Der EuroStoxx 50 EU0009658145 hat am Mittwoch seinem starken Lauf Tribut gezollt.
19.02.2025 - 18:11:20Europa Schluss: Gewinnmitnahmen im EuroStoxx
Inflationsängste und Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, die ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus in Aussicht stellte, nahmen die Anleger zum Anlass, um Gewinne einzustreichen. Hinzu kamen am Nachmittag die zunächst etwas schwächer tendierenden US-Börsen, die somit als Stütze für die europäischen Märkte ausfielen.
Zum Handelsende büßte der Eurozonen-Leitindex 1,31 Prozent auf 5.461,17 Punkte ein. Am Montag hatte er seine rund ein Vierteljahrhundert alte Bestmarke übersprungen und am Dienstag noch etwas weiter bis auf 5.544 Zähler zugelegt. Charttechnisch gibt es aber noch keinen Grund zur Sorge. Händler sprachen vielmehr von einem gesunden und willkommenen Rücksetzer nach der Rally.
Der Schweizer SMI CH0009980894 verlor zur Wochenmitte 0,74 Prozent auf 12.798,52 Punkte. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ("Footsie") GB0001383545 ging es um 0,62 Prozent auf 8.712,53 Punkte nach unten.
Überwiegend enttäuschende Geschäftszahlen sorgten ebenso für eine Stimmungsabkühlung wie der Umstand, dass die zaghaften Hoffnungen auf ein Kriegsende in der Ukraine durch den Ausschluss von Vertretern aus Kiew und anderen europäischen Ländern bei den Gesprächen zwischen den USA und Russland gedämpft worden seien, hieß es am Markt.
Auch die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump waren wenig hilfreich. Diese hätten die Sorge vor einem sich ausweitenden Handelskonflikt am Leben gehalten, sagten Händler. Trump hatte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf den Import von Autos in die USA in Aussicht gestellt. Er will sich am 2. April konkreter dazu äußern. Wenngleich Beobachter das Vorgehen Trumps weiterhin eher als Verhandlungsmasse in den internationalen Handelskonflikten sehen, die die USA anzetteln, schürt die Debatte weiter Unsicherheit.
Autowerte EU0009658681 lagen angesichts der neuen Zolldrohungen europaweit im Minus. Volkswagen DE0007664039 etwa büßten 2,8 Prozent ein. Im Chemie- EU0009658608 und Bausektor EU0009658889 nahmen Anleger Gewinne mit: BASF DE000BASF111 sanken am EuroStoxx-Ende um 4,3 Prozent. Saint-Gobain FR0000125007 verloren 4 Prozent.
Nach unten ging es auch für Rohstoffwerte EU0009658624. Hier belasteten schwache Geschäftszahlen von Glencore JE00B4T3BW64. Die Aktien rutschten am "Footsie"-Ende um 7,3 Prozent ab. Experte Ben Davis von der kanadischen Bank RBC schrieb, die Nettoverschuldung sei deutlich höher als erwartet. Unter dem Strich hätten somit auch die Dividende und das Aktienrückkaufvolumen enttäuscht.
Als klares Schlusslicht im niederländischen Leitindex AEX sackten die Papiere von Philips NL0000009538 um gut elf Prozent ab. Der Medizintechnikkonzern kämpft weiter mit schwächelnden Umsätzen. Vor allem das anhaltend schwierige China-Geschäft belastet.
Im Pariser Leitindex Cac 40 FR0003500008 hatten die Anteile von STMicroelectronics NL0000226223 mit einem Plus von 7,9 Prozent die Nase vorn. Hier trieb eine Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies den Kurs an.
Der Rüstungskonzern BAE Systems GB0002634946 blickt in Anbetracht der schwierigen geopolitischen Lage positiv in die Zukunft. Im vergangenen Jahr hatten die Briten überraschend stark abgeschnitten. Nach dem starken Lauf der Aktien in den vergangenen Tagen fiel das Kursplus mit 0,6 Prozent am Mittwoch etwas moderater aus.