Demenz-Prävention, Erkrankungen

Demenz-Prävention: 45 Prozent der Erkrankungen sind vermeidbar

29.09.2025 - 08:39:02

Neue Studien belegen: Fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen lässt sich durch gezielte Maßnahmen wie Bewegung, gesunde Ernährung und Hörkorrektur verhindern oder verzögern.

Die Zahlen sind alarmierend, doch es gibt Hoffnung: Fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen ließe sich durch gezielten Lebensstil verhindern oder zumindest hinauszögern. Das belegen neue wissenschaftliche Auswertungen internationaler Studien, die diese Woche veröffentlicht wurden.

14 Risikofaktoren haben Forscher identifiziert, die sich aktiv beeinflussen lassen – vom Blutdruck über den Schlaf bis hin zum Hörvermögen. Die Botschaft der Experten ist eindeutig: Es ist nie zu spät für den Schutz des Gehirns.

Was dem Herzen nützt, schützt auch das Gehirn

Die Weltgesundheitsorganisation bringt es auf eine simple Formel: Herzgesundheit ist Gehirngesundheit. Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte schädigen nicht nur die Herzkranzgefäße, sondern auch die feinen Blutbahnen im Gehirn.

Die renommierte Lancet-Kommission stufte 2024 hohes LDL-Cholesterin im mittleren Lebensalter als einen der wichtigsten veränderbaren Risikofaktoren ein. Wer seine kardiometabolischen Werte im Griff behält, investiert direkt in seine geistige Fitness für später.

Diese vaskulären Faktoren beeinträchtigen die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gehirns – ein Teufelskreis, der neurodegenerative Prozesse anheizt.

Bewegung und Mittelmeer-Diät: Das Rezept gegen Vergessen

150 Minuten moderate Bewegung pro Woche – das ist die WHO-Empfehlung für ältere Erwachsene. Dazu Krafttraining zweimal wöchentlich. Sport fördert nicht nur die Hirndurchblutung, sondern verändert nachweislich die Gehirnstruktur.

Noch wirkungsvoller wird das Training in Kombination mit der richtigen Ernährung. Die mediterrane Kost mit viel Fisch, Olivenöl, Gemüse und Vollkorn gilt als Goldstandard. Eine Weiterentwicklung namens MIND-Diät setzt gezielt auf grünes Blattgemüse, Beeren und Nüsse.

Studien zeigen: Diese Lebensmittel können den kognitiven Abbau messbar verlangsamen.

Das Gehirn braucht Training und Gesellschaft

Wer rastet, der rostet – das gilt besonders für die grauen Zellen. Lebenslanges Lernen baut die sogenannte kognitive Reserve auf: die Fähigkeit des Gehirns, Schäden zu kompensieren.

Ein Musikinstrument lernen, strategische Spiele spielen oder komplexe Bücher lesen – all das stärkt neuronale Netzwerke. Ebenso wichtig: sozialer Kontakt. Einsamkeit zählt zu den größten Demenz-Risikofaktoren überhaupt.

Die innovative U.S.-POINTER-Studie integriert inzwischen auch digitale Gesundheitsanwendungen in ihre Trainingsprogramme. Das Gehirn lernt in jedem Alter noch dazu.

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Schlaf und Sinne: Die unterschätzten Faktoren

Neue Studien rücken bisher vernachlässigte Risiken in den Fokus. Chronischer Schlafmangel – weniger als sechs Stunden pro Nacht – erhöht das Demenzrisiko um 30 Prozent.

Noch dramatischer: Unbehandelter Hörverlust gilt mittlerweile als größter Einzelrisikofaktor. Das ständige Anstrengen, Gesprächsfetzen zu verstehen, überlastet das Gehirn. Der oft folgende soziale Rückzug verstärkt das Problem.

Die gute Nachricht: Hörgeräte können das Risiko auf Normalniveau senken. Die Lancet-Kommission ergänzte 2024 auch unbehandelte Sehschwäche als relevanten Faktor.

Revolution in der Vorsorge: Von Behandlung zu Prävention

Die Erkenntnisse markieren einen Paradigmenwechsel in der Demenz-Forschung. Statt erst zu behandeln, wenn die Krankheit ausgebrochen ist, rückt die Vorbeugung in den Mittelpunkt.

Die finnische FINGER-Studie und ihr amerikanisches Pendant U.S. POINTER beweisen: Multimodale Interventionen wirken am besten. Wer gleichzeitig an Ernährung, Bewegung und geistigem Training arbeitet, erzielt die größten Erfolge.

Diese positiven Effekte halten sogar Jahre nach Ende der aktiven Programme an. Digitale Anwendungen könnten künftig helfen, solche Präventionskonzepte flächendeckend zugänglich zu machen.

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Personalisierte Medizin: Die Zukunft der Demenz-Vorbeugung

Die nächste Forschungsgeneration setzt auf maßgeschneiderte Risikoanalysen. Genetische Faktoren wie das ApoE4-Gen werden besser verstanden und möglicherweise therapeutisch beeinflussbar.

Bluttests zur Früherkennung von Alzheimer-Biomarkern könnten bald Risikopatienten identifizieren, bevor Symptome auftreten. Neue Medikamente wie Lecanemab zeigen erste Erfolge bei der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.

Doch die wichtigste Erkenntnis bleibt: Ein gesunder Lebensstil ist das beste und für jeden zugängliche Rezept gegen das Vergessen. Der Schutz des Gehirns beginnt heute – nicht erst im Alter.

@ boerse-global.de