Demenz, Fälle

Demenz vorbeugen: 45 Prozent der Fälle vermeidbar

28.09.2025 - 15:29:02

Lancet-Kommission identifiziert 14 beeinflussbare Risikofaktoren für Demenz. Lebensstiländerungen wie Bewegung, gesunde Ernährung und soziale Kontakte bieten wirksamen Schutz vor geistigem Abbau.

Fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen könnte verhindert werden. Das zeigen aktuelle Analysen der renommierten Lancet-Kommission. Der Schlüssel liegt nicht in teuren Medikamenten, sondern in alltäglichen Entscheidungen.

Die Zahlen machen Hoffnung: Durch gezielte Anpassungen des Lebensstils lassen sich bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle vermeiden oder zumindest deutlich hinauszögern. Was lange als unabwendbares Schicksal galt, entpuppt sich zunehmend als beeinflussbar.

Was das Herz schützt, schützt auch das Gehirn

Die Verbindung zwischen Herz-Kreislauf-System und Gehirn ist wissenschaftlich belegt. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert nicht nur die Durchblutung des Gehirns, sondern regt auch die Bildung neuer Nervenzellen an.

Die Zahlen sprechen für sich: Körperliche Aktivität kann das Alzheimer-Risiko um mehr als ein Drittel senken. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche.

Ebenso entscheidend: die Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin. Diese Faktoren beeinflussen die Blutgefäße im Gehirn direkt. Starkes Übergewicht sollte vermieden werden.

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Mediterran essen für mehr Gehirnpower

Es gibt kein einzelnes „Superfood“ gegen Demenz. Dafür haben sich bestimmte Ernährungsmuster als besonders schützend erwiesen. An vorderster Stelle steht die mediterrane Ernährung: reich an Obst, Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchten, Fisch und Olivenöl.

Eine Weiterentwicklung ist die MIND-Diät. Sie kombiniert mediterrane Kost mit der DASH-Diät und fokussiert auf neuroprotektive Lebensmittel wie grünes Blattgemüse und Beeren.

Studien zeigen: Diese Ernährungsformen reduzieren Entzündungsprozesse im Körper und senken das Demenzrisiko. Gleichzeitig sollten rotes Fleisch, stark verarbeitete Lebensmittel und zuckerhaltige Produkte begrenzt werden.

Geistig fit bleiben durch Herausforderung

Das Konzept der „kognitiven Reserve“ erklärt, warum manche Menschen trotz Gehirnveränderungen länger geistig fit bleiben. Diese Reserve wird durch lebenslange geistige Aktivität aufgebaut.

Dazu gehören: formale Bildung, lebenslanges Lernen, komplexe Hobbys, Lesen oder das Erlernen neuer Sprachen und Instrumente. Wer sein Gehirn fordert, schützt es vor dem Abbau.

Mindestens genauso wichtig: soziale Kontakte. Ein aktives soziales Leben mit Freunden und Familie fordert das Gehirn auf vielfältige Weise. Soziale Isolation gilt als eigenständiger Risikofaktor für Demenz.

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Sinne schärfen, Gehirn schützen

Eine überraschende Erkenntnis: Die Korrektur von Hör- und Sehschwächen ist eine wichtige präventive Maßnahme. Hörgeräte oder Brillen erhalten dem Gehirn wichtige Reize und wirken sozialem Rückzug entgegen.

14 Faktoren, die jeder beeinflussen kann

Die Lancet-Kommission hat 14 modifizierbare Risikofaktoren identifiziert:
– Geringe Bildung
– Bluthochdruck
– Hörverlust
– Rauchen
– Übergewicht
– Depression
– Körperliche Inaktivität
– Diabetes
– Soziale Isolation
– Übermäßiger Alkoholkonsum
– Kopfverletzungen
– Luftverschmutzung
– Sehverlust
– Hohe Cholesterinwerte

Das Besondere: Viele dieser Faktoren verstärken sich gegenseitig. Regelmäßige Bewegung wirkt sich beispielsweise positiv auf Gewicht, Blutdruck und Diabetes aus – und stärkt damit die Gehirngesundheit gleich mehrfach.

Bluttests könnten Alzheimer früh erkennen

Die Zukunft der Demenzprävention liegt in der Personalisierung. Forscher arbeiten an Bluttests, die das Alzheimer-Risiko Jahre vor ersten Symptomen anzeigen könnten.

Parallel wird an genetischen Risikofaktoren wie der Genvariante ApoE geforscht. Ziel: besser verstehen, warum manche Menschen anfälliger sind als andere.

Die Botschaft für heute bleibt klar: Ein aktiver, sozial eingebundener und gesunder Lebensstil ist die mächtigste verfügbare Waffe gegen das Vergessen. Die Kombination aus Bewegung, ausgewogener Ernährung, geistiger Herausforderung und sozialen Kontakten bildet das Fundament für ein langes und geistig fittes Leben.

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