Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Darmstädter MerckDE0006599905-Konzern schluckt den US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics US85205L1070.

28.04.2025 - 10:36:13

Darmstädter Merck übernimmt US-Krebsspezialisten Springworks

Merck zahlt 47 US-Dollar je Springworks-Aktie. Damit wird der Konzern mit insgesamt drei Milliarden Euro bewertet, wie Merck am Montag mitteilte. Finanziert wird die Übernahme aus vorhandenen Barmitteln und mit neuem Fremdkapital. Der Zukauf soll im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden. Zuvor müssen die Aktionäre von Springworks und die Behörden dem Deal noch zustimmen. Die Merck-Aktie gab zum Wochenstart moderat nach, hatte zuletzt aber schon von der Aussicht auf die Übernahme profitiert.

Merck bestätigte erstmals Mitte Februar Gespräche mit Springworks. Vergangene Woche teilte der Dax-Konzern dann mit, dass die Verhandlungen "weit fortgeschritten" seien. Die Nachrichtenagentur Bloomberg und das "Wall Street Journal" hatten zudem unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass der Kauf am Montag bekanntgegeben werden könnte. Für Merck ist es die größte Übernahme seit Jahren.

Springworks trage unmittelbar zum Umsatz des Merck-Konzerns bei, hieß es weiter. Mit einem positiven Effekt auf das Ergebnis je Aktie rechnet Merck im Geschäftsjahr 2027. Außerdem baut Merck mit der Übernahme sowohl seine Healthcare-Sparte als auch seine Präsenz in den USA aus. Nach diesem Zukauf bleibe Merck in der Lage, weitere größere Transaktionen zu stemmen, betonte Firmenchefin Belén Garijo laut Mitteilung: "Über diese beabsichtigte Transaktion hinaus werden wir in unseren drei sich ergänzenden Unternehmensbereichen auch weiterhin Gelegenheiten für passende Zukäufe ausloten."

2017 wurde Springworks mit Sitz im US-Bundesstaat Connecticut vom Pharmariesen Pfizer US7170811035 abgespalten. Das Unternehmen konzentriert sich auf Therapien gegen seltene Tumore und Blutkrebs und hat bereits ein in den USA zugelassenes Medikament zur Behandlung von fortschreitenden Weichteiltumoren. Es könnte bald auch in der EU die Zulassung bekommen. Merck will bei seltenen Tumoren eine Führungsposition aufbauen und sieht dort eine große Therapielücke.

Mercks Pharmasparte wuchs zuletzt zwar wieder solide. Der Konzern steht aber unter Druck, neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Mehrere Hoffnungsträger, die Merck Milliarden in die Kassen spülen sollten, sind in klinischen Studien gescheitert. Merck hatte sich deshalb verstärkt darauf verlegt, mit anderen Unternehmen Lizenzen für die Vermarktung von deren Medikamenten abzuschließen, zuletzt aber wieder Übernahmen ins Auge gefasst.

Die letzte große Übernahme hatte Merck 2019 mit dem US-Halbleiterzulieferer Versum Materials im Wert von rund 5,8 Milliarden Euro gestemmt. Größter Zukauf in der Unternehmensgeschichte war der US-Laborausrüster Sigma-Aldrich, den Merck 2015 für 13 Milliarden Euro übernommen hatte.

@ dpa.de

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