Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re CH0126881561 hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr überraschend deutlich gesteigert.
14.08.2025 - 14:41:09Swiss Re steigert Halbjahresgewinn deutlich - Aktie dreht ins Minus
Der Überschuss wuchs im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar (2,2 Mrd Euro), wie das Schweizer Unternehmen am Donnerstag in Zürich mitteilte. Swiss-Re-Chef Andreas Berger sieht den Konzern auf gutem Weg zu dem angekündigten Jahresgewinn von mindestens 4,4 Milliarden Dollar. Für die Swiss-Re-Aktie ging es nach anfänglichen Kursgewinnen jedoch abwärts.
Am frühen Nachmittag lag das Papier an der Börse in Zürich mit knapp zwei Prozent im Minus und war damit größter Verlierer im Schweizer Leitindex SMI. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat es noch knapp 13 Prozent an Wert gewonnen.
Branchenexperten zeigten sich von den Zahlen positiv überrascht. Der Rückversicherer habe stark abgeschnitten, schrieb Will Hardcastle von der Großbank UBS. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Aktienrückkäufen. Allerdings verbuchte die Swiss Re im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 22,2 auf 20,9 Milliarden Dollar.
Bei der Vertragserneuerung zur Jahresmitte konnte der Konzern gegenüber Erstversicherern wie Allianz und Generali zwar im Schnitt Preiserhöhungen von 2,3 Prozent durchsetzen. Allerdings stiegen die Schadenerwartungen durch Inflation und veränderte Risiken um 4,6 Prozent. Bereinigt um diese Faktoren musste die Swiss Re Preisrückgänge hinnehmen, nachdem sie wie andere Rückversicherer in den vergangenen Jahren kräftig an der Preisschraube gedreht hatte. Daher verzichtete sie nun auf unrentables Geschäft: Das erneuerte Vertragsvolumen sank um 5,9 Prozent.
In den Verhandlungen erging es dem Schweizer Konzern ähnlich wie seinen deutschen Konkurrenten Munich Re DE0008430026 und Hannover Rück DE0008402215, die in den vergangenen Tagen ebenfalls bereinigte Preisrückgänge gemeldet hatten.
Bereits bei den Verhandlungsrunden zum 1. Januar und 1. April hatten die Rückversicherer bereinigt um Inflation und Risiken nicht mehr so hohe Preise durchsetzen können wie in den vergangenen Jahren. Allerdings betrachten die Chefs der Konzerne die jetzigen Konditionen immer noch als attraktiv.