Deepfake-Betrug trifft jetzt auch Privatpersonen per Videoanruf
10.12.2025 - 05:49:12Kriminelle setzen erstmals KI-Deepfakes ein, um gezielt Privatnutzer zu betrügen. Die neue Masche kombiniert gefälschte Videos mit Echtzeit-Stimmenimitation – und nutzt WhatsApp, FaceTime oder Telegram.
Was bisher Konzerne traf, erreicht nun die Wohnzimmer: Betrüger inszenieren per Videoanruf täuschend echte Familienmitglieder oder Behördenvertreter. Anders als beim klassischen Enkeltrick sehen Opfer nicht nur eine Nummer, sondern das vermeintlich echte Gesicht ihres Enkels oder eines Polizisten.
„Wir sehen eine Demokratisierung der Deepfake-Technologie”, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Tools sind so leistungsfähig geworden, dass Gaming-PCs für täuschend echte Live-Videomasken ausreichen. Das schafft ein Vertrauensniveau, das reine Audio-Anrufe nie erreichten.
Als Reaktion beschleunigt Google den weltweiten Rollout seiner Scam Detection. Die Funktion analysiert Telefongespräche in Echtzeit direkt auf dem Gerät – ohne Audio-Daten in die Cloud zu senden.
Die KI erkennt typische Betrugsmuster wie:
- Dringende Forderungen nach Geldtransfers oder Geschenkkarten-Käufen
- Psychologischen Druckaufbau („Sie werden verhaftet, wenn Sie nicht sofort zahlen”)
- Aufforderungen zur Preisgabe von PINs oder Passwörtern
Sobald die KI verdächtige Muster erkennt, vibriert das Smartphone und blendet eine Warnung ein. Erste Berichte aus den USA und Großbritannien zeigen: Die Erfolgsquote von Telefonbetrügern sinkt signifikant. Doch Kriminelle kontern bereits mit unverfänglichem Smalltalk zu Gesprächsbeginn, um die KI zu täuschen.
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Die “Ja”-Falle wird biometrisch
Parallel warnt die Polizei vor einer perfiden Weiterentwicklung: Kriminelle nutzen kurze Sprachschnipsel aus Social-Media-Videos oder Spam-Anrufen, um per Voice-Cloning die Stimme des Opfers nachzubilden.
Diese Klon-Stimmen hebeln bereits heute aus:
- Telefon-Banking-Systeme mit Stimmerkennung
- Smart-Home-Geräte für teure Bestellungen
- Messenger-Dienste, um im Namen des Opfers Geld von Kontakten zu erbitten
Besonders tückisch: Wenn eine Transaktion durch eine biometrisch korrekte Stimme autorisiert wurde, tun sich Banken schwer, den Betrug anzuerkennen. Die Beweislast liegt dann beim geschädigten Kunden.
KI gegen KI: Das neue Wettrüsten
Die aktuelle Entwicklung markiert einen Wendepunkt. Während Sicherheitsfirmen KI nutzen, um Anomalien zu erkennen, nutzen Betrüger dieselben Technologien, um diese Anomalien zu glätten.
Besonders beunruhigend: die Skalierbarkeit. KI-Agenten können tausende Anrufe gleichzeitig führen, in jeder Sprache, mit jeder Stimme. Die Kosten für Kriminelle sinken auf nahezu null – der potenzielle Schaden bleibt immens.
Was 2026 droht
Analysten erwarten Hyper-Personalized Phishing: Betrüger scannen den digitalen Fußabdruck eines Opfers und erstellen Nachrichten, die Bezug auf echte, kürzlich getätigte Einkäufe nehmen.
Die EU drängt mit dem AI Act auf Watermarking für KI-Inhalte. Bis diese Standards jedoch flächendeckend implementiert sind, bleibt das gesunde Misstrauen die wichtigste Firewall.
So schützen Sie sich
Codewort vereinbaren: Legen Sie mit Familie und Freunden ein „Safe Word” für ungewöhnliche Geldforderungen fest.
Auflegen und zurückrufen: Bei verdächtigen Anrufen legen Sie auf und wählen die bekannte Nummer selbst.
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Setzen Sie auf 2FA mit Hardware-Keys oder Apps – nicht nur auf Biometrie.
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