Demenz-Fachtage, Impulse

Demenz-Fachtage setzen neue Impulse für frühe Diagnose

20.11.2025 - 19:30:12

Der 3. Demenzfachtag in Kaiserslautern zeigte gestern: Die Versorgung von Menschen mit Demenz braucht einen Kurswechsel. Experten fordern bessere regionale Vernetzung und mehr Prävention statt reiner Pflege.

Knapp 200 Teilnehmer füllten gestern das Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern. Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, Pflegepersonal und betroffene Angehörige diskutierten über Früherkennung und Alltagshilfen. Das voll besetzte Haus machte deutlich: Das Thema brennt in der Westpfalz unter den Nägeln.

Die zentrale Botschaft der Tagung? Diagnosen kommen oft zu spät. Wertvolle Zeit für Therapien und Begleitung geht verloren. Experten betonten, dass frühe Sensibilisierung – bei Hausärzten wie in Familien – die Lebensqualität Betroffener deutlich verlängern kann.

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Angehörige nutzten den Fachtag, um Klartext zu reden. Kritisiert wurde die unübersichtliche Bürokratie beim Zugang zu Pflegegraden und Unterstützungsleistungen. „Jede Begegnung mit dem Thema Demenz ist anders”, hieß es von den Organisatoren des Netzwerks Demenz Stadt und Landkreis Kaiserslautern.

Die Lösung liegt nicht allein im medizinischen Fortschritt. Gefragt ist niederschwellige, regionale Vernetzung aller Akteure. Genau hier setzt die Veranstaltung an: Der direkte Austausch schafft Verbindungen, die im Alltag helfen.

November als Monat der Demenz-Fachtagungen

Kaiserslautern ist nur ein Baustein. Bereits vor einer Woche diskutierten hunderte Experten beim 12. St. Galler Demenz-Kongress über grenzüberschreitende Herausforderungen. Das Fazit aus der Schweiz? Isolierte Leuchtturmprojekte reichen nicht aus.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus St. Gallen:

  • Digitale Innovationen müssen menschliche Zuwendung ergänzen, nicht ersetzen
  • Neue Wohnkonzepte ermöglichen längeres Leben in den eigenen vier Wänden
  • Flächendeckende Dementia Care ist ökonomisch und menschlich unausweichlich

Am 26. November folgt die nächste Station: Die Demenz Support Stuttgart lädt zur Fachtagung “Demenz morgen, beginnt heute” ein. Start-ups werden technische Assistenzsysteme präsentieren. Die Brücke zwischen aktueller Pflegepraxis und technologischen Möglichkeiten soll geschlagen werden.

40 Prozent der Fälle wären vermeidbar

Ein roter Faden zieht sich durch alle Fachtage: die Neubewertung der Früherkennung. Was lange als schicksalhaftes Alterleiden galt, wird neu bewertet. Bis zu 40 Prozent der Demenzfälle wären durch Modifikation von Risikofaktoren verhinderbar oder verzögerbar.

Die diskutierten Präventionsansätze:

  • Kognitive Reserve: Lebenslanges Lernen und soziale Aktivität
  • Körperliche Gesundheit: Behandlung von Bluthochdruck, Schwerhörigkeit und Diabetes
  • Soziale Teilhabe: Bekämpfung von Einsamkeit als Risikofaktor

Das Digitale Demenzregister Bayern liefert wertvolle Daten zur Versorgungssituation. Aktuelle Auswertungen zeigen: Besonders im ländlichen Raum muss die Diagnosehäufigkeit steigen. Nur so können Betroffene frühzeitig in Versorgungsnetzwerke integriert werden.

Markt für Demenz-Prävention wächst rasant

Die hohe Besucherzahl der Fachtage signalisiert einen Paradigmenwechsel. Demenz verlässt die Nische der reinen Altenpflege und wird zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.

Für Anbieter im Gesundheitsmarkt bedeutet das neue Chancen. Die Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen, technischen Assistenzsystemen und spezialisierten Wohnformen steigt massiv. Private Träger und Tech-Unternehmen drängen verstärkt in den Markt.

Gleichzeitig wächst der Druck auf die Politik. Die Forderung nach Entbürokratisierung und besserer Finanzierung von “Zeit” statt nur “Verrichtungen” in der Pflege dürfte die nächste Pflegereform prägen. Ohne Stärkung kommunaler Strukturen wird das System unter der Last der alternden Babyboomer kollabieren.

Stuttgart rundet den Demenz-Monat ab

Mit der Fachtagung in Stuttgart am 26. November findet der “Monat der Demenz” seinen Abschluss. Für 2026 wird erwartet, dass die Ergebnisse dieser regionalen Austausche in die Aktualisierung der Nationalen Demenzstrategie einfließen.

Kurzfristig dürften mehr lokale “Allianzen für Menschen mit Demenz” gegründet werden. Experten rechnen zudem damit, dass digitale Screening-Verfahren zur Früherkennung breiter in die Regelversorgung vordringen. Die Botschaft der Fachtage 2025 ist eindeutig: Demenz muss aktiv gestaltet werden – durch Wissen, Technik und menschliches Miteinander.

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