Ergebnisse, Produktion/Absatz

Das Geschäft mit frei verfügbaren Forschungspublikationen hat den Wissenschaftsverlag Springer Nature DE000SPG1003 im ersten Quartal angetrieben, und die Berliner konnten ihren Umsatz und das operative Ergebnis steigern.

13.05.2025 - 12:38:49

Springer Nature wird nach dynamischem ersten Quartal optimistischer

Die Resultate stimmen das Management um Unternehmenslenker Frank Vrancken Peeters zuversichtlich: Die Führungsspitze erwartet nun, 2025 das obere Hälfte der bisherigen Umsatzspanne zu erreichen. Auch beim Ziel für das operative Jahresergebnis wird das Management optimistischer. Die Investoren an der Börse reagierten positiv.

Im frühen Handel sprang die Aktie zunächst mit einem Plus von mehr als acht Prozent auf das höchste Niveau seit Ende März. Bis zum späteren Vormittag blieben beim Kurs von 19,50 Euro noch 5,4 Prozent Aufschlag übrig, womit das Papier zu den Favoriten im Index der kleineren Werte SDax DE0009653386 gehörte.

Der Berliner Verlag war im vergangenen Oktober zum Ausgabepreis von 22,50 Euro an die Börse gegangen, in der Folge war die Aktie bis Jahresende 2024 auf ihr bisheriges Hoch bei 28,30 Euro geklettert. Doch seitdem ging es wieder abwärts, im April kostete eine Aktie zeitweise gar weniger als 16 Euro. Wer zu diesem Kurs einstieg, hat seitdem aber immerhin gut ein Fünftel hinzugewonnen.

Im ersten Quartal schnitt Springer Nature besser ab, als es die im Auftrag des Unternehmens befragten Analysten erwartet hatten. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus eigener Kraft um 5,6 Prozent auf rund 450 Millionen Euro, Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen sind hierbei ausklammert. Das berichtete Umsatzwachstum lag wegen eines Verkaufs und Währungseffekten etwas darunter.

Vom Konzernumsatz ging mit fast 355 Millionen Euro der Löwenanteil auf das Konto des Research-Bereichs. Hier verzeichnete Springer Nature einen starken Anstieg im Full-Open-Access-Bereich, in dem Forschungsinhalte für Leser frei zugänglich publiziert werden. Das Geld für diese Veröffentlichungen erhält Springer Nature von den Forschenden selbst. Der Konzern profitiert in dem Bereich nach Angaben eines Sprechers von den in vielen Ländern anziehenden Forschungsausgaben und steigenden Förderbudgets.

Zudem berichtete der Wissenschaftsverlag von einer starken Wachstumsdynamik im Datenbank- und Lizenzgeschäft und einem Plus im Bereich Promotion und Training. Derweil stabilisiere sich das Geschäft mit gedruckten Büchern weiter, und auch das Anzeigengeschäft zeige erste Anzeichen einer Stabilisierung.

Die wissenschaftliche Verlagsgruppe habe im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen, schrieb Daniel Kerven von der US-Bank JPMorgan. Damit einher gehe der erhöhte Ausblick. Gut ankommen sollte auch, dass das Wachstum im Research-Geschäft wieder anziehe.

Im Gesamtjahr wollen die Berliner nun den oberen Bereich ihrer bisherigen Umsatzspanne von 1,885 bis 1,935 Milliarden Euro erreichen. Auch für den operativen Gewinn strebt das Management den oberen Bereich der neu eingeführten Spanne von 523 und 546 Millionen Euro an. Zuvor hatte Springer Nature beim bereinigten Betriebsergebnis lediglich kommuniziert, mindestens das Niveau aus dem Vorjahr in Höhe von 512 Millionen Euro erreichen zu wollen.

Im ersten Quartal war der operative Gewinn auf 108 Millionen Euro geklettert. Das entspricht einer Verbesserung von 10,5 Prozent, wenn man auch hier Wechselkurs- sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausklammert. Inklusive dieser Faktoren fiel die Wachstumsraten wie beim Umsatz ebenfalls etwas geringer aus.

Der freie Barmittelzufluss verbesserte sich auch dank geringerer Zinszahlungen um 15,5 Prozent auf 158 Millionen Euro. In der Folge sank der Verschuldungsgrad.

@ dpa.de