Dell, PC-Markt

Dell: PC-Markt bleibt flau trotz Windows-10-Ende

26.11.2025 - 08:00:12

Die Hoffnungen auf einen Boom waren groß. Doch die Rechnung ging nicht auf: Dell Technologies rechnet für das kommende Jahr mit stagnierenden PC-Verkäufen – und das, obwohl der Support für Windows 10 im Oktober endete. Die erhoffte Erneuerungswelle in den Unternehmen bleibt vorerst aus.

Während das klassische PC-Geschäft schwächelt, boomt dagegen die Server-Sparte des US-Konzerns. KI-Hardware ist gefragt wie nie. Ein Zwiespalt, der die aktuelle Lage der Technologiebranche treffend widerspiegelt.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Dell-Betriebschef Jeff Clarke zog am Dienstag eine ernüchternde Bilanz: Die Umstellung auf Windows 11 in den Unternehmen hinkt massiv hinterher. Im Vergleich zu früheren Betriebssystem-Wechseln liegt die Migrationsrate 10 bis 12 Prozentpunkte niedriger als zum gleichen Zeitpunkt bei vorherigen Generationen.

„Wir haben die Windows-11-Umstellung noch lange nicht abgeschlossen”, erklärte Clarke gegenüber Investoren. Das Problem: Rund 500 Millionen PCs weltweit erfüllen die strengen Hardware-Anforderungen von Windows 11 nicht – etwa den verpflichtenden TPM-2.0-Sicherheitschip.

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Theoretisch ein riesiger Markt für neue Geräte. Praktisch? Zögern die Unternehmen.

Anders als beim Sprung von Windows 7 zu Windows 10 bewerten viele IT-Abteilungen den Wechsel zu Windows 11 als weniger dringend. Die wirtschaftliche Unsicherheit tut ihr Übriges: Viele Konzerne scheuen die Investition, solange die alte Hardware noch läuft – selbst ohne offiziellen Microsoft-Support.

KI-Server kompensieren schwaches PC-Geschäft

Was bei den Desktop-Rechnern fehlt, holt Dell im Rechenzentrum mehr als herein. Die Infrastruktur-Sparte glänzte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 mit Rekordwerten bei KI-optimierter Hardware.

Die Zahlen beeindrucken: 10,5 Milliarden Euro an Bestellungen für KI-Server gingen allein im Quartal ein. Ausgeliefert wurden Server im Wert von 4,8 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz im Bereich Server und Netzwerktechnik kletterte auf 8,7 Milliarden Euro – ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Unsere Pipeline wächst weiter – bei Neo-Clouds, staatlichen Auftraggebern und Unternehmen”, betonte Clarke. Die Nachfrage nach Hardware für große Sprachmodelle und generative KI übersteige den aktuellen Auftragsbestand um ein Vielfaches.

Im direkten Wettbewerb mit Supermicro und HPE positioniert sich Dell damit als Schlüssellieferant für die KI-Revolution in den Rechenzentren.

Finanzzahlen offenbaren gespaltene Entwicklung

Die unterschiedliche Performance der beiden Hauptgeschäftsbereiche prägte das Quartal. Während die Client Solutions Group (CSG) mit dem PC-Geschäft kämpft, trägt die Infrastructure Solutions Group (ISG) das Wachstum.

Die wichtigsten Kennzahlen:
KI-Server-Bestellungen: 10,5 Milliarden Euro (Rekordwert)
KI-Server-Auslieferungen: 4,8 Milliarden Euro
Server & Netzwerk-Umsatz: 8,7 Milliarden Euro (+37% zum Vorjahr)
PC-Verkaufs-Prognose: „Weitgehend stabil” für das kommende Jahr

Noch Anfang 2025 hofften Analysten auf ein mittleres einstelliges Wachstum im PC-Bereich. Diese Erwartung hat Dell nun kassiert. Statt Expansion heißt die neue Devise: Stabilität wahren.

Warum der erhoffte Boom ausbleibt

Die strengen Hardware-Anforderungen von Windows 11 bremsen die Modernisierung aus. Früher reichte oft eine Software-Installation auf bestehenden Geräten. Heute bedeutet der Umstieg meist: komplett neue Hardware kaufen. Eine Investition, die viele Finanzchefs derzeit scheuen.

„Der versprochene ‚Superzyklus’ für 2025 hat sich in eine langsame Migration verwandelt”, analysiert Sarah Jenkins von TechMarket Research. „Dells Zahlen bestätigen: Unternehmen nutzen ihre Geräte länger als je zuvor.”

Doch die Verzögerung könnte Folgen haben. Ohne Sicherheitsupdates für Windows 10 – außer durch teure Zusatzverträge – wachsen die Risiken. Irgendwann werden selbst zögerliche Unternehmen handeln müssen. Dell rechnet allerdings mit einem schrittweisen Prozess statt einer plötzlichen Kaufwelle.

Ein Vergleich: Während SAP seine Cloud-Migration mit Hochdruck vorantreibt, läuft die Desktop-Modernisierung deutscher Mittelständler deutlich schleppender.

Ausblick: KI im Rechenzentrum statt auf dem Schreibtisch

Dell setzt seine Hoffnungen auf zwei Entwicklungen. Erstens: Die PC-Nachfrage dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte 2026 beleben, wenn die Sicherheitsrisiken alter Systeme untragbar werden. Zweitens: „KI-PCs” mit speziellen Prozessoren für maschinelles Lernen könnten neue Kaufanreize schaffen.

Vorerst bleibt die Wachstumsmaschine aber im Rechenzentrum stationiert. Mit einem weiter wachsenden Auftragsbestand bei KI-Servern hat Dell einen klaren Wachstumspfad vor sich – nur eben nicht dort, wo ihn viele erwartet hatten.

„Wir erwarten, dass der PC-Markt floriert”, sagte Clarke. Seine Definition von „florieren”: stabile Umsätze in einem reifen Markt. Für echtes Wachstum sorgt woanders die künstliche Intelligenz – buchstäblich.

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