Ergebnisse, Produktion/Absatz

Das Sparprogramm von Lanxess DE0005470405 sowie eine gewisse Nachfragebelebung haben im zweiten Quartal eine Gewinnerholung des Chemiekonzerns angetrieben.

17.07.2024 - 15:21:12

Lanxess mit Gewinnerholung im zweiten Quartal - Kurssprung

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 181 Millionen Euro gestiegen, teilte der MDax DE0008467416-Konzern am Mittwoch auf Basis vorläufiger Resultate mit. Das sei fast ein Drittel mehr als von Analysten im Mittel erwartet. Das Jahresgewinnziel wurde bestätigt. Die 2024 sehr schwachen Lanxess-Aktien erholten sich deutlich.

Am Nachmittag legten die Papiere als MDax-Spitzenreiter um fast ein Fünftel auf 26,47 Euro zu. So viel hatten sie zuletzt Mitte Mai gekostet. Mit dem Kurssprung hat Lanxess das Kursminus im laufenden Jahr auf knapp 7 Prozent verringert, womit die Papiere dem Stoxx Europe 600 Chemicals EU0009658608 nicht mehr ganz so deutlich hinterherhinken. Der Branchenindex liegt rund 3 Prozent im Minus.

Nach den Belastungen durch einen Lagerabbau im Vorjahr sei die Produktion nun stärker ausgelastet gewesen, hieß es vom Unternehmen. Hinzu komme das Sparprogramm und ein höherer Absatz in einigen Kundenindustrien. Die agrochemische Industrie sei indes schwach geblieben und auch das Umfeld für die Baubranche bleibe schwierig.

Im laufenden Jahr will Lanxess den bereinigten operativen Gewinn weiterhin um 10 bis 20 Prozent steigern - nach 512 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Auf dem Weg dahin soll das bereinigte Ebitda im dritten Quartal nahe bei oder bis zu dem Niveau des zweiten Quartals liegen. Anzeichen einer breiten Markterholung sieht Lanxess-Chef Matthias Zachert indes immer noch nicht.

Bereits im Mai im Zuge der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal hatte der Manager sich ein Stück weit zuversichtlicher gezeigt als davor. "Es scheint, dass wir die konjunkturelle Talsohle in der Chemie erreicht haben", hatte Zachert damals gesagt. Aber auch gemahnt, für eine Entwarnung sei es deutlich zu früh. Damals hatte der Manager das Gewinnwachstumsziel ausgegeben, nachdem er davor mit einer Stagnation gerechnet hatte.

Auch die Aktien der Chemiekonzerne BASF DE000BASF111, Wacker Chemie DE000WCH8881 und Evonik DE000EVNK013 legten nach den positiven Signalen von Lanxess zu. Evonik hatte erst zu Wochenbeginn den Gewinnausblick für 2024 angehoben und dabei auf ein Sparprogramm und eine teils verbesserte Nachfrage verwiesen. Gleichwohl: Rückenwind von der Konjunkturseite gab es nur bedingt, denn eine breite Makroerholung blieb bisher aus.

Die endgültigen Resultate für das zweite Quartal will Lanxess am 9. August vorgelegen.

@ dpa.de

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