Europäischer, Gaspreis

Der Preis für europäisches Erdgas ist am Donnerstag mit der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs erneut kräftig gesunken.

13.02.2025 - 14:38:58

Europäischer Gaspreis fällt weiter deutlich - Gespräch Trump-Putin im Fokus

Am frühen Nachmittag wurde der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat bei 50,50 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Am Vortag lag der Preis noch bei etwa 55 Euro.

Damit fiel die Notierung weiter unter das Zwei-Jahreshoch, das am Dienstag bei 59,39 Euro erreicht worden war. In den Wochen zuvor hatten ein vergleichsweise kaltes Winterwetter in Teilen Europas, eine Windflaute mit einem damit verbundenen verstärkten Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung und ein niedriger Füllstand der Gasspeicher einen Höhenflug beim Gaspreis ausgelöst.

Am Markt wurde der Preisrückgang mit einem Gespräch zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt. Nach fast drei Jahren Krieg in der Ukraine könnte Bewegung in die internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung kommen. Es war der erste bestätigte Kontakt Putins mit Trump in dessen zweiter Amtszeit. Ein persönliches Treffen in Saudi-Arabien soll bald folgen.

Zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war es 2022 zu einem extremen Anstieg beim Gaspreis gekommen. Damals wurde europäisches Erdgas zeitweise zu Preisen über 300 Euro je Megawattstunden gehandelt.

Darüber hinaus hat Deutschland laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg Ausnahmen von den Gasspeicher-Füllzielen der Europäischen Union gefordert. Es werde befürchtet, dass diese Vorgaben Marktspekulationen anheize und die Preise in die Höhe treibe. Bei einem Treffen in Brüssel hätten sich deutsche Vertreter entsprechend geäußert, berichtete Bloomberg und berief sich dabei auf Insider.

Wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, lag der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland am 11. Februar bei knapp 47 Prozent. Zu Beginn des Jahres waren die deutschen Speicher noch zu knapp 80 Prozent gefüllt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der Füllstand etwa 72 Prozent betragen.

@ dpa.de