Demenz-Prävention, Forschungsergebnisse

Demenz-Prävention: Fast jeder zweite Fall ist vermeidbar

14.10.2025 - 08:29:01

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass fast jeder zweite Demenzfall durch gesunde Lebensweise verhindert werden kann. Die Lancet-Kommission identifizierte 14 beeinflussbare Risikofaktoren.

Neue Forschungsergebnisse zeigen: Bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle könnten durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden. Die renommierte Lancet-Kommission hat ihre Liste beeinflussbarer Risikofaktoren erweitert und macht Hoffnung auf eine aktive Vorsorge.

Während die Bevölkerung immer älter wird, rückt eine Erkenntnis in den Fokus: Demenz ist kein unabwendbares Schicksal. Großangelegte Studien belegen, dass der richtige Lebensstil entscheidend für die Gehirngesundheit ist. Was bedeutet das konkret für jeden Einzelnen?

Drei Pfeiler gegen das Vergessen

Die moderne Demenzforschung setzt auf einen multimodalen Ansatz. Statt einer Wunderwaffe zeigt die Kombination verschiedener Maßnahmen die größte Wirkung. Studien wie die finnische FINGER-Studie haben dieses Vorgehen wissenschaftlich bestätigt.

Körperliche Aktivität steht an erster Stelle. Von der Gartenarbeit bis zum Joggen – regelmäßige Bewegung verbessert die Durchblutung des Gehirns und fördert das Wachstum neuer Nervenzellen. Bereits moderate Aktivität macht einen Unterschied.

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Die MIND-Diät hat sich als besonders wirksam erwiesen. Diese Kombination aus mediterraner Kost und blutdrucksenkender DASH-Diät setzt auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn und Fisch. Tierische Fette und Zucker werden reduziert. Das Gehirn dankt es mit besserer Leistungsfähigkeit.

Geistige Aktivität bildet den dritten Pfeiler. Lebenslanges Lernen, Rätsellösen oder das Erlernen eines Instruments fordern das Gehirn heraus und stärken die sogenannte kognitive Reserve – einen Schutzschild gegen Demenz.

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Neue Risikofaktoren im Visier

Die Lancet-Kommission hat ihre Liste modifizierbarer Risikofaktoren kürzlich auf 14 Punkte erweitert. Neben den bekannten Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen stehen nun auch erhöhte LDL-Cholesterinwerte und Sehverlust im Focus.

Besonders bemerkenswert: Hörverlust erhöht das Demenzrisiko erheblich. Unbehandelte Schwerhörigkeit führt zu sozialem Rückzug und geringerer geistiger Stimulation. Ein Hörgerät kann daher mehr sein als nur eine Hörhilfe – es ist aktive Demenzprävention.

Auch Depressionen und soziale Isolation gelten als bedeutende Risikofaktoren. Die Botschaft ist klar: Körperliche, geistige und soziale Gesundheit gehören untrennbar zusammen.

Digitale Helfer und echter Kontakt

Moderne Technologie unterstützt die Prävention. Digitale Gesundheitsanwendungen mit personalisiertem Gehirntraining zeigen in Studien positive Effekte. Sie bieten eine niedrigschwellige Möglichkeit, geistige Aktivität in den Alltag zu integrieren.

Doch nichts ersetzt den echten menschlichen Kontakt. Soziale Interaktion fordert das Gehirn auf komplexe Weise heraus. Ob beim Gruppensport, bei gemeinsamen Hobbys oder im Ehrenamt – der Austausch mit anderen verbindet alle drei Präventionssäulen miteinander.

Die Erkenntnis, dass soziale Benachteiligung das Demenzrisiko erhöht, zeigt: Prävention ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe.

Paradigmenwechsel mit Hoffnung

Die Entwicklung markiert einen Wendepunkt: Weg von der verzweifelten Suche nach dem einen Heilmittel, hin zu einem ganzheitlichen Verständnis der Gehirngesundheit. Fast jeder zweite Demenzfall ist vermeidbar – das ist Chance und Verantwortung zugleich.

Experten beobachten bereits positive Trends: In vielen Ländern sinkt die altersadjustierte Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Bessere medizinische Versorgung und gesündere Lebensstile zeigen Wirkung. Dennoch steigt die absolute Zahl der Betroffenen aufgrund der alternden Gesellschaft weiter an.

Die Forschung arbeitet parallel an biologischen Mechanismen. Mikroglia-Zellen im Gehirn und gentherapeutische Ansätze könnten neue Behandlungswege eröffnen.

Personalisierte Zukunft

Die nächste Generation der Demenzprävention wird personalisiert sein. Verbesserte Diagnostik durch Bluttests könnte individuelle Risikopprofile erstellen und maßgeschneiderte Empfehlungen ermöglichen.

Besonders spannend: Die Forschung an „Super-Agern“ – Menschen über 80 mit dem Gedächtnis von 50-Jährigen – könnte neue schützende Faktoren enthüllen.

Klar ist: Der Grundstein für ein gesundes Gehirn wird bereits in jungen Jahren gelegt. Die Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren, ein aktiver Lebensstil und soziale Kontakte bleiben die wirksamsten Waffen gegen das Vergessen.

Während die Wissenschaft weiter forscht, liegt die größte Kraft zur Erhaltung der geistigen Fitness bereits heute in unserem Alltag.

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