Deutschland-ID: Bund startet digitale Behörden-Revolution
09.09.2025 - 16:16:01Die Bundesregierung führt eine verpflichtende digitale Identität ein und bündelt Digitalisierungsaufgaben in einem neuen Ministerium, um Behördengänge komplett online zu ermöglichen.
Deutschland wagt den großen Sprung ins digitale Zeitalter. Mit neuem Ministerium und einheitlicher Bürger-ID will die Bundesregierung die Verwaltung revolutionieren – und jahrzehntelange Bürokratie-Frustrationen beenden.
Das frisch geschaffene Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung treibt eine beispiellose Reform voran: Künftig sollen Bürger mit einer einzigen digitalen Identität alle Behördengänge online erledigen können. Von der Kindergeld-Beantragung bis zum Bauantrag – alles über ein zentrales Portal, ohne Papierberge und Warteschlangen.
Schlüssel für alle Türen: Die Deutschland-ID kommt
Das Herzstück der Reform ist die Deutschland-ID (früher BundID) – ein verpflichtendes digitales Bürgerkonto, das als universeller Schlüssel für sämtliche öffentliche Services fungiert. Elterngeld, Fahrzeugzulassung, Geburtsurkunden: Alles läuft künftig über diese eine Identität.
Das System speichert Nutzerdaten sicher und wiederverwendbar. Das erspart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehlerquellen bei Mehrfach-Eingaben. Deutschland folgt damit der EU-Strategie für eine europäische digitale Identität (EUDI), die grenzüberschreitende Identifikation und sogar Zahlungen ermöglicht.
Um Betrug zu verhindern, akzeptieren Behörden bereits jetzt nur noch digitale Fotos für Ausweise und Aufenthaltstitel. Spezielle Foto-Terminals in den Ämtern sollen den Prozess sicherer machen.
Neues Ministerium bündelt die Kräfte
Bislang waren Digitalisierungs-Aufgaben auf sechs verschiedene Ministerien verteilt – ein Flickenteppich, der Fortschritte blockierte. Das neue Digital-Ministerium unter Minister Dr. Karsten Wildberger ändert das grundlegend.
„Mit Deutschlands erstem Digitalministerium senden wir ein klares Signal: Digitalisierung und Staatsmodernisierung haben für diese Bundesregierung höchste Priorität“, erklärt Wildberger. Das Ressort koordiniert die nationale Digital-Strategie, überwacht KI-Einsatz in der Verwaltung und treibt den Breitband-Ausbau voran.
Besonders wichtig: Die bessere Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen – bisher ein Haupthindernis für einheitliche Standards.
Open Source statt Software-Abhängigkeit
Deutschland schlägt einen neuen Weg ein: Das überarbeitete Online-Zugangs-Gesetz (OZG 2.0) verpflichtet Bundesbehörden, bei IT-Projekten Open-Source-Software und offene Standards zu bevorzugen.
Diese Strategie soll die digitale Souveränität stärken und die Abhängigkeit von proprietären Anbietern reduzieren. Gleichzeitig verspricht sie mehr Sicherheit, Flexibilität und Innovation im digitalen Verwaltungsapparat.
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Aufholjagd nach Jahren des Stillstands
Deutschland hinkt bei der Digitalisierung öffentlicher Services anderen EU-Ländern deutlich hinterher. Ein EU-Bericht von 2024 lobte zwar den 5G-Ausbau, kritisierte aber das schleppende Tempo bei digitalen Bürgerdiensten.
Schuld daran: die komplexe Föderalstruktur und eine skeptische Haltung der Bevölkerung gegenüber staatlicher Datensammlung. Das neue Ministerium soll diese strukturellen Schwächen überwinden.
Bis 2027: Vollständige digitale Identität geplant
15 Prioritäts-Services – darunter Führerschein-Beantragung und Elterngeld – sollen bundesweit digital verfügbar werden. Die vollständige EUDI-Geldbörse wird bis 2027 schrittweise eingeführt.
Künstliche Intelligenz soll zusätzlich Effizienz und Datenanalyse in der Verwaltung verbessern. Ob Deutschland den Anschluss an Europas Digital-Spitze schafft, entscheidet sich in den nächsten drei Jahren. Das Versprechen ist groß: endlich eine Verwaltung, die den Bürgern dient – statt sie zu frustrieren.