Der Sportartikel-Riese Nike US6541061031 hat auch zum Ende seines Geschäftsjahres 2024 / 25 mit Umsatzrückgängen zu kämpfen.
27.06.2025 - 08:46:18Nike schwächelt weiter - Sieht jedoch Tahlsohle erreicht
Diese fielen jedoch nicht so stark aus, wie im Vorfeld befürchtet. Zudem machte Konzernchef Elliott Hill den Investoren Hoffnung, dass die Talsohle erreicht ist: "Von nun an erwarten wir eine Verbesserung unserer Geschäftsergebnisse", sagte er am Donnerstagabend in einer Telefonkonferenz. Es sei Zeit, das Blatt zu wenden.
So rechnet Nike für das erste Geschäftsquartal beim Umsatz nur noch mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich, nachdem der Erlös zuletzt zweistellig gefallen war. Analysten hatten mit einer deutlich schwächeren Prognose gerechnet.
Eine Prognose für das Jahr gibt das Unternehmen nicht ab - wegen der unsicheren Lage, etwa durch die US-Zollpolitik. Die US-Zölle werden bei Nike zu deutlichen Kostensteigerungen von rund einer Milliarde US-Dollar führen, sagte Finanzvorstand Matthew Friend in der Konferenz. Er stellte jedoch in Aussicht, diese "im Laufe der Zeit" vollständig ausgleichen zu können.
Die Aktie, die nach der Vorlage des Quartalsberichts nach Börsenschluss zunächst nachgegeben hatte, ging nach diesen Aussagen auf Erholungskurs und sprang im nachbörslichen Handel in New York um bis zu 11 Prozent an. Allerdings hat der Kurs im Jahresvergleich rund ein Drittel an Wert verloren.
Randal Konik vom Analysehaus Jefferies wertete die Entwicklung positiv. Der Wettbewerbsdruck lasse nach, Nike schneide besser ab und in Zukunft werde es einfacher, die Vergleichszahlen zu übertreffen. Die Aussagen von Nike gaben auch anderen Aktien des Sektors Rückenwind: So stiegen am Freitag vor Börseneröffnung in Frankfurt die Papiere von Adidas DE000A1EWWW0 auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als drei Prozent und die von Puma um 2,5 Prozent.
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (31. Mai) sanken die Erlöse im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 11,1 Milliarden US-Dollar (9,5 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Währungsbereinigt lag das Minus bei elf Prozent. Dabei bereinigte Nike weiter seine überbordenden Lagerbestände. Der Konzern übertraf damit aber ebenfalls die Erwartungen der Analysten sowie seine eigenen Prognosen. Der Adidas-Konkurrent hatte zuvor Rückgänge im mittleren Zehn-Prozent-Bereich in Aussicht gestellt.
Ein Grund für den Rückgang war ein schwächelndes China-Geschäft. Hier zeigte sich eine anhaltende Kundenzurückhaltung. Nike zufolge wird die Erholung dort länger dauern. Unter dem Strich sackte der Gewinn um 86 Prozent auf 211 Millionen Dollar ab. Beim Gewinn pro Aktie übertraf Nike mit 14 US-Cent aber die Analysten-Prognose leicht.
Der langjährige Nike-Manager Hill war im vergangenen Oktober aus dem Ruhestand zurückgekehrt. Er will das Unternehmen nach schwierigen Jahren mit sinkenden Umsätzen und Entlassungen wieder auf Wachstumskurs bringen. So will sich Nike künftig wieder vermehrt auf Sport konzentrieren und das Geschäft mit dem Handel verbessern. Zur Strategie seines Vorgängers John Donahoe gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in den Läden durch Produkte von Konkurrenten gefüllt wurde.
Im Dezember hatte Hill einen Umbauplan vorgelegt, der das Wachstum wieder ankurbeln soll. Demnach soll sich das Unternehmen auf Sportarten wie Laufen, Basketball und Fußball konzentrieren. Nike verlagert außerdem Marketinggelder von klickstarken digitalen Anzeigen auf größere Sportkampagnen. Dabei kämpft der Manager mit einem schwierigen Umfeld aus Zöllen, zurückhaltenden Konsumausgaben sowie einem intensiven Wettbewerb.