Der Dax DE0008469008 hat kurz vor dem Börsenschluss am Mittwoch seine Verluste abgeschüttelt und leicht im Plus geschlossen.
16.04.2025 - 17:50:47Aktien Frankfurt Schluss: Dax schafft Sprung ins Plus - 'Lackmustest Zollstreit'
Stützend wirkten zum einen Spekulationen über Chinas Gesprächsbereitschaft mit den USA im eskalierenden Zollkonflikt. Zum anderen half die aktuelle Erholungsbewegung an den US-Börsen. Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 machte kurz vor dem Handelsschluss in Europa seine Verluste ebenfalls wett.
Das deutsche Börsenbarometer beendete das Geschäft mit einem Gewinn von 0,27 Prozent auf 21.311,02 Punkte, knapp unter seinem Tageshoch. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen dämmte sein Minus auf 0,17 Prozent auf 27.219,29 Zähler ein. Auch europaweit verringerten die Börsen ihre Verluste: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss 0,08 Prozent schwächer bei 4.966,50 Punkten. Auch in der Schweiz und in Großbritannien beendeten die Leitindizes den Tag dicht an ihren Vortagesniveaus.
Laut Stephen Innes vom Schweizer Vermögensverwalter SPI Asset Management sehen die Märkte die laufenden Gespräche zwischen Tokio und den USA sowie auch erwartete Gespräche mit Peking als "wahren Lackmustest" an. So sei mit einer Erleichterungsrally zu rechnen, sobald sich Vereinbarungen abzeichneten. Doch wenn die Dinge ins Stocken gerieten, werde dies direkt wieder bedeuten: schnellstmöglichst raus aus dem Risiko, konstatierte Innes.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, ist China im Zollstreit wohl offen für Gespräche mit den USA, knüpfe diese aber offenbar an zahlreiche Bedingungen. Von US-Präsident Donald Trump etwa fordere China mehr Respekt. Gleichzeitig habe Peking aber nochmals betont, "bis zum Ende kämpfen" zu wollen, wenn die USA die chinesischen Interessen weiterhin verletzen.
Am Vorabend hatte Trump mit Blick auf China noch einen recht scharfen Ton angeschlagen. "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen", hatte er über seine Pressesprecherin im Weißen Haus mitteilen lassen. Anfang April hatten die USA Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt, - inzwischen sollen auch China-Waren mit Zöllen in Höhe von 245 Prozent belegt worden sein. Peking hatte mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.