Demenzforschung: Neue Präventionsstrategien überzeugen in Großstudien
11.11.2025 - 11:41:12Studien belegen Wirksamkeit von Lebensstiländerungen
Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren diese Woche bahnbrechende Erkenntnisse zur Demenzprävention. Die zentrale Botschaft: Bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle könnten durch gezielte Lebensstiländerungen verhindert oder verzögert werden. Die Fachtagungen zeigen, wie personenzentrierte Pflege und multimodale Interventionen die Versorgung von Millionen Betroffenen revolutionieren könnten.
Angesichts steigender Fallzahlen diskutieren führende Wissenschaftler, Pflegefachkräfte und Therapeuten von Mönchengladbach über St. Gallen bis Vorarlberg über konkrete Umsetzungen neuester Forschungsergebnisse. Im Fokus stehen nicht-medikamentöse Ansätze, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität verbessern sollen.
Die wegweisende U.S. POINTER-Studie bestätigt: Multimodale Interventionen verbessern die kognitive Leistungsfähigkeit bei Risikopersonen signifikant. Diese Ansätze kombinieren körperliches und geistiges Training mit Ernährungsberatung und Kontrolle von Herz-Kreislauf-Risiken.
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Etwa ein Drittel aller Alzheimer-Erkrankungen lässt sich auf modifizierbare Risikofaktoren zurückführen. Bewegungsmangel, soziale Isolation und geistige Inaktivität erhöhen das Erkrankungsrisiko messbar. Das digitale Forum zur Demenzprävention stellt konkrete Alltagsstrategien vor, die das Risiko nachweislich senken.
Besonders effektiv: Musizieren und Tanzen aktivieren Körper, Geist und Emotionen ganzheitlich. Die internationale Lancet-Kommission erweiterte ihre Liste modifizierbarer Risikofaktoren kürzlich auf 14 Faktoren – darunter nun auch erhöhter LDL-Cholesterinspiegel und Sehverlust.
Neue Wege im Umgang mit herausforderndem Verhalten
Der 11. St. Galler Demenz-Kongress widmet sich morgen dem Umgang mit Verhaltensänderungen bei Demenzkranken. Das Motto „Gemeinsam verstehen und handeln” bringt die größte Herausforderung für Pflegende und Angehörige auf den Punkt.
Das personenzentrierte Modell rückt die noch vorhandenen Fähigkeiten, Bedürfnisse und die individuelle Lebensgeschichte der Betroffenen in den Mittelpunkt. Statt sich auf Defizite zu konzentrieren, gilt es die Auslöser für Verhaltensweisen wie Unruhe oder Aggression zu erkennen.
Angepasste Kommunikation und Umgebungsgestaltung fördern positive Interaktionen. Das Ergebnis: Die Lebensqualität steigt für alle Beteiligten erheblich.
Personenzentrierte Versorgung entlastet Pflegesysteme
Der heutige Vortrag „Umgang mit Menschen mit Demenz” in Vorarlberg fordert ein grundlegendes Umdenken in der Pflege. Weg von reiner Defizitorientierung, hin zur aktiven Förderung verbliebener Ressourcen und Kompetenzen.
Studien zeigen eindeutig: Individuell zugeschnittene Betreuungspläne beeinflussen den Krankheitsverlauf positiv. Sie berücksichtigen soziale Kompetenzen, interaktive Fähigkeiten und Selbstversorgung. Der Fachtag der Alzheimer Gesellschaft in Mönchengladbach am Wochenende unterstrich diese Entwicklung.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Mehr Würde und Autonomie für Erkrankte
- Reduzierung herausfordernden Verhaltens
- Entlastung der Pflegesysteme
- Bessere Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, Angehörigen und Betroffenen
Von der Forschung in die Praxis
Die Herausforderung besteht nun darin, das Wissen aus den Konferenzsälen in die breite Versorgung zu übertragen. Großstudien wie FINGER und POINTER haben bewiesen: Prävention ist nicht nur möglich, sondern messbar wirksam.
Experten fordern eine stärkere Verankerung von Präventionsberatung in der hausärztlichen Versorgung. Der Aufbau „demenzfreundlicher Kommunen” soll Strukturen schaffen, die Betroffenen soziale Teilhabe und einen aktiven Lebensstil ermöglichen.
Digitalisierung öffnet neue Zugangswege
Die Zukunft der Demenzversorgung wird von zwei Trends geprägt: Digitalisierung und Personalisierung. Digitale Gesundheitsanwendungen für kognitives Training sind bereits auf Rezept verfügbar und ermöglichen niederschwelligen Zugang zu präventiven Maßnahmen.
Der für Januar 2026 angekündigte digitale Fachtag zur Demenzprävention wird diesen Fokus weiter schärfen. Parallel intensiviert die Forschung ihre Bemühungen, Risikoprofile genauer zu bestimmen und Präventionsprogramme individuell zuzuschneiden.
Das Kölner Alzheimer Präventionszentrum untersucht bereits den Einfluss von Ernährung und (epi-)genetischen Faktoren. Das langfristige Ziel: Jeder Person eine auf sie zugeschnittene Strategie für gesundes Altern zu ermöglichen – noch bevor klinische Symptome auftreten.
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