mentale Belastung. Experten warnen vor den Folgen der ständigen Zermürbung. Die Angst vor dem Virus ist einer tiefen Erschöpfung gewichen.

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Psychologen beobachten das Phänomen der “Sickness-Fatigue” – einer Krankheits-Müdigkeit. Wer zum wiederholten Mal erkrankt, kämpft mit Schuldgefühlen gegenüber Kollegen und der Frustration über erzwungene Isolation. Der ständige Kontrollverlust durch abgesagte Pläne und Pflegesituationen zehrt an den Kräften.

Hinzu kommt der Druck am Arbeitsplatz. Durch viele Ausfälle steigt die Last für die verbleibenden Kollegen immens. Das fördert Präsentismus: Arbeitnehmer schleppen sich krank ins Homeoffice, aus Angst, das Team im Stich zu lassen. Dieser Teufelskreis verhindert die Genesung und erhöht das Risiko für Burnout.

Strategien für die mentale Widerstandskraft

Angesichts dieser Doppelbelastung fordern Experten ein Umdenken. Es geht nicht mehr nur um körperliche Hygiene, sondern auch um mentale Hygiene.

  • Akzeptanz statt Widerstand: Therapeuten raten, den Energie raubenden Ärger über die eigene Erkrankung loszulassen. Eine Haltung der Akzeptanz kann den psychischen Druck mindern.
  • Soziales “Pacing”: Statt kompletter Isolation oder Überforderung helfen bewusst dosierte soziale Kontakte. Digitale Nähe kann physische Distanz überbrücken.
  • Kultur der Genesung: Arbeitgeber sind gefordert, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Mitarbeiter wirklich auskurieren können – ohne digitalen Druck. Unternehmen, die das ermöglichen, könnten langfristig weniger psychische Folgeschäden verzeichnen.

Ein Warnsignal für System und Wirtschaft

Die Lage Ende 2025 ist mehr als eine saisonale Anomalie. Sie ist ein Stress-Test für Gesundheitssystem und Wirtschaft. Die Kombination aus Infekten und psychischen Belastungen verursacht Milliardenschäden.

Der Trend verfestigt sich: Die “Saison” zieht sich über Monate. Das Prinzip der knappen Personaldecken in Unternehmen ist gescheitert. Ausfallquoten von 10 bis 15 Prozent im Winter müssen planbar sein, ohne die gesunde Belegschaft auszubrennen.

Die aktuelle Welle zeigt den fatalen Kreislauf deutlich: Ein geschwächtes Immunsystem ist anfälliger für Stress – und chronischer Stress schwächt wiederum die Abwehrkräfte.

Was kommt auf uns zu?

Epidemiologen geben für Januar und Februar 2026 keine Entwarnung. Grippewellen erreichen ihren Höhepunkt oft erst im neuen Jahr. Das RKI rechnet damit, dass die Influenza-Zahlen bis in den Februar hoch bleiben.

Für die mentale Gesundheit bedeutet das: Der Marathon geht weiter. Der Bedarf an psychologischer Unterstützung wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 weiter steigen. Die größte Herausforderung der kommenden Wochen wird sein, die eigene psychische Gesundheit genauso ernst zu nehmen wie den Schutz vor Viren.

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