Der Dax DE0008469008 hat seiner kräftigen Vortagserholung am Mittwoch etwas Tribut gezollt.
26.03.2025 - 10:28:41Frankfurt Eröffnung: Dax schwächelt nach Vortagserholung
Seine anfänglichen moderaten Kursgewinne gab der deutsche Leitindex schnell ab - gut eine Stunde nach Handelsbeginn stand ein Minus von 0,61 Prozent auf 22.969,36 Punkte zu Buche. Das Rekordhoch von 23.476 Punkten aus der vergangenen Woche ist aber immer noch in Sichtweite.
Ähnlich wie dem Dax erging es am Mittwochvormittag dem MDax DE0008467416 mit den mittelgroßen Unternehmen, der 0,46 Prozent auf 28.795,31 Punkte verlor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 sank zuletzt um 0,6 Prozent.
Das Dax-Plus vom Dienstag sei von den niedrigsten Umsätzen seit fünf Wochen begleitet worden, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Das zeigt, dass die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger aktuell eher abwartet. Die Ungewissheit vor der Verkündung der neuen US-Zölle ist vielen zu hoch, um jetzt in den Markt einzusteigen. Gerade Zölle gegen Autos könnten viele Dax-Unternehmen empfindlich treffen."
Im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 eroberte ProSiebenSat.1 DE000PSM7770 mit plus 4 Prozent die Spitze. Neu angefachte Übernahmefantasien wogen schwerer als eine Branchenstudie, in der die US-Investmentbank Goldman Sachs die Aktien wegen schwacher fundamentaler Geschäftsbedingungen zum Verkauf empfiehlt. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge prüft der Fernsehkonzern MediaForEurope (MFE) NL0015000N09 ein mögliches Übernahmeangebot und könnte dieses schon bald vorlegen. MFE ist bereits mit knapp 30 Prozent am deutschen Konzern beteiligt. Übernahmespekulationen gibt es schon lange.
Außerdem wurden einige Aktien von Geschäftszahlen bewegt. Jost Werke DE000JST4000 zählte mit plus 2,9 Prozent ebenfalls zu den SDax-Favoriten. Der Nutzfahrzeug-Zulieferer rechnet nach dem Geschäftseinbruch von 2024 wieder mit Aufwind - auch dank der Übernahme des Hydraulikanbieters Hyva.
Für Indexnachbar Wacker Neuson DE000WACK012 ging es um 0,9 Prozent hoch. Experte Martin Comtesse vom Investmenthaus Jefferies sprach mit Blick auf den Baumaschinenkonzern von einem "schwachen Jahresende, aber mit Silberstreif am Horizont".
Im MDax büßte Renk DE000RENK730> nach Anfangsgewinnen 1,1 Prozent ein. Der erst kürzlich in den Index aufgestiegene Panzergetriebe-Hersteller sieht sich angesichts prall gefüllter Auftragsbücher 2025 auf Kurs zu weiterem Wachstum. Er betonte zudem, der Ausblick berücksichtige noch nicht das Potenzial durch höhere Verteidigungsausgaben in der Europäischen Union.
Für Aroundtown LU1673108939 ging es am Indexende um 3,9 Prozent bergab. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist berichtete für das vergangene Jahr eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen, rechnet 2025 aber mit einem erneuten Rückgang des operativen Ergebnisses.
Die Titel des Internetkonzerns United Internet DE0005089031 und seiner Mobilfunktochter 1&1 DE0005545503 sanken um 1,1 beziehungsweise 2,8 Prozent. United Internet bestätigte mit seinen endgültigen Resultaten die schon bekannten Eckdaten für das vergangene Jahr und will 2025 Umsatz und operatives Ergebnis steigern. Händler sprachen von überraschend schwachen operativen Aussichten und attestierten 1&1 einen "uninspirierenden" Ausblick.
Porsche SE DE000PAH0038 gaben in einem schwachen Branchenumfeld EU0009658681 um 0,8 Prozent nach. Die Holdinggesellschaft will nach einem hohen Milliardenverlust wegen des schwachen Jahres bei ihren Auto-Beteiligungen VW DE0007664039 und Porsche AG DE000PAG9113 im neuen Jahr wieder besser abschneiden.
Auch Analystenaussagen bewegten. Beim Essenslieferdienst Delivery Hero DE000A2E4K43 sorgte eine Goldman-Kaufempfehlung für einen Kursanstieg von 1,4 Prozent. Dagegen brockte ein gestrichenes Kaufvotum der Schweizer Großbank UBS Douglas ein weiteres Rekordtief ein. Zuletzt verloren die Titel der Parfümeriekette 3,4 Prozent.