Ergebnisse, Produktion/Absatz

Dem Baumarkt- und Baustoffekonzern Hornbach Holding DE0006083405 hat die geringe Ausgabefreudigkeit seiner Kundschaft auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 / 25 zu schaffen gemacht.

25.03.2025 - 09:47:28

Hornbach steigert operatives Ergebnis

Weil das Management jedoch die Kosten fest im Griff hielt und sich zudem niedrigere Rohstoffpreise günstig auswirkten, steigerte das Unternehmen seinen operativen Gewinn überraschend deutlich. Der Hornbach-Aktie verhalf das im frühen Handel am Dienstag in einem schwachen Umfeld zu einem moderaten Kursplus.

In den zwölf Monaten bis Ende Februar war das um Sonderposten bereinigte Ergebnis (bereinigtes Ebit) um 6 Prozent auf 270 Millionen Euro gestiegen, wie das im SDax DE0009653386 notierte Unternehmen auf Basis vorläufiger Berechnungen in Bornheim mitteilte. Damit übertraf der Konzern die Gewinnerwartungen von Analysten. Branchenkenner Volker Bosse von der Baader Bank schrieb in einer ersten Reaktion, die Eckdaten seien trotz eines sehr schwierigen Marktumfelds mit einer gedämpften Kundenstimmung insgesamt gut ausgefallen.

Albrecht Hornbach, Chef der Gesellschafterin Hornbach Management AG, zeigte sich zufrieden. "Wir blicken positiv auf die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres", sagte er der Mitteilung zufolge. "Trotz gedämpfter Verbraucherstimmung, insbesondere in Deutschland, haben wir unser Geschäft erfolgreich weiterentwickelt. So konnten wir unsere Marktanteile in Deutschland sowie in anderen wichtigen europäischen Märkten ausbauen."

Der Umsatz lag im Berichtszeitraum mit 6,2 Milliarden Euro lediglich leicht über dem Vorjahr, womit Hornbach im Rahmen der im Dezember gesenkten Erlösprognose abschnitt. Dabei verbuchte das Baumarktgeschäft als größter operativer Teilkonzern im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 1,2 Prozent, während die Baustoff-Sparte wegen der schwachen Branchenkonjunktur in Deutschland Einbußen von gut sechs Prozent hinnehmen musste.

Nach einer Sonderkonjunktur in der Corona-Zeit, als die Menschen sich in ihre eigenen vier Wände zurückziehen mussten und dabei die Lust am Renovieren neu entdeckten, ist inzwischen die Konsumfreude durch politische Krisen und Inflation gedämpft. Hornbach hatte zuletzt auch mit steigenden Personalkosten zu kämpfen.

Der Konzern setzt in der Konsumkrise neben Investitionen in bestehende Märkte und die IT-Infrastruktur auch auf die weitere Expansion. "Wir haben das Geschäftsjahr 2024/25 genutzt, um uns für die Zukunft aufzustellen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Hornbach-Baumärkte, Erich Harsch. Nachdem Ende Februar ein neu gebauter Markt an einem bestehenden Standort in Nürnberg in Betrieb ging, sollen laut Harsch in den nächsten Monaten vier weitere Eröffnungen in Deutschland, Österreich und Rumänien folgen.

Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres betrieb Hornbach den Angaben zufolge 172 großflächige Bau- und Gartenmärkte sowie Online-Shops in neun europäischen Ländern, wobei Deutschland mit knapp 100 Filialen der größte Markt ist. Seinen hiesigen Marktanteil habe der Konzern im Kalenderjahr 2024 um 0,3 Punkte auf 15,2 Prozent steigern können, hieß es weiter. Anteilsgewinne verzeichnete Hornbach auch in den Niederlanden, Tschechien und der Schweiz.

Weitere Details zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sowie seine Umsatz- und Ertragsprognosen für das laufende Jahr 2025/26 will der Vorstand am 21. Mai veröffentlichen.

Unterdessen bahnt sich angesichts des bevorstehenden Weggangs von Finanzchefin Karin Dohm zunächst eine Interimslösung an. Albrecht Hornbach werde voraussichtlich die Funktion auf Ebene der Holding übernehmen, Harsch für die Baumarkt AG, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin sei im Gange. Hornbach hatte Ende Dezember überraschend verkündet, dass die seit 2021 amtierende Finanzvorständin auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen ausscheidet. Dohm bleibt in der Position noch bis Ende März.

@ dpa.de