Der Dax DE0008469008 ist am Freitag nach einer weiteren turbulenten Börsenwoche erneut unter Druck geraten.
11.04.2025 - 17:58:04Frankfurt Schluss: Dax schwach - Zollkrieg zwischen USA und China
Der amerikanisch-chinesische Zollstreit eskaliert. Beide Länder überziehen sich mit immer höheren Zöllen und Gegenzöllen - zum Schaden der Wirtschaft beider Länder sowie der Weltwirtschaft. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump bleibt unberechenbar.
Im nervösen Umfeld büßte der deutsche Leitindex zum Handelsende 0,92 Prozent auf 20.374,10 Punkte ein. Auf Wochensicht resultiert daraus ein Verlust von 1,3 Prozent. Dem MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen erging es am Freitag mit plus 0,27 Prozent auf 25.774,26 Punkte etwas besser. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,66 Prozent auf 4.787,23 Zähler nach unten. Die Strafzoll-Thematik wirke derzeit wie ein Senkblei für die europäischen Aktienmärkte, kommentierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow die Situation.
In den USA verzeichneten der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 zum europäischen Börsenschluss moderate Abgaben, nachdem die Anleger in New York in der erneut von der Zollpolitik bestimmten Handelswoche mit extremen Kursschwankungen konfrontiert waren. In den Vereinigten Staaten nehmen die Inflationssorgen zu. Zudem trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im April deutlich stärker als erwartet ein, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima am Freitag zeigte.
Im Dax waren vor dem Wochenende die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia DE000A1ML7J1 der Tagessieger mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent. Auf dem letzten Platz lagen die Anteile des Triebwerkherstellers MTU DE000A0D9PT0 mit minus 5,8 Prozent.
Unternehmensnachrichten kamen aus der zweiten und dritten Börsenreihe. Dort sprangen die Aktien von Schott Pharma DE000A3ENQ51 nach überraschend guten Eckdaten für das vergangene Quartal um 11,2 Prozent hoch. Die Titel des Konkurrenten Gerresheimer DE000A0LD6E6 gaben nach Quartalszahlen indes um 1,5 Prozent nach.
K+S DE000KSAG888 legten um 7,4 Prozent zu. Die Investmentbank Stifel hatte ihr Verkaufsvotum für die Papiere gestrichen. Analyst Andreas Heine begründete seine Neubewertung mit dem positiven Preisumfeld im Kalidüngermarkt. Bei den Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh DE000A161408 sorgte hingegen eine Abstufung von JPMorgan für Kursverluste von 5,4 Prozent.
Beim Wechselrichter-Hersteller SMA Solar DE000A0DJ6J9 steht ein Wechsel im Finanzvorstand an. Die derzeitige Chefin Barbara Gregor wird ihren Vertrag vorzeitig beenden. Nachfolger soll Kaveh Rouhi werden. Bei Anlegern sorgte die Nachricht für noch mehr Unsicherheit. Zum Handelsschluss verloren SMA Solar 11 Prozent.