D-Link-Router, Sicherheitskrise

D-Link-Router sofort abschalten: Sicherheitskrise erfasst Millionen Haushalte

09.12.2025 - 16:42:12

Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA schlägt Alarm: Bestimmte Router sind nicht mehr zu retten und müssen sofort vom Netz. Gleichzeitig warnen Apple und Google vor staatlich gesteuerter Spionage-Software. Während der Weihnachtseinkaufssaison wird das Zuhause zum digitalen Hochrisikogebiet.

Wer jetzt seinen Router nicht überprüft, riskiert viel. Die amerikanische Behörde für Cybersicherheit stufte am Montag eine kritische Sicherheitslücke in D-Link-Routern als akut gefährlich ein. Das Besondere: Für diese Geräte wird es keine Sicherheitsupdates mehr geben. Die betroffenen Modelle haben ihr Lebensende erreicht – ein permanentes Einfallstor für Kriminelle.

Das Problem sitzt tiefer, als viele ahnen. Die betroffenen D-Link-Geräte, insbesondere die DIR-800-Serie, weisen einen sogenannten Buffer-Overflow-Fehler auf. Angreifer können damit das Gerät komplett übernehmen – ohne dass der Besitzer etwas merkt.

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“Verbraucher nutzen Netzwerkhardware oft bis zum physischen Totalschaden”, erklärt ein Cybersicherheitsanalyst. “Dabei wird übersehen: Ein veralteter Router ist wie eine offene Haustür.” Das Tückische: Die Geräte funktionieren noch einwandfrei, nur die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet.

Was bedeutet “End of Life” konkret? Der Hersteller stellt sämtliche Software-Aktualisierungen ein. Neue Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen. Das Gerät altert ab diesem Zeitpunkt exponentiell in Richtung Sicherheitsrisiko. Und genau diese Altgeräte sammeln sich millionenfach in europäischen Haushalten an.

Wenn das iPhone zur Wanze wird

Apple verschickte am Samstag Warnmeldungen an Nutzer in 98 Ländern. Die Nachricht: Möglicherweise wurden Sie gezielt von Söldner-Spyware attackiert. Das Unternehmen verzichtet bewusst darauf, konkrete Angreifer zu benennen – um deren Tarnung nicht zu verbessern.

Google zog nach. Die Threat Analysis Group des Konzerns deckte Kampagnen des kommerziellen Spyware-Anbieters Intellexa auf. Das Perfide: Diese Anbieter nutzen sogenannte Zero-Day-Lücken – Schwachstellen, von denen noch nicht einmal die Software-Hersteller wissen.

Für Durchschnittsnutzer klingt das zunächst weit entfernt. Doch die Experten warnen: “Werkzeuge für Staatsspionage degradieren mit der Zeit zu Massenware für kriminelle Banden.” Wer sich gefährdet fühlt, sollte auf Apple-Geräten den Lockdown-Modus aktivieren. Und vor allem: Alle verfügbaren Updates sofort installieren.

Android-Nutzer: Die Uhr tickt

Noch bis zum 23. Dezember haben Android-Nutzer Zeit, zwei kritische Sicherheitslücken zu schließen. Danach wird es gefährlich. Die Schwachstellen CVE-2025-48572 und CVE-2025-48633 im Android-Framework erlauben Angreifern erhöhte Systemrechte – ganz ohne Zutun des Nutzers.

Google hat bereits gepatcht. Doch die Verteilung über die verschiedenen Hersteller – Samsung, Motorola, Xiaomi – läuft unterschiedlich schnell. CISA verpflichtet Bundesbehörden zum Update bis Weihnachten. Sicherheitsexperten raten Privatpersonen, diese Frist als persönliche Deadline zu begreifen.

Die Überprüfung ist simpel: In den Einstellungen findet sich unter “Sicherheit” das Datum des letzten Patches. Liegt es vor dem 5. Dezember 2025, besteht akute Gefahr. Das Problem: Viele ältere Geräte erhalten gar keine Updates mehr – auch sie werden zu digitalen Zombies.

Weihnachtsshopping als Hochrisiko-Sport

Ausgerechnet zur umsatzstärksten Zeit des Jahres schlagen Betrüger mit neuen Maschen zu. Besonders perfide: “Quishing”, die Kombination aus QR-Code und Phishing. Gefälschte Paketbenachrichtigungen oder Parkschein-Zahlungsaufforderungen enthalten manipulierte Codes.

Der Trick dabei: QR-Codes werden vom Smartphone gescannt – und umgehen so oft die Sicherheitsfilter, die E-Mails auf dem Computer abfangen würden. Die Brücke zwischen geschütztem Rechner und verwundbarem Handy ist gebaut.

Hinzu kommt künstliche Intelligenz als Waffe. Die Polizei im US-Bundesstaat Florida meldete am Montag einen sprunghaften Anstieg von “Deepfake”-Betrugsmaschen. Kriminelle klonen mit KI die Stimmen von Angehörigen und täuschen Notlagen vor. “Oma, ich hatte einen Unfall” – nur dass die Stimme täuschend echt klingt.

Die Passkey-Revolution kommt – aber langsam

Die Industrie reagiert. CISA und Tech-Konzerne forcieren den Wechsel von Passwörtern zu sogenannten Passkeys. Diese FIDO-basierte Authentifizierung bindet den Login-Versuch physisch an ein bestimmtes Gerät. SMS-Codes zur Zwei-Faktor-Authentifizierung? Längst überwindbar.

“Wir sehen eine Poly-Krise in der Verbrauchersicherheit”, analