Frankfurt-News, Zertifikate

DAX, Rüstungs- und Tech-Werte - darum geht es im Zertifikatehandel meist.

04.09.2025 - 14:22:32

Börse Frankfurt-News: Zertifikate: Die üblichen Verdächtigen Rheinmetall und Nvid

Doch auch auf Gold und Silber wird viel gesetzt, die Rekorde machen sich bemerkbar. Kryptowährungen sind ebenfalls Thema, vor allem der Bitcoin.

4. September 2025. Die Favoriten im Zertifikatehandel bleiben unverändert. "Die letzten Wochen waren geprägt von den Themen Technologie und Rüstung und außerdem - aufgrund des Sicherheitsgedankens - der Nachfrage nach Gold und Silber", berichtet Zertifikatehändler Simon Görich von der Baader Bank. Peter Bösenberg vom Emittenten Société Générale sieht das ähnlich, erkennt aber auch ein paar Auffälligkeiten: "Neben den ?üblichen Verdächtigen? Rheinmetall und Nvidia war im August eine erhöhte Nachfrage nach Palantir zu sehen", erklärt er. Außerdem seien Banken wieder mehr im Fokus, konkret Commerzbank und Deutsche Bank. Ebenfalls wichtig: Zertifikate auf den Bitcoin.

Meist gehandelter Basiswert bei der Société Générale in den vergangenen vier Wochen war aber - wie immer - der DAX. Dann folgen Nasdaq und Gold sowie die Einzelwerte Nvidia, Rheinmetall, Palantir, Novo-Nordisk und Commerzbank. Top-Basiswerte bei der HSBC waren DAX und Nasdaq, bei den Einzeltiteln Rheinmetall, Palantir und Nvidia, wie Julius Weiß berichtet.

Neben DAX und Nasdaq findet auch der Euro Stoxx 50 Interesse. "Es gingen wieder vermehrt Discountzertifikate über die Theke, zum Beispiel auf den Euro Stoxx 50", bemerkt Görich. Umsatzstarkes Hebelprodukt auf den DAX bei der Société Générale ist der Open-End-Knock-Out-Call mit Basispreis bei rund 23.432 Zählern (DE000FA2X077). Gut an kommt bei HSBC ein Open-End-Knock-Out-Put (DE000HT6F0R2) mit Barriere bei rund 24.535 Punkten

"Halbleiterhersteller wie AMD ganz oben mit dabei"

Bei den Einzelwerten rückte Novo-Nordisk durch den Kursrutsch ins Blickfeld, wie Bösenberg feststellt. Der Kurs des lange von Abnehmspritzen profitierenden dänischen Konzerns hat sich seit Sommer 2024 mehr als halbiert. "Bei niedrigen Kursen und hoher Volatilität haben viele auf Discount-Zertifikate gesetzt", stellt er fest. Ein Beispiel: der Discounter mit Cap von 300 dänischen Kronen (DE000FA7DHH1).

Sehr beliebt bei der HSBC: ein Discount-Zertifikat auf Siemens (DE000HT0NNT5) mit Cap von 195 Euro, Discount von 19 Prozent und maximaler Rendite von 8,1 Prozent im Jahr, wie Weiß erläutert. Auch ein Bonus-Cap-Zertifikat auf den Rüstungskonzern Renk (DE000HT62M84) gehört zu den Umsatzrennern, mit Cap bei 85 Euro, Barriere bei 37 Euro und maximaler Rendite von 16,5 Prozent im Jahr.

Auf den nicht unumstrittenen US-Softwarekonzern Palantir wird Bösenberg zufolge etwa mit Open-End-Knock-Out-Puts gesetzt (DE000FA05ZV6), auf die Commerzbank mit Mini-Future-Calls (DE000SJ6FF59). Die Kurse von Palantir und auch der Commerzbank haben zuletzt nachgegeben, sich dieses Jahr aber immer noch ungefähr verdoppelt. Außerdem beliebt bei HSBC: ein bis Juli 2027 laufender Call-Optionsschein auf Siemens Energy (DE000HT0X0G9). "Auch Halbleiterhersteller wie AMD sind bei der Anzahl der Trades ganz oben mit dabei", erklärt Weiß. Krypto-Werte wie Microstrategy und Coinbase seien ebenfalls gesucht, außerdem Momentum-Aktien wie Him & Hers, das US-Telegesundheitsunternehmen.

