Deutsche Ernährungsindustrie 2025: Ernährungsindustrie steht vorwachsenden Exporthindernissen (FOTO)Berlin / Bonn - Die deutsche Ernährungsindustrie sieht sich iminternationalen Geschäft mit zunehmenden administrativen Hürden konfrontiert.Laut dem aktuellen Exportindikator 2025, den die Bundesvereinigung der DeutschenErnährungsindustrie (BVE) gemeinsam mit der AFC Management Consulting GmbHvorgelegt hat, behindern Bürokratie und komplexe Vorschriften den Marktzugangspürbar.
03.06.2025 - 18:27:11Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE) / Deutsche ...
Die vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat(BMLEH) geförderte Studie zeigt: Über die Hälfte der befragten Unternehmen (54%) ist in den letzten zwölf Monaten an Exportbarrieren gescheitert - vor alleman bürokratischen Anforderungen (22 %) und unrentablen Exportbedingungen (17 %).Besonders betroffen zeigen sich die Branchen Molkereiprodukte, Fleisch sowiealkoholfreie Getränke.
Das Exportklima der deutschen Ernährungsindustrie liegt im Frühjahr 2025 beiplus 17 Prozentpunkten und fällt damit im Vergleich zum Vorjahr um 8 Punkte.Während die aktuelle Geschäftslage auf den Auslandsmärkten mit einem Saldo vonplus 25 Prozentpunkten weiterhin stabil eingeschätzt wird, haben sich dieGeschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich eingetrübt: Sieliegen nur noch bei plus 9 Prozentpunkten - ein Rückgang um 16 Punkte gegenüber2024.
"Die aktuelle Geschäftslage der Ernährungsindustrie zeigt eine bemerkenswerteRobustheit. Dennoch sorgen zunehmende geopolitische Spannungen, steigende Kostenund eine zunehmende regulatorische Komplexität für Verunsicherung mit Blick aufdie nahe Zukunft", erklärt Anselm Elles, geschäftsführender Gesellschafter derAFC Consulting Group. "Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich ineinem sich rasch wandelnden außenwirtschaftlichen Umfeld neu aufzustellen."
Der Export bleibt für viele Unternehmen ein bedeutendes wirtschaftlichesStandbein, wird jedoch zunehmend durch strukturelle Herausforderungen belastet.Die Erschließung neuer Auslandsmärkte ist laut der Studie für viele Unternehmenzeit- und kostenintensiver geworden. So berichten 56 Prozent der befragtenUnternehmen über gestiegene Kosten bei der Markterschließung innerhalb der EU,in Drittländern liegt dieser Anteil sogar bei 63 Prozent. Gleichzeitig geben 37Prozent an, dass sich der Zeitaufwand außerhalb der EU erhöht hat.
Die Unsicherheiten im Hinblick auf mögliche US-Zölle könnten den Außenhandelzusätzlich spürbar negativ beeinflussen. Unter den befragten Unternehmen rechnetein Viertel im Falle einer Einführung von US-Zöllen mit deutlichen bis starkenUmsatzverlusten. Zurückhaltender fallen die Einschätzungen in Bezug aufpotenzielle EU-Gegenmaßnahmen aus: 76 Prozent der Befragten erwarten keineAuswirkungen auf ihre Umsätze, während 16 Prozent mit leichten bis deutlichenEinbußen rechnen.
"Die deutschen Lebensmittelhersteller sind international breit aufgestellt -doch die globalen Rahmenbedingungen verändern sich rasant. PolitischeUnwägbarkeiten und wachsende Anforderungen in Auslandsmärkten erschweren denMarktzugang", betont Olivier Kölsch, Geschäftsführer der BVE. "UnsereUnternehmen brauchen jetzt mehr denn je verlässliche Rahmenbedingungen, um ihreStärken - Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit- auch international weiterausspielen zu können. Dies ist nur möglich, wenn Wirtschaft und Politik Hand inHand arbeiten und gemeinsam eine Diversifizierung internationalerHandelsbeziehungen der deutschen Ernährungsindustrie vorantreiben."
Trotz aller Herausforderungen blickt ein Großteil der Branche auch optimistischauf neue Möglichkeiten dank technischer Entwicklungen. Der digitale Außenhandelentwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Hebel für die internationaleExpansion: Zwar nutzen bislang nur 22 Prozent der Unternehmen aktivB2B-E-Commerce-Plattformen im Außenhandel, doch 55 Prozent bewerten dieBedeutung digitaler Vertriebskanäle bereits als wachsend, insbesondere für dieErschließung neuer Partner in Drittländern.
Im Hinblick auf die geografische Expansion steht die Diversifizierung derAbsatzmärkte im Vordergrund. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen plant,neue Exportmärkte zu erschließen. Im Fokus stehen EU-Länder außerhalb desDACH-Raums sowie Brasilien, China, Australien und die Region Südostasien.Ausschlaggebend sind die dortige Marktdynamik und das langfristigeWachstumspotenzial.
Den Exportindikator 2025 und die Pressemitteilung als PDF können Sie hierherunterladen: https://www.bve-online.de/vd/201430154302
Der Exportindikator der deutschen Ernährungsindustrie wird gefördert durch dasBundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.
Pressekontakt:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)Oliver NumrichLeiter Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: +49 30 200786-167E-Mail: mailto:numrich@ernaehrungsindustrie.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/18130/6048352OTS: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)