Demenz-Prävention, Bayern

Demenz-Prävention: Bayern startet digitale Offensive gegen das Vergessen

24.11.2025 - 01:19:12

Bayern schreitet voran: 1.500 Menschen ließen sich in nur 62 Tagen auf kognitive Beeinträchtigungen testen – mit alarmierendem Ergebnis. Fast jeder Vierte zeigte Auffälligkeiten. Zeitgleich belegt eine neue US-Langzeitstudie: Wer im mittleren Alter aktiv bleibt, senkt sein Demenzrisiko um bis zu 45 Prozent. Trotz neuer Medikamente bleibt die Botschaft klar: Prävention schlägt Therapie.

Das Projekt digiDEM Bayern meldet eine historische Beteiligung: An 62 Screening-Tagen testeten sich rund 1.500 Bürger an verschiedenen Standorten im Freistaat. Das tablet-basierte Tool erfasst kognitive Beeinträchtigungen schnell und niederschwellig. Das Ergebnis? Bei 23 Prozent der Teilnehmer stellten die Experten ein abklärungsbedürftiges Ergebnis fest.

„Noch nie zuvor wurden in Deutschland innerhalb kurzer Zeit flächendeckend so viele Screenings zur Früherkennung von Demenz durchgeführt”, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Besonders bemerkenswert: Über 80 Prozent der Screening-Tage fanden im ländlichen Raum statt – dort, wo Versorgungslücken besonders groß sind.

Sport im mittleren Alter: Das kritische Zeitfenster

Parallel liefert eine am 19. November im JAMA Network Open veröffentlichte Studie neue Beweise für das “kritische Fenster” der Prävention. Die Framingham Heart Study zeigt: Körperliche Aktivität zwischen 45 und 64 Jahren senkt das Demenzrisiko um 36 bis 45 Prozent.

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  • Intensität zählt: Im mittleren Alter braucht es moderate bis intensive Aktivität für maximalen Schutz
  • Timing ist alles: Der Effekt ist im mittleren Lebensalter am stärksten – später hilft Bewegung zwar auch, aber weniger ausgeprägt
  • Genetik spielt mit: Bei Trägern des Risikogens APOE ε4 fällt der Schutzeffekt geringer aus

Die Daten bestätigen: Gehirnresilienz baut sich Jahrzehnte vor dem potenziellen Krankheitsausbruch auf.

Leqembi allein reicht nicht

Die Zahlen treffen auf eine veränderte Behandlungslandschaft. Im April erhielt der Antikörper Leqembi die EU-Zulassung – die erste kausale Therapie, die den kognitiven Abbau verlangsamen kann. Ein Meilenstein, gewiss. Doch Experten warnen vor falschen Erwartungen.

Das Medikament hilft nur Patienten im frühen Stadium und erfordert aufwendiges MRT-Monitoring wegen möglicher Nebenwirkungen. Die Diskrepanz ist offensichtlich: 23 Prozent auffällige Befunde beim Screening, aber begrenzte Therapieplätze und hohe Anforderungen an die Infrastruktur. Skalierbare Prävention bleibt unverzichtbar.

45 Prozent aller Fälle vermeidbar

Die aktuellen Entwicklungen bestätigen die Lancet Commission on Dementia Prevention von 2024. Ihr Fazit: Bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle könnten durch Modifikation von 14 Risikofaktoren verhindert oder verzögert werden.

Die November-Daten schließen eine wichtige Lücke: Sie zeigen, wie theoretische Risikomodelle durch digitale Screenings und gezielte Interventionen in die Praxis überführt werden können. Während die Lancet-Kommission neue Faktoren wie unkorrigierten Sehverlust und hohes LDL-Cholesterin identifizierte, beweist die Framingham-Analyse: Die “Klassiker” wie Bewegung haben nichts an Relevanz verloren.

Was 2026 bringt

Für das kommende Jahr zeichnet sich ab: Digitale Screening-Tools wie jene von digiDEM könnten in die hausärztliche Regelversorgung integriert werden. Die Kombination aus neuen Medikamenten und evidenzbasierten Lebensstil-Interventionen könnte erstmals eine wirksame Verteidigungslinie bilden.

Experten erwarten, dass Krankenkassen auf Basis der JAMA-Daten neue Präventionsprogramme auflegen – speziell für die Altersgruppe 45+, um das kritische Zeitfenster der Neuroprotektion optimal zu nutzen. Die Frage ist nicht mehr, ob Prävention wirkt. Sondern wie schnell sie flächendeckend verfügbar wird.

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