Demenz, Schritte

Demenz: 5.000 Schritte täglich schützen das Gehirn

24.11.2025 - 20:49:12

Körperliche Aktivität senkt das Demenzrisiko um bis zu 45 Prozent. Zwei neue US-Studien zeigen: Selbst Menschen mit genetischer Vorbelastung profitieren messbar – und der Schutzeffekt beginnt schon bei moderater Bewegung.

Während die Pharmaindustrie weiter nach wirksamen Alzheimer-Medikamenten sucht, liefern Forscher jetzt die vielleicht wichtigste Präventionsbotschaft des Jahres. Zwei Studien im JAMA Network Open und Nature Medicine belegen: Bewegung schützt das Gehirn wirksamer als bisher angenommen. Die Daten quantifizieren erstmals präzise, wie viele Schritte nötig sind, um toxische Eiweißablagerungen im Gehirn zu bremsen.

Forscher der Boston University werteten Daten von über 4.300 Erwachsenen aus, die fast vier Jahrzehnte lang begleitet wurden. Das Ergebnis: Wer im mittleren Lebensalter (45-64 Jahre) körperlich aktiv blieb, senkte sein Demenzrisiko um 40 bis 41 Prozent gegenüber Bewegungsmuffeln.

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Noch deutlicher fiel der Effekt im späteren Leben aus. Bei Menschen über 65 Jahren reduzierte hohe Aktivität das Risiko um bis zu 45 Prozent. Die zentrale Erkenntnis: Es ist nie zu spät anzufangen. Selbst wer erst im Alter aktiv wird, profitiert messbar.

Phillip Hwang, Epidemiologe und Hauptautor der Studie, betont die praktische Bedeutung: Körperliche Aktivität im mittleren bis späteren Leben könne das Demenzrisiko entscheidend verringern.

Genetisches Risiko lässt sich überkompensieren

Besonders brisant sind die Ergebnisse für Träger des APOE ε4-Gens – dem stärksten genetischen Risikofaktor für Alzheimer. Lange herrschte Skepsis, ob Lebensstiländerungen bei dieser Gruppe überhaupt wirken.

Die Framingham-Daten widerlegen diesen Pessimismus eindrucksvoll. APOE ε4-Träger, die im späten Erwachsenenalter ein hohes Aktivitätsniveau hielten, senkten ihr Demenzrisiko um bis zu 66 Prozent – verglichen mit inaktiven Trägern des Risikogens.

Ein Paradigmenwechsel: Genetische Risiken lassen sich durch gezieltes Verhalten nicht nur abmildern, sondern möglicherweise überkompensieren. Während Menschen ohne Risikogen vor allem von Bewegung im mittleren Alter profitieren, zeigt sich bei Risikogenträgern der stärkste Effekt im höheren Lebensalter.

Die biologische Erklärung: Schritte gegen Tau-Proteine

Eine zweite Studie vom Mass General Brigham liefert die biologische Grundlage. Forscher nutzten Schrittzähler und PET-Scans, um Tau-Proteine im Gehirn zu messen. Diese Ablagerungen gelten neben Beta-Amyloid als Hauptmerkmal der Alzheimer-Pathologie.

Die Ergebnisse übersetzen Forschung in Alltagssprache:

  • 3.000 bis 5.000 Schritte täglich: Kognitiver Abbau verzögert sich um durchschnittlich drei Jahre
  • 5.000 bis 7.500 Schritte täglich: Stärkster Effekt – Verzögerung um bis zu sieben Jahre
  • Über 7.500 Schritte: Kein signifikanter Zusatznutzen mehr in Bezug auf Tau-Reduktion

Dr. Wai-Ying Wendy Yau vom Mass General Brigham formuliert es klar: Man muss kein Marathonläufer sein. Ein zügiger Spaziergang, der die tägliche Schrittzahl auf 5.000 bis 7.000 bringt, wirkt bereits als “medizinische Dosis”.

Prävention schlägt teure Medikamente

Die Veröffentlichung kommt zur rechten Zeit. Neue Antikörper-Therapien gegen Alzheimer sind extrem teuer, mit Nebenwirkungen behaftet und verlangsamen die Krankheit meist nur moderat. Das “Medikament Bewegung” erscheint nicht nur kosteneffizienter, sondern potenziell wirksamer.

Die Lancet Commission schätzt, dass 40 bis 45 Prozent aller Demenzfälle durch Modifikation von Risikofaktoren verhindert werden könnten. Die neuen Studien untermauern diese Schätzung mit biologischen Markern und langfristigen klinischen Verläufen.

Experten verstehen Alzheimer zunehmend nicht als schicksalhafte Unvermeidbarkeit, sondern als komplexe, durch den Lebensstil beeinflussbare Erkrankung.

Was kommt: Schritte auf Rezept

Gesundheitsbehörden dürften ihre Leitlinien anpassen. “Schritte auf Rezept” könnten bald evidenzbasierte ärztliche Empfehlung werden – flankiert von Wearables, die Patienten helfen, den kritischen Bereich von 5.000 bis 7.500 Schritten zu erreichen.

Insbesondere für APOE-Genträger bieten die Daten eine neue Handlungsgrundlage. Statt Angst vor der genetischen Veranlagung bleibt ein wissenschaftlich fundierter Plan: Bewegung als gezielte Neuroprotektion.

Die Kernbotschaft für heute ist klar: Jede Bewegung zählt. Und 5.000 Schritte sind erreichbar – selbst für Bewegungsmuffel.

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