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Der Dax DE0008469008 hat am Dienstag im frühen Handel ein weiteres Rekordhoch erreicht und dann schnell an Schwung verloren.

15.10.2024 - 18:06:55

Frankfurt Schluss: Dax rutscht nach Rekordhoch leicht ins Minus

Der deutsche Leitindex schloss 0,11 Prozent im Minus bei 19.486,19 Punkten, nachdem er am Vormittag bei knapp 19.634 Zählern den höchsten Stand in seiner Geschichte erklommen hatte. Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsenunternehmen ging es hingegen am Dienstag um 0,15 Prozent auf 26.935,00 Punkte nach oben.

Der Stimmungsdämpfer im Handelsverlauf wurde am Markt zum einen damit begründet, dass die USA erwägen, im Interesse der nationalen Sicherheit den Verkauf modernster KI-Chips an bestimmte Länder zu begrenzen. Zudem blickt der Chipausrüster ASML NL0010273215 nach einem enttäuschenden Auftragseingang zurückhaltender auf 2025. Daraufhin brachen dessen Aktien ein und belasteten damit auch Chipwerte weltweit.

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Oktober hellten sich etwas deutlicher als erwartet auf. In den drei Monaten zuvor war der ZEW-Indikator deutlich gefallen. Die Lageeinschätzung bleibe zwar weiterhin fast so schlecht wie in den tiefen Rezessionen von 2009 oder 2020, dennoch biete "die ZEW-Umfrage diesmal keine Hiobsbotschaften", wie Deutschland-Chefvolkswirt Robin Winkler von der Deutschen Bank sagte.

Ansonsten blicken die Anleger bereits in Richtung der am Donnerstag anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Eurozone als auch in den USA hält die investierten Anleger laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets bei der Stange. Skeptiker indes seien so immer wieder neu gezwungen, "auf den fahrenden Zug aufzuspringen".

Am Dax-Ende litten die zuletzt von Rekord zu Rekord geeilten Aktien von Siemens Energy DE000ENER6Y0 unter Gewinnmitnahmen und verloren 4 Prozent. Die Papiere der Deutschen Bank DE0005140008 fielen um 2,6 Prozent. Hier belastete eine Aktienplatzierung.

Beiersdorf DE0005200000 gaben um 1,5 Prozent nach. Der US-Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty US2220702037 hatte ähnlich wie seine Konkurrenten vor schwachen Kosmetikverkäufen gewarnt.

An der Index-Spitze setzten die Anteilsscheine von MTU DE000A0D9PT0 ihre Rekordjagd fort und gewannen fast fünf Prozent. Der Triebwerksbauer wurde ein weiteres Mal in diesem Jahr optimistischer für 2024 und will beim operativen Gewinn nun die Milliardenmarke knacken.

Am MDax-Ende knickten die Aktien des ASML-Zulieferers Jenoptik DE000A2NB601 um 7,6 Prozent ein. Unter den weiteren Branchenwerten fielen Siltronic DE000WAF3001 um 3,5 Prozent. Die Papiere des Zulieferers der Chipindustrie Aixtron DE000A0WMPJ6 büßten anfängliche Gewinne ein und verloren 2,7 Prozent. Zuvor hatten Aussagen des Kunden Wolfspeed US9778521024 gestützt, der Hoffnungen auf eine bessere Auftragslage für das Unternehmen gemacht hatte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 litt deutlich unter dem Kurseinbruch bei ASML und sackte um 1,87 Prozent auf 4.946,73 Punkte ab. Zürich und London meldeten leichte Verluste. Für den US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 ging es zum europäischen Handelsschluss um 0,4 Prozent nach unten.

Der Kurs des Euro EU0009652759 fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0903 (Montag: 1,0915) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9171 (0,9161) Euro.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,24 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,11 Prozent auf 126,36 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 legte um 0,29 Prozent auf 133,68 Punkte zu./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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