Demenz-Prävention: 14 Risikofaktoren entscheidend
28.09.2025 - 16:29:02Die Lancet-Kommission identifiziert 14 beeinflussbare Demenz-Risikofaktoren, darunter Cholesterin und Sehverlust. Durch gezielte Prävention könnten weltweit fast die Hälfte aller Erkrankungen verhindert werden.
Neue Hoffnung im Kampf gegen Demenz: Forscher können jetzt 45 Prozent aller Erkrankungen verhindern.
Die renommierte Lancet-Kommission hat zwei weitere Risikofaktoren für Demenz identifiziert und damit die Zahl beeinflussbarer Auslöser auf 14 erhöht. Die bahnbrechende Erkenntnis: Bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle weltweit ließen sich theoretisch verhindern oder verzögern. Das sind deutlich mehr als bisher angenommen.
Diese Zahlen verschieben den Fokus radikal – weg von der reinen Behandlung, hin zur aktiven Vorbeugung. Millionen Menschen bekommen damit konkrete Werkzeuge in die Hand, um ihr persönliches Erkrankungsrisiko aktiv zu senken.
Cholesterin und Sehkraft als neue Stellschrauben
Die beiden neuen Risikofaktoren überraschen: erhöhter LDL-Cholesterinspiegel im mittleren Lebensalter und Sehverlust im späteren Leben. Allein die Kontrolle des Cholesterins könnte das Demenzrisiko um sieben Prozent senken, die Korrektur von Sehschwächen um weitere zwei Prozent.
Warum ausgerechnet diese Faktoren? Die Antwort liegt in den Folgewirkungen: Wer schlecht sieht oder hört, zieht sich sozial zurück. Das führt zu weniger geistiger Anregung und erhöht das Depressionsrisiko – beides eigenständige Demenz-Auslöser.
Die vollständige Liste der 14 beeinflussbaren Risikofaktoren zeigt: Demenzprävention ist ein lebenslanger Prozess. Von mangelnder Bildung in jungen Jahren über Bluthochdruck im mittleren Alter bis hin zu Bewegungsmangel im Rentenalter – jede Lebensphase bietet Ansatzpunkte.
Was gut fürs Herz ist, schützt auch das Gehirn
„Der entscheidende Punkt ist die Botschaft: Demenzprävention ist möglich„, betont Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller vom Universitätsklinikum Leipzig. Die Expertin bringt es auf den Punkt: Was das Herz schützt, bewahrt auch das Gehirn vor dem Verfall.
Die Präventions-Formel ist denkbar einfach: regelmäßige Bewegung, mediterrane Ernährung, Rauchstopp. Dazu kommen die Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker und jetzt auch Cholesterin. Geistige und soziale Aktivitäten runden das Schutzprogramm ab.
Anzeige: Apropos geistige und soziale Aktivität: Mit einfachen Routinen lässt sich Ihr Gedächtnis gezielt stärken. Ein kostenloser PDF‑Ratgeber zeigt 7 Geheimnisse, 11 Übungen und enthält einen Selbsttest – alltagstauglich und ohne teure Mittel. So fördern Sie Fokus und beugen kognitivem Abbau vor. Kostenlosen Gehirntraining-Report herunterladen
Besonders ermutigend: Es ist nie zu spät für den Einstieg. Selbst im hohen Alter zeigen Präventionsmaßnahmen noch deutliche Wirkung.
Anzeige: Bewegung ist einer der stärksten Schutzfaktoren – und der Einstieg darf leicht sein. Orthopäde Prof. Dr. Wessinghage hat 17 einfache 3‑Minuten‑Übungen zusammengestellt, die spürbar entlasten und Muskeln aufbauen – ideal für den Alltag und jedes Alter. Starten Sie ohne Geräte und ohne Trainingserfahrung. Jetzt die 3‑Minuten‑Wunderübungen als kostenloses PDF sichern
Deutschland aktualisiert Behandlungsrichtlinien
Die neuen Erkenntnisse fließen bereits in die deutsche S3-Leitlinie „Demenzen“ ein. Als „Living Guideline“ wird sie kontinuierlich an den neuesten Forschungsstand angepasst. Das Ziel: Präventionsstrategien fest in der klinischen Praxis verankern.
Die Botschaft an Ärzte und Patienten ist eindeutig: Demenz ist kein unausweichliches Schicksal des Alterns. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko dramatisch senken.
Parallel laufen bereits große Interventionsstudien wie „AgeWell“, die mehrere Risikofaktoren gleichzeitig angehen. Die nächste Generation der Demenzforschung arbeitet an noch präziseren, personalisierten Präventionsstrategien.
Für jeden Einzelnen bleibt die wichtigste Erkenntnis: Ein bewusster Lebensstil ist der wirksamste bekannte Schutz vor Demenz. Die 14 Risikofaktoren bieten eine wissenschaftlich fundierte Roadmap, um die eigene Gehirngesundheit bis ins hohe Alter zu bewahren.