Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Rüstungsboom hat Rheinmetall DE0007030009 zum Jahresstart kräftige Zuwächse beschert.

29.04.2025 - 10:38:38

Rheinmetall übertrifft Erwartungen dank Vorzieheffekten - Dax-Spitze

Dabei profitierte Deutschlands größter Rüstungskonzern neben einer hohen Nachfrage auch von Vorzieheffekten. Die Eckdaten zum ersten Quartal übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Rheinmetall bestätigte seine Jahresprognose, deutete aber Luft nach oben an. Auch der weltweite Zollstreit trübt die Aussichten nicht. Die Aktien legten am Dienstag kräftig zu.

Im frühen Handel stiegen die Papiere 5,4 Prozent auf 1.412 Euro und waren damit Spitzenreiter im Dax DE0008469008. Das Kursplus im laufenden Jahr liegt aktuell bei rund 130 Prozent. Bis zum jüngsten Rekordhoch bei 1.500 Euro ist es für die Aktien nicht mehr weit. "Die Eckdaten des ersten Quartals lagen im Ziel", kommentierte Berenberg-Analyst George McWhirter. Damit starte Rheinmetall das Jahr offensiv.

Der Umsatz dürfte im ersten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge um rund 46 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro gestiegen sein, wie das Unternehmen bereits am Montagabend in Düsseldorf mitteilte. Die Erlöse mit Militärtechnik seien um fast 73 Prozent nach oben gesprungen. Das operative Ergebnis sieht Rheinmetall um fast die Hälfte höher bei 199 Millionen Euro. Dabei dürfte sich das Ergebnis aus dem Rüstungsgeschäft fast verdoppelt haben. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis liegen den Angaben zufolge deutlich über den Markterwartungen.

Rheinmetall begründete das starke Wachstum im Rüstungsgeschäft vor allem mit Vorzieheffekten vom zweiten auf das erste Quartal. Die sogenannte Nomination stieg vor allem wegen Aufträgen aus Deutschland um rund 181 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Diese Kennzahl umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden. Der Backlog, der neben dem Auftragsbestand zum Beispiel auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden beinhaltet, erreichte durch mehrere Großaufträge einen neuen Höchstwert von 62,7 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund bestätige der Vorstand "mindestens" die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2025 mit einer Steigerung des Konzernumsatzes von 25 bis 30 Prozent und einer operativen Ergebnismarge von ungefähr 15,5 Prozent. Im ersten Quartal lag diese bei 8,7 Prozent. Trotz des bekräftigten Ausblicks gebe es noch bedeutendes Aufwärtspotenzial für die Zielsetzungen, schrieb UBS-Analystin Chloe Lemarie.

Der Ausblick berücksichtige noch nicht ein höheres Marktpotenzial, das sich insbesondere in den besonders relevanten Märkten in Europa, Deutschland und der Ukraine aufgrund der geopolitischen Entwicklungen in den zurückliegenden Wochen voraussichtlich ergeben werde, hieß es von Rheinmetall weiter. Daher werde der Rüstungskonzern mit einer zunehmenden Konkretisierung der jeweiligen Bedarfe der militärischen Kunden im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen vornehmen.

Wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump macht sich Rheinmetall derweil keine Sorgen. "Auch in den USA sind wir ein wichtiger Player und agieren dort als voll-amerikanischer Anbieter", sagte Firmenchef Armin Papperger der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Mit Zöllen haben wir insofern kein Problem." Rheinmetall rechne sich gute Chancen in Großprogrammen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten aus. "Von der US-Regierung erhalten wir sehr positives Feedback, von daher sehe ich uns gut aufgestellt", sagte der Manager.

Die vollständigen Zahlen zum ersten Quartal will Rheinmetall wie geplant am 8. Mai vorlegen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Funkwerk rechnet mit weiter steigendem Umsatz Der Thüringer Kommunikationstechnik-Anbieter Funkwerk DE0005753149 rechnet dank Aufträgen von Bahngesellschaften, Behörden und Unternehmen mit einem weiter wachsenden Umsatz. (Boerse, 29.04.2025 - 15:57) weiterlesen...

BBVA fürchtet nach Gewinnsprung Unsicherheit in Mexiko - Aktie verliert Die spanische Großbank BBVA ES0113211835 hat ihren Gewinn im ersten Quartal dank höherer Provisionseinnahmen und eines guten Handelsgeschäfts überraschend stark gesteigert. (Boerse, 29.04.2025 - 15:26) weiterlesen...

Lufthansa sieht erste Turbulenzen bei Atlantikflügen - Aktie sackt ab FRANKFURT - Die Lufthansa DE0008232125 Group hat trotz des Zollstreits mit den USA in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich mehr Passagiere über den Nordatlantik geflogen als ein Jahr zuvor. (Boerse, 29.04.2025 - 15:02) weiterlesen...

WDH: Leasingspezialist Grenke verdient wegen Firmenpleiten weniger (Wiederholung mit Präzisierung: In der Überschrift heißt es nun "wegen Firmenpleiten", im ersten Satz "Kosten für faule Finanzierungen".)BADEN-BADEN - Der Leasingspezialist Grenke DE000A161N30 hat im ersten Quartal wegen der höheren Kosten für faule Finanzierungen einen Gewinneinbruch erlitten. (Boerse, 29.04.2025 - 14:48) weiterlesen...

Astrazeneca droht Millionenstrafe in China - Aktie verliert nach Zahlen Beim Pharmakonzern Astrazeneca GB0009895292 wird ein unerwartet starker Gewinnsprung zum Jahresstart durch eine drohende Millionenstrafe in China überschattet. (Boerse, 29.04.2025 - 14:40) weiterlesen...

WDH/ROUNDUP 2: Deutsche Bank mit Gewinnsprung - Aktie legt deutlich zu (Am Ende des Textes wurde ein Grammatikfehler entfernt.)FRANKFURT - Gewinnsprung für die Deutsche Bank DE0005140008 zum Jahresauftakt: Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im traditionell guten ersten Quartal um 39 Prozent besser aus als ein Jahr zuvor - dank besseren Geschäften in allen Konzernbereichen und weiteren Einsparungen. (Boerse, 29.04.2025 - 13:56) weiterlesen...