Darmkrebs-Screening: Experten fordern Start ab 45
27.11.2025 - 12:19:12Junge Erwachsene erkranken immer häufiger an Darmkrebs. Mediziner verlangen deshalb, die Vorsorge in Deutschland früher zu starten – doch das System zögert.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Bei unter 50-Jährigen steigen die Darmkrebsfälle seit Jahren kontinuierlich an. Trotzdem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ein Screening erst ab 50. Während die USA längst auf 45 umgestellt haben und Österreich seit Oktober nachzieht, hält Deutschland an der alten Grenze fest. Ist das noch zeitgemäß?
“Obwohl Darmkrebs in erster Linie ältere Menschen betrifft, ist die Erkrankungsrate bei unter 50-Jährigen in den letzten Jahren deutlich gestiegen”, warnt Markus Zimmermann, Chefarzt an der Schön Klinik Neustadt. Besonders brisant: Bei 45- bis 49-Jährigen werden mittlerweile fast genauso häufig fortgeschrittene Polypen entdeckt wie bei 50- bis 54-Jährigen.
Diese Tumoren wachsen oft jahrelang unbemerkt. Wer erst mit 50 zur Vorsorge geht, kommt möglicherweise zu spät. Der sogenannte “Early-Onset Colorectal Cancer” (EOCRC) entwickelt sich zur stillen Gefahr für jüngere Generationen.
Sie gehen wegen Verdauungsbeschwerden oder zur Vorsorge zum Hausarzt und sind unsicher, welche Laborwerte wirklich wichtig sind? Der kostenlose 25-seitige PDF-Report „Laborwerte‑Selbstcheck“ erklärt verständlich, welche Blutwerte (z. B. Erythrozyten, Hämoglobin, Leukozyten) zu beachten sind, welche Werte eher unauffällig sind und wann spezialisierte Tests sinnvoll sein können. So können Sie beim Arzt gezielter nachfragen. Laborwerte‑Report kostenlos anfordern
Deutschland hinkt international hinterher
Während andere Länder bereits handeln, debattiert Deutschland noch. Die USA haben die Empfehlung längst auf 45 Jahre gesenkt. Österreich startete im Oktober mit kostenfreien Koloskopien ab 45.
Hierzulande trat erst im April eine Reform in Kraft, die lediglich die Gleichstellung der Geschlechter brachte: Frauen können nun wie Männer ab 50 zur Vorsorge – statt wie zuvor erst ab 55. An der grundsätzlichen Altersgrenze änderte sich nichts.
Fast Food als Risikofaktor
Parallel zur Altersdebatte rückt ein weiterer Faktor in den Fokus: die Ernährung. Eine aktuelle Studie der Harvard Medical School zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und frühen Krebsvorstufen.
Besonders verdächtig sind:
* Fertiggerichte
* Zuckerhaltige Getränke
* Fast Food
Diese Produkte verändern offenbar das Darmmikrobiom so, dass Entzündungen und Polypen begünstigt werden. “Wir sehen hier nicht nur eine genetische Komponente, sondern die Folgen eines veränderten Lebensstils über Jahrzehnte”, kommentieren Ernährungswissenschaftler.
Streit um Nutzen und Ressourcen
Doch nicht alle Experten unterstützen die Forderung. Epidemiologen wie Alexander Katalinic warnen vor Überdiagnosen und verweisen auf die enormen Ressourcen, die ein flächendeckendes Screening von Millionen 45-Jährigen binden würde.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) prüft derzeit, ob die Evidenz für eine Anpassung ausreicht. Befürworter wie Zimmermann halten dagegen: Die Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen bei jungen Menschen belaste das Gesundheitssystem langfristig weitaus mehr als präventive Koloskopien.
Was Betroffene jetzt tun können
Mit dem österreichischen Vorbild vor der Haustür und der erdrückenden Datenlage aus den USA wächst der Druck auf die deutsche Gesundheitspolitik. Branchenbeobachter erwarten, dass der G-BA seine Beratungen in den kommenden Monaten intensiviert.
Bis zu einer offiziellen Neuregelung bleibt jüngeren Menschen mit familiärer Vorbelastung oder Verdauungsbeschwerden nur eines: Wartet nicht auf die Einladung der Krankenkasse, sondern sucht aktiv das Gespräch mit dem Hausarzt. Denn früh erkannt ist Darmkrebs zu fast 100 Prozent heilbar – unabhängig vom Alter.
PS: Bewegungsmangel und fehlende Alltagsroutine können Beschwerden verstärken — einfache Übungen helfen, Mobilität und Wohlbefinden zu stärken. Der Gratis‑Report „Wessinghages 3‑Minuten Wunderübungen“ zeigt 17 kurzweilige, ärztlich geprüfte Übungen, die Sie täglich in wenigen Minuten durchführen können, um Muskeln zu stabilisieren und Beschwerden vorzubeugen. Ideal als Ergänzung zu ärztlichen Gesprächen. 3‑Minuten‑Übungen gratis herunterladen


