Deutlicher Rückgang der Pharmaexporte durch mögliche US-ZölleMünchen -- Ausfuhren in die USA könnten mittelfristig um bis zu 13 Milliarden Euro zurückgehen.- Hohe Abhängigkeit der deutschen Unternehmen vom weltgrößten Pharmamarkt USA- Ausgleich durch andere Absatzmärkte kaum möglichDen Pharmaunternehmen in Deutschland könnten durch die Einführung von US-Zöllenauf Pharmaprodukte erhebliche Verluste entstehen.
17.04.2025 - 08:54:19Deloitte / Deutlicher Rückgang der Pharmaexporte durch mögliche US-Zölle
Deutlicher Rückgang der Pharmaexporte durch mögliche US-ZölleMünchen (ots) -
- Ausfuhren in die USA könnten mittelfristig um bis zu 13 Milliarden Euro zurückgehen.- Hohe Abhängigkeit der deutschen Unternehmen vom weltgrößten Pharmamarkt USA- Ausgleich durch andere Absatzmärkte kaum möglich
Den Pharmaunternehmen in Deutschland könnten durch die Einführung von US-Zöllenauf Pharmaprodukte erhebliche Verluste entstehen. Würden Zölle in einerGrößenordnung von 10 bis 35 Prozent für einen Zeitraum von drei bis vier Jahrenin Kraft treten, könnten die Exporte der Branche in den weltgrößten PharmamarktUSA um fünf bis 53 Prozent zurückgehen. Das entspräche einem Verlust von 1,3 bis13,4 Milliarden Euro, wie eine aktuelle Deloitte-Analyse von drei Szenarienzeigt.
Neue Zölle in den USA würden außerdem zu rückläufigen Gesamtexporten derdeutschen pharmazeutischen Industrie führen. Im günstigsten Fall (10% Zoll)würden die Exporte nach Mexiko, Kanada und in andere Märkte aufgrund vonWechselwirkungen um weitere 1,2 Milliarden Euro sinken. Die gesamten deutschenPharmaexporte würden damit unter dem Einfluss neuer Handelshemmnisse in den USAum 2,5 Milliarden Euro (2%) zurückgehen.
"Eine sinkende Nachfrage im weltgrößten Pharmamarkt USA ist durch Ausfuhren inandere Absatzmärkte kaum auszugleichen", sagt Susanne Uhlmann, Partnerin undExpertin für die Pharmaindustrie bei Deloitte. "Maßnahmen, um die Effekte derZölle abzufedern - wie Anpassungen der Lieferketten - benötigen viel Zeit undvor allem verlässliche Rahmenbedingungen. Die aktuelle Unsicherheit ist daherdie größte Herausforderung."
Sollte ein Zoll von 20 Prozent auf Arzneimittel eingeführt werden, wären dieAuswirkungen auf die deutschen Exporte deutlich stärker. Die Ausfuhren in dieUSA würden um 28 Prozent sinken (7,1 Milliarden Euro), mit einem zusätzlichenRückgang von knapp 200 Millionen Euro in den übrigen Absatzmärkten. DieGesamtexporte der deutschen Pharmaindustrie würden damit um sechs Prozent (7,3Milliarden Euro) zurückgehen.
Ein US-Zoll in Höhe von 35 Prozent führt nach der vorliegenden Analysemittelfristig zu einem Rückgang der Exporte in die USA von 53 Prozent und einemVerlust von 13,4 Milliarden Euro über die Dauer von drei bis vier Jahren. DieAusfuhren in weitere Absatzmärkte würden um 100 Millionen Euro zurückgehen, sodass die gesamten Exporte der deutschen Pharmaindustrie unter diesenVoraussetzungen um 13,5 Milliarden sinken würden.
"Abgesehen von den wirtschaftlichen Auswirkungen sind Handelshemmnisse in dieserGrößenordnung Grund zur Sorge um die Qualität der medizinischen Versorgung. Siesollte oberste Priorität sein", sagt Uhlmann. "Gute, wirksame Arzneimittel sindkeine austauschbaren Konsumgüter und lassen sich schwer ersetzen."
Für die deutsche Pharmaindustrie sind die USA der wichtigste Exportmarkt: 2023lieferte Deutschland pharmazeutische Waren im Wert von 26 Milliarden Euro in dieUSA. Das sind 23 Prozent der deutschen Pharmaexporte im Gesamtwert von 113Milliarden Euro. Damit ist die Branche mehr als jede andere abhängig von denAusfuhren in die USA.
Die vorliegende Analyse beruht auf einem allgemeinen Gleichgewichtsmodell, daseine quantitative Modellierung von handelspolitischen Veränderungen ermöglicht.Für die angenommenen Zollhöhen wurden handelspolitische Ankündigungen bis zum10. April 2025 berücksichtigt und darauf aufbauend die Auswirkungen auf diedeutsche Pharmaindustrie modelliert.
Hier finden Sie die vollständige Analyse "Ungewisse Zeiten für deutschePharmaunternehmen" (https://www.deloitte.com/de/de/issues/efficiency-resiliency/geoeconomic-resilience-and-global-trade.html?nc=1) .
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