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Desaströse Halbjahresbilanz im Wohnungsbau: Baugewerbe fordertentschiedene Reaktionen auf allen politischen EbenenBerlin -- Umsatz Bauhauptgewerbe: 48,6 Milliarden Euro (nominal minus 1 Prozent zum Vorjahr)- Wohnungsbau (nominal zum Vorjahr): Umsatz minus 12,2 Prozent, Aufträge minus 5,1 Prozent,- Auftragseingänge insgesamt (nominal zum Vorjahr): Hochbau minus 3,0 Prozent, Tiefbau plus 8,3 ProzentDas Bauhauptgewerbe mit Betrieben ab 20 Beschäftigten verzeichnete im erstenHalbjahr 2024 eine extrem ungleiche Entwicklung der Bausparten, zeigen dieheutigen Daten des Statistischen Bundesamts.

23.08.2024 - 09:36:15

ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe / Desaströse Halbjahresbilanz im ...

Desaströse Halbjahresbilanz im Wohnungsbau: Baugewerbe fordertentschiedene Reaktionen auf allen politischen EbenenBerlin (ots) -

- Umsatz Bauhauptgewerbe: 48,6 Milliarden Euro (nominal minus 1 Prozent zum Vorjahr)- Wohnungsbau (nominal zum Vorjahr): Umsatz minus 12,2 Prozent, Aufträge minus 5,1 Prozent,- Auftragseingänge insgesamt (nominal zum Vorjahr): Hochbau minus 3,0 Prozent, Tiefbau plus 8,3 Prozent

Das Bauhauptgewerbe mit Betrieben ab 20 Beschäftigten verzeichnete im erstenHalbjahr 2024 eine extrem ungleiche Entwicklung der Bausparten, zeigen dieheutigen Daten des Statistischen Bundesamts. Während der Tiefbau sich positiventwickelt, bricht der Umsatz der deutschen Wohnungsbaubetriebe nach einemschlechten 1. Halbjahr 2023 um weitere 12 Prozent ein. Felix Pakleppa,Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, fordert einebelastbare Zinsstütze für den EH 55-Standard, schnellere Erleichterungen für dieBranche wie den Gebäudetyp E und eine Überprüfung aller kostenintensiven Normen.

"Die heutigen Zahlen müssten eigentlich ein Weckruf sein für die Politik. DieAufträge im Wohnungsbau gingen bis Ende Juni dieses Jahres um 5 Prozentgegenüber dem Vorjahreswert zurück, der Umsatz brach gegenüber 2023 garzweistellig um 12 Prozent ein.

Dass sich an dieser Misere nichts ändert, macht sie so besorgniserregend. Esmuss jetzt endlich einen Ruck geben auf allen politischen Ebenen. Kommunen undLänder haben einen immensen Einfluss auf die Neubautätigkeit. Vor allem mitihren Bauordnungen müssen sie die Anforderungen runterschrauben, die das Bauenhierzulande so teuer machen. Aber auch schnellere Bebauungspläne undBaugenehmigungen können einen großen Unterschied machen für Bauwillige undInvestoren.

Wir warnen eindringlich vor den gesamtgesellschaftlichen Folgen der zunehmendenWohnungsknappheit. Die Bundesregierung muss endlich den Autopilotmodusabschalten und die Wohnungsbaukrise angehen. Bauwillige brauchen eine belastbareZinsstütze für den EH 55-Standard. Wichtig für die Branche sind vereinfachteAnforderungen, wie sie der Gebäudetyp E verspricht, und dass allekostenintensiven Normen auf den Prüfstand kommen. Wir sind überzeugt, dass dieseMaßnahmen dem Wohnungsbau einen Schub geben würde."

Auftragseingänge (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

"Die Auftragslage im Bauhauptgewerbe ist differenziert zu betrachten. Währendder Hochbau einen Rückgang der Auftragseingänge um 3 Prozent verzeichnete,stiegen die Auftragseingänge im Tiefbau um gut 8 Prozent. Besonders derWohnungsbau zeigt mit 5 Prozent eine erschreckend stabile Negativtendenz.

Die Order für den gewerblichen Hochbau, wo es zu Jahresbeginn noch zweistelligeRückgänge gab, erholten sich zuletzt und liegen nun bei minus 3,4 Prozent.Positiv entwickelt sich der öffentliche Hochbau mit einem Zuwachs von 4 Prozent,der durch Investitionen in Schulen und Kitas gestützt wird. Der Sektor ist aberzu klein, um den gesamten Hochbau aus der Krise zu bauen. Im Tiefbau stiegen dieAuftragseingänge im gewerblichen Bereich um 10 Prozent, im öffentlichen Bereichum 7 Prozent, was die insgesamt stabile Nachfrage in diesem Segmentunterstreicht."

Arbeitsstunden (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

"Trotz eines Arbeitstages weniger in den alten Bundesländern und zweiArbeitstagen weniger in den neuen Bundesländern als im Vorjahr, was zu einemLeistungsrückgang von ca. einem Prozent führen würde, verzeichnete dasBauhauptgewerbe einen Rückgang der geleisteten Stunden um 2 Prozent. Besondersstark betroffen war der Wohnungsbau. Hier waren unsere Leute 7 Mio. Stundenweniger beschäftigt, fast ein Zehntel. Dass im Wohnungsbau 9 Prozent wenigergearbeitet wurde, ist ein schrilles Warnsignal für eine zunehmendeUnterbeschäftigung in diesem Bausektor. Auch der gewerbliche Hochbau musste einMinus von gut 3 Prozent hinnehmen, was zu einem Gesamtrückgang im Hochbau umknapp 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte."

Umsatz Bauhauptgewerbe (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

Die Umsatzentwicklung spiegelt die gemischte Auftragslage wider. Insgesamterzielte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von ca. 48,6 Milliarden Euro, waseinem Rückgang von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Hochbausank der Umsatz um 8 Prozent, wobei der Wohnungsbau mit minus 12 Prozentbesonders stark betroffen war. Der gewerbliche Hochbau verzeichnete ein Minusvon 5,5 Prozent.

Der Tiefbau konnte seine Umsätze hingegen um gut 7 Prozent steigern, wobei dergewerbliche Tiefbau ein Plus von gut 10 Prozent und der öffentliche Tiefbaueinen Zuwachs von 5 Prozent verzeichneten.

Pressekontakt:

Iris RabeLeiterin Abteilung Kommunikation und PresseZentralverband Deutsches BaugewerbeKronenstr. 55-5810117 BerlinTelefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420eMail mailto:rabe@zdb.de

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