Deutschland führt degressive Abschreibung wieder ein
14.11.2025 - 15:01:11Die Bundesregierung setzt auf einen massiven Investitionsschub: Ab sofort können Unternehmen bewegliche Wirtschaftsgüter deutlich schneller abschreiben. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Steuerpakets – und zeitlich befristet.
Seit dem 1. Juli 2025 ist es offiziell: Deutsche Firmen dürfen wieder die degressive Abschreibung nutzen. Was zunächst technisch klingt, könnte sich als echter Gamechanger für die Wirtschaft erweisen. Denn die beschleunigte Abschreibung von Maschinen, Fahrzeugen oder IT-Equipment verschafft Unternehmen unmittelbar mehr Liquidität – ein Effekt, der gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten Gold wert ist.
Die Regelung ist Kernstück des “Gesetzes für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland”. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollen profitieren und ihre Investitionen vorziehen statt aufzuschieben. Die Botschaft aus Berlin ist klar: Wer jetzt investiert, wird steuerlich belohnt.
Die Mechanik dahinter ist simpel, aber wirkungsvoll: Statt der üblichen linearen Abschreibung können Firmen nun jährlich bis zu 30 Prozent des jeweiligen Restbuchwerts steuerlich geltend machen. Die Rate darf maximal das Dreifache der linearen Abschreibung betragen – ist aber auf 30 Prozent gedeckelt.
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Was bedeutet das konkret? Eine Maschine für 100.000 Euro mit zehn Jahren Nutzungsdauer hätte linear eine Abschreibungsrate von zehn Prozent. Mit der degressiven Methode sind nun 30 Prozent möglich (3 x 10%). Im ersten Jahr können also 30.000 Euro statt nur 10.000 Euro abgeschrieben werden. Im zweiten Jahr sinkt die Bemessungsgrundlage auf 70.000 Euro – davon wieder 30 Prozent, also 21.000 Euro.
Diese Frontbeladung der Steuerersparnis setzt erhebliche Mittel frei, die Unternehmen reinvestieren oder für andere Zwecke nutzen können. Genau darauf zielt die Regierung ab.
Flexibilität als strategischer Vorteil
Klug: Unternehmen dürfen während der Nutzungsdauer vom degressiven zum linearen Verfahren wechseln – aber nicht umgekehrt. Dieser Wechsel wird interessant, sobald die lineare Abschreibung höhere Beträge bringt als die degressive. So lässt sich der Vermögenswert optimal über die gesamte Lebensdauer verteilen.
Der Anwendungsbereich ist bewusst breit gefasst. Erfasst sind bewegliche Wirtschaftsgüter aller Art: von Produktionsanlagen über Büroausstattung bis zur Fahrzeugflotte. Ausgenommen bleiben Gebäude und immaterielle Güter. Die finale Fassung des Gesetzes fiel dabei großzügiger aus als ursprünglich geplant – ein Zugeständnis an die Wirtschaft.
Besonders interessant für kleinere Betriebe: Die degressive Abschreibung lässt sich mit anderen Förderungen kombinieren, etwa dem Investitionsabzugsbetrag (IAB). Steuerberater sprechen bereits von einem “Turbo-Effekt” für die Liquidität.
Teil eines Gesamtpakets mit langfristiger Perspektive
Die degressive Abschreibung steht nicht allein. Sie ist eingebettet in ein umfassendes Investitionsprogramm, das Deutschland mittelfristig wettbewerbsfähiger machen soll. Dazu gehört die schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer von 15 auf 10 Prozent ab 2028 – ein Schritt, der international aufhorchen lässt.
Weitere Bausteine: eine Sonder-Abschreibung für neu angeschaffte Elektrofahrzeuge, höhere Grenzen bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Autos und eine ausgeweitete Forschungszulage. Unternehmensverbände begrüßen das Paket weitgehend als überfälligen Schritt. Die beschleunigte Abschreibung gilt dabei als besonders wirksames Instrument mit sofortiger Wirkung.
Durch die kurzfristige Steuerentlastung hofft die Bundesregierung auf einen Dominoeffekt: Mehr Investitionen bedeuten mehr Beschäftigung, mehr Innovation und letztlich nachhaltiges Wachstum.
Zeitfenster bis Ende 2027
Die Uhr tickt: Die Regelung gilt nur für Wirtschaftsgüter, die zwischen dem 1. Juli 2025 und dem 31. Dezember 2027 angeschafft oder hergestellt werden. Diese Befristung ist bewusst gewählt – sie soll Dringlichkeit erzeugen und Investitionen aus der Zukunft ins Jetzt holen.
Ob die Rechnung aufgeht? Das hängt davon ab, ob Unternehmen das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung haben, um tatsächlich größere Projekte anzuschieben. Die Kombination aus sofortiger Liquiditätsentlastung und langfristigen Steuersenkungen sendet ein klares Signal: Berlin meint es ernst mit der Standortattraktivität.
Die kommenden Quartale werden zeigen, wie stark die Wirtschaft auf den “Investitionsbooster” anspringt. Für jetzt haben Unternehmen jedenfalls ein wertvolles Werkzeug an der Hand – flexibel, sofort wirksam und finanziell spürbar.
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