Demenz: Bis zu 45 Prozent aller Fälle vermeidbar
29.09.2025 - 16:21:03Bewegung und Ernährung als Grundpfeiler
Ein bewusster Lebensstil kann das Demenzrisiko erheblich senken. Aktuelle Forschungsergebnisse und WHO-Empfehlungen zeigen: Gezielte Alltagsroutinen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Gehirngesundheit.
Die Zahlen sind alarmierend, doch sie machen auch Hoffnung: 45 Prozent aller Demenzfälle könnten durch die Beeinflussung von 14 veränderbaren Risikofaktoren verhindert oder verzögert werden. Das zeigen aktuelle Studien eindrucksvoll.
Es geht nicht um eine Wunderpille, sondern um ein Zusammenspiel aus körperlicher, geistiger und sozialer Aktivität. Diese stärkt die kognitive Reserve – die Fähigkeit des Gehirns, Schäden auszugleichen und Symptome hinauszuzögern.
Regelmäßige körperliche Aktivität steht an vorderster Front der Demenzprävention. Sie fördert die Gehirndurchblutung, stärkt Nervenzellen und kann sogar neue bilden. Die WHO empfiehlt für über 65-Jährige mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche.
Dabei geht es nicht um Höchstleistungen: Bereits tägliche Spaziergänge zeigen positive Effekte. Schwimmen, Radfahren oder zügiges Gehen reichen völlig aus.
Eng verknüpft ist eine durchdachte Ernährung. Als besonders förderlich gelten die mediterrane Diät oder die MIND-Diät – eine Kombination aus mediterraner Kost und blutdrucksenkender Ernährung. Reich an Obst, Gemüse, Vollkorn, Fisch und Olivenöl, arm an rotem Fleisch und Zucker.
Solche Essgewohnheiten senken Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes – alles Faktoren, die eng mit vaskulärer Demenz verbunden sind.
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Das Gehirn ein Leben lang fordern
„Use it or lose it“ – dieses Prinzip gilt für das Gehirn ganz besonders. Lebenslanges Lernen und geistig anregende Aktivitäten bauen eine kognitive Reserve auf, die altersbedingte Veränderungen besser kompensiert.
Das tägliche Kreuzworträtsel allein reicht allerdings nicht. Wirkungsvoller sind abwechslungsreiche, herausfordernde Tätigkeiten: eine neue Sprache lernen, ein Musikinstrument, Strategiespiele oder komplexe Hobbys.
Schon kleine Alltagsänderungen helfen: Zähneputzen mit der anderen Hand oder bewusst einen neuen Weg zur Arbeit wählen. Entscheidend sind Regelmäßigkeit und die Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen.
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Soziale Kontakte als Schutzschild
Menschen sind soziale Wesen – und genau das schützt vor Demenz. Soziale Isolation erhöht das Demenzrisiko um bis zu 26 Prozent, da der Mangel an sozialen Reizen zum Abbau grauer Hirnsubstanz führt.
Regelmäßige Treffen mit Familie und Freunden, Gruppenaktivitäten, ehrenamtliches Engagement oder Vereinsmitgliedschaften halten das Gehirn aktiv. Gespräche fordern kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Sprachverarbeitung.
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) belegt: Menschen mit Demenz, die sozial gut eingebunden sind, zeigen bessere Krankheitsverläufe.
Gesellschaftliche Verantwortung gefragt
Große Studien wie die finnische FINGER-Studie beweisen: Multimodale Interventionen – die Kombination aus Ernährungsberatung, Bewegung, kognitivem Training und Risikofaktoren-Kontrolle – können die kognitive Leistungsfähigkeit bei Risikopersonen erhalten und verbessern.
Prävention ist jedoch nicht nur Individualsache. Sie braucht auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen: bewegungsfreundliche Umgebungen, Zugang zu gesunder Ernährung, soziale Treffpunkte.
In Schottland und der Schweiz werden bereits „Brain Health Services“ erprobt, die Menschen individuell zu ihrem Demenzrisiko beraten. Ein Modell für die Zukunft?
Die Botschaft ist klar: Gehirngesunde Routinen sind eine Investition in die Lebensqualität im Alter – für jeden Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes.