ROUNDUP, Alzchem

Der Spezialchemie-Konzern Alzchem DE000A1MBDZ0 hat trotz des schwierigen Konjunkturumfelds auch im dritten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt.

30.10.2025 - 11:31:38

Alzchem legt dank Spezialchemie weiter zu - Kurssprung bei Aktie

Umsatz und Ergebnisse legten zu. "Insbesondere die konsequente Fokussierung auf margenstarke Spezialchemikalien sowie die Stärkung der Innovations- und Produktionskompetenz 'Made in Germany' zeigen weiterhin Wirkung", teilte das im SDax DE0009653386 notierte Unternehmen bei der Zahlenvorlage am Donnerstag in Trostberg mit. An seinen Zielen für das Gesamtjahr hält der Konzern fest.

An der Börse kam die Quartalsbilanz gut an. Die Aktie gewann am Vormittag fast acht Prozent und gehörte zu den größten Gewinnern im Kleinwerteindex SDax DE0009653386. Seit dem Jahreswechsel hat sich das Papier um rund 180 Prozent verteuert.

Im dritten Quartal kletterte Alzchems Umsatz im Jahresvergleich um gut sechs Prozent auf rund 137 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte von einer anhaltend steigenden Nachfrage nach Spezialchemie-Produkten, an denen es prozentual mehr verdient. In diesem Bereich habe unter anderem das gute Geschäft mit Kreatin-Produkten für Lebensmittel und Tierernährung Schub gegeben, hieß es weiter.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um rund ein Fünftel auf knapp 30 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis liegt laut Analyst Volker Bosse von der Baader Bank fünf Prozent über den Markterwartungen. Die Quartalszahlen bestätigten seine Einschätzung, dass die langfristige Investitionsstory von Alzchem intakt sei und weiteres Bewertungspotenzial bieten dürfte. Unter dem Strich blieb im Sommerquartal ein Gewinn von 16,3 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Überschuss von 12,4 Millionen erzielt.

Für das Gesamtjahr peilt das Management weiterhin einen Umsatz von etwa 580 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von 113 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatten die Trostberger Erlöse von über 554 Millionen und ein Ergebnis von gut 105 Millionen erwirtschaftet.

Derweil verläuft die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Nitroguanidin in Deutschland dem Unternehmen zufolge wie geplant. Die chemische Verbindung wird unter anderem als Baustein für Pflanzenschutzmittel, als Treibmittel zur Auslösung von Airbags und als Hauptbestandteil für Treibladungen in Munition genutzt. Die neue Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Betrieb gehen.

Zudem suchen die Trostberger nach einem Standort für eine zusätzliche Nitroguanidin-Produktionsanlage in den USA. Das Unternehmen werde für ein geeignetes Grundstück drei bis vier mögliche Standorte analysieren, hieß es. Die Suche soll bis spätestens Ende 2026 und der mögliche Bau bis Ende 2029 abgeschlossen sein.

@ dpa.de