Demenzprävention, Sparpaket

Demenzprävention droht Sparpaket zum Opfer zu fallen

28.12.2025 - 09:01:12

Sparpläne der Krankenkassen und ein neues Gesetz könnten freiwillige Präventionsleistungen zur Demenzvorbeugung massiv einschränken. Experten warnen vor langfristig höheren Kosten.

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor einem historischen Defizit. Experten warnen nun vor einem Rückzug aus der Demenzvorsorge. Grund sind Sparzwänge in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und ein umstrittenes neues Gesetz.

Milliardenloch zwingt zu Kürzungen

Die gesetzlichen Krankenkassen schließen das Jahr mit einem Defizit von rund 6,6 Milliarden Euro ab. Ab Januar 2026 steigen deshalb die Zusatzbeiträge für Versicherte. Doch das allein reicht nicht aus.

Politiker fordern, den Leistungskatalog der Kassen kritisch zu überprüfen. Kanzleramtsminister Thorsten Frei brachte ins Spiel, bestimmte Leistungen streichen zu müssen. Im Fokus stehen dabei die freiwilligen Satzungsleistungen – also jene Angebote, die die Kassen zusätzlich anbieten können.

Genau hier liegt das Problem: Zu diesen freiwilligen Leistungen gehören oft Präventionskurse für Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. Sie gelten als essenziell für eine wirksame Demenzvorsorge.

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Gesetz leitet Gelder um

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist das “Gesundes-Herz-Gesetz” (GHG). Es steht in der Kritik, Gelder von der verhaltensbezogenen Prävention hin zu medizinischen Screenings und medikamentöser Behandlung umzuleiten.

Für die Demenzprävention ist das fatal. Studien belegen seit Jahren, dass ein gesunder Lebensstil die wirksamste Waffe gegen Demenz ist. Kritiker wie Krankenkassen und Patientenverbände argumentieren, dass das GHG genau diese Maßnahmen finanziell austrocknet.

Laut Berichten führt die Umschichtung dazu, dass weniger Budget für klassische Präventionskurse nach § 20 SGB V zur Verfügung steht. Experten sprechen von einer Strategie der “Pillen statt Prävention”.

Infrastruktur vor dem Aus?

Die Folgen zeichnen sich bereits ab. Der aktuelle Präventionsbericht zeigte für das vergangene Jahr zwar noch Rekordinvestitionen, der Ausblick ist jedoch düster. Projekte wie das digitale Aktivierungsprogramm “Magic Minutes” oder lokale Seniorensportgruppen sind auf stabile Budgets angewiesen.

Träger befürchten ein massives Sterben dieser Infrastruktur. Wenn Kassen ihre freiwilligen Leistungen kürzen müssen, fallen oft zuerst jene Angebote weg, die keinen kurzfristig messbaren medizinischen Nutzen liefern – genau das trifft auf die langfristige Demenzprävention zu.

Mediziner halten diese Sparpolitik für kurzsichtig. Eine Reduktion der Demenzprävention heute könnte in zehn bis fünfzehn Jahren zu deutlich höheren Pflegekosten führen.

System am Limit

Die aktuelle Situation zeigt ein Gesundheitssystem unter extremem Druck. Der GKV-Spitzenverband mahnt, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei und nicht allein von den Beitragszahlern geschultert werden könne.

Die Kritik der Kassenverbände an der Politik ist scharf: Man wirft dem Gesundheitsministerium vor, durch Gesetze wie das GHG die Ausgaben zu treiben, ohne für eine solide Finanzierung zu sorgen – und zerstöre dabei bewährte Präventionsstrukturen.

Für Versicherte beginnt 2026 mit höheren Abzügen und einem wahrscheinlich ausgedünnten Kursangebot. Bis Ende März soll eine Fachkommission weitere Sparvorschläge vorlegen. Für die Demenzprävention bedeutet das wohl Stagnation oder Rückbau. Die Verantwortung für die Gehirngesundheit verlagert sich zunehmend in den privaten Bereich.

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