Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Gabelstaplerhersteller Kion DE000KGX8881 hat 2023 wegen Sondereffekten und höherer Finanzaufwendungen zum Jahresende deutlich weniger verdient als gedacht.

15.02.2024 - 17:22:05

Gewinn von Kion bleibt hinter Erwartungen

Auf die Aktionäre entfiel im vergangenen Jahr ein Gewinn von 306 Millionen Euro, teilte das im MDax DE0008467416 notierte Unternehmen am Donnerstag überraschend in Frankfurt mit. Das wäre zwar deutlich mehr als die knapp 106 Millionen ein Jahr zuvor. Analysten hatten sich aber mehr erhofft. An der Börse sorgte dies zeitweise für Unruhe, die Aktie schwankte stark. Zuletzt notierte sie 1,5 Prozent im Minus.

Genauere Angaben, um welche Einmaleffekte es sich handelt, wollte ein Konzernsprecher auf Nachfrage nicht geben. Für UBS-Analyst Sven Weier barg die Mitteilung keine großen Überraschungen. Er vermutete als Grund für die vorzeitige Veröffentlichung der Zahlen einen Zusammenhang mit der im Dezember von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) erhobenen Strafe über 280 000 Euro. Diese wurde erhoben, da Kion es versäumt hatte, Insider-Informationen zu veröffentlichen.

Im vierten Quartal lag der Konzerngewinn bei 83 Millionen Euro und fiel damit schwächer aus als von Fachleuten erwartet. Insbesondere im Automationsgeschäft Supply Chain Solutions (SCS) von Kion läuft es nach wie vor nicht rund. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) dürfte 2023 bei 44 Millionen Euro liegen, hieß es weiter. Damit bliebe der Geschäftsteil sowohl hinter den Erwartungen der Analysten als auch der Prognose des Managements zurück. Konzernlenker Rob Smith hatte eigentlich mindestens 55 Millionen Euro ausgerufen.

In dem Bereich bietet Kion beispielsweise automatisierte Lagertechnik wie Förder- und Sortiersysteme an. Doch zahlreiche Projekte sind in Verzug, gleichzeitig stottert die Konjunktur und so schwächelt die Nachfrage von wichtigen Kunden aus dem Online-Handel. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres verdiente Kion in dem Segment im Tagesgeschäft 14 Millionen Euro. Es habe es einen Einmaleffekt zur Beendigung eines Kundenprojekts gegeben, hieß es in der Mitteilung von Donnerstag.

Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) des Konzerns fiel 2023 überraschend stark aus. Mit 715 Millionen Euro übertraf das Unternehmen die Markterwartungen. Die Dividende soll nach Angaben des Unternehmens in etwa so ausfallen wie erwartet. Die Marktschätzung liegt hier bei 0,74 Euro je Aktie. Damit wäre die Dividende deutlich höher als die für 2022 ausgeschütteten 0,19 Euro je Anteilschein, als die Folgen des Kriegs in der Ukraine für einen Ergebniseinbruch bei Kion gesorgt hatten. Aber das Dividendenniveau von 2021 bleibt für die Aktionäre weiterhin eine wohlige Erinnerung - damals hatte der Konzern 1,50 Euro je Aktie gezahlt. Das vollständige Zahlenwerk für das vergangene Jahr will der Vorstand am 29. Februar vorlegen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Daimler Truck von US-Zöllen erfasst - Aktie an Dax-Spitze (Kurs aktualisiert)LEINFELDEN-ECHTERDINGEN - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck DE000DTR0CK8 hat wegen der Unsicherheit auf seinem profitabelsten Markt Nordamerika infolge der US-Zölle seinen Jahresausblick gesenkt. (Boerse, 14.05.2025 - 16:32) weiterlesen...

Eon steigert operativen Gewinn und Investitionen - Ziele bestätigt ESSEN - Höhere Investitionen und kälteres Wetter haben dem Energieversorger Eon DE000ENAG999 zu einem Ergebnissprung im ersten Quartal verholfen. (Boerse, 14.05.2025 - 13:54) weiterlesen...

Brenntag blickt etwas vorsichtiger auf 2025 - Kursrutsch ESSEN - Der Chemikalienhändler Brenntag DE000A1DAHH0 blickt im schwierigeren Geschäftsumfeld in der Tendenz etwas vorsichtiger auf seine Jahresziele. (Boerse, 14.05.2025 - 13:46) weiterlesen...

Starkes Europa-Geschäft beflügelt Alstom - Doch Ausblick sorgt für Kursrutsch Der französische Alstom-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende März) dank guter Geschäfte insbesondere in Europa und in der Region Amerika seinen Umsatz gesteigert und wieder schwarze Zahlen eingefahren. (Boerse, 14.05.2025 - 12:53) weiterlesen...

Bilfinger legt zum Jahresstart kräftig zu - Ziele bestätigt Der Industriedienstleister Bilfinger DE0005909006 hat im ersten Quartal vor allem von seinen jüngsten Zukäufen profitiert. (Boerse, 14.05.2025 - 12:23) weiterlesen...

Bei PVA Tepla läuft es besser als gedacht - Aktie steigt Das Technologieunternehmen PVA Tepla DE0007461006 leidet weiter unter den schwachen Halbleitermärkten. (Boerse, 14.05.2025 - 12:17) weiterlesen...