"Zertifikate auf Gold und Silber sehr gut nachgefragt"

Gold hat gerade ein neues Allzeithoch von 3.578 US-Dollar erreicht. "Zertifikate auf Gold und Silber sind weiterhin sehr gut nachgefragt", erklärt Bösenberg, etwa Knock-Out-Calls (DE000SX4MH51).  Eine wachsende Nachfrage - allerdings noch auf niedrigem Niveau - sieht Bösenberg zudem nach Zertifikaten auf den Euro-Buxl-Future, einen Terminkontrakt auf fiktive langfristige Staatsanleihen. "Die Rendite dreißigjähriger Bundesanleihen ist gerade auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen, die dreißigjähriger britischer Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit 1998 - wegen der wachsenden Staatsverschuldung", bemerkt Bösenberg. Auf steigende langfristige Zinsen zu setzen ermöglicht beispielsweise der Mini-Future-Put auf den Euro-Buxl-Future (DE000FA89P83).

Viele neue Krypto-Zertifikate

"Zertifikate auf Bitcoin werden immer populärer", stellt Görich außerdem fest. Auch Bösenberg sieht eine wachsende Nachfrage. Beide verweisen auf die neuen Produkte der Société Générale. Diese bietet jetzt über 100 Hebelprodukte auf den CME Bitcoin-Future an - "für risikoaffine Anleger". Möglich sind bullishe und bearishe Positionierungen mit unterschiedlichen Knock-Out-Barrieren und Bezugsverhältnissen. Ein Beispiel: der Knock-Out-Call mit Schwelle von 77.000 US-Dollar (DE000FA8XUQ1).

Von Anna-Maria Borse, 4. September 2025, © Deutsche Börse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Börse Frankfurt-News: Erste Safe-Haven-Zuflüsse (Anleihen Marktbericht) Die Sorgen vor einer Überhitzung an den Aktienmärkten stärken die Nachfrage nach europäischen Staats- und Unternehmensanleihen. (Boerse, 07.11.2025 - 17:40) weiterlesen...

Börse Frankfurt-News: Starke Kursverluste (Kryptowährungen) Die ?"ußerungen von Fed-Chef Powell von vergangener Woche haben den Krypto-Markt erschüttert, die Preise sind deutlich gefallen. (Boerse, 06.11.2025 - 11:33) weiterlesen...

Börse Frankfurt-News: Warnen ist nicht Wissen (Marktstimmung) Mit 32?Prozent stellt sich ein erheblicher Anteil der Befragten nun auf die Seite der Bären, was kurzfristig einen stärkeren DAX-Abverkauf bremsen könnte. (Boerse, 06.11.2025 - 08:24) weiterlesen...

Börse Frankfurt-News: Zurückhaltung bei US-Aktien (ETFs) Immer mehr Mahnungen vor einer KI-Blase haben nun erste Auswirkungen: Zumindest Nasdaq-ETFs werden den Händlern zufolge meist verkauft. (Boerse, 04.11.2025 - 17:18) weiterlesen...

Börse Frankfurt-News: Saisonale Rückenwinde (Wochenausblick). Doch immer wieder wird auf saisonale Faktoren verwiesen - denn Jahresendrallys gibt es tatsächlich oft. Noch tritt der DAX auf der Stelle. (Boerse, 03.11.2025 - 10:41) weiterlesen...

Börse Frankfurt-News: Aktien, Renten, Cash - was treibt die Renditen?. Viele fragen sich: Was sind die Folgen der KI-Bubble? Drohen uns Inflationsgefahren? Werden Produktivitätsschübe durch Innovationen die hohen Bewertungen auffangen? Wie gravierend werden die demografisch bedingten Deflationsgefahren wirken? Ali Masarwah, Fondsanalyst und Geschäftsführer des Beratungshauses envestor, stellt zwei Studien vor, die Einblicke für die nächsten zehn Jahre geben.3. November 2025. Börse Frankfurt-News: Aktien, Renten, Cash - was treibt die Renditen? (Boerse, 03.11.2025 - 10:13) weiterlesen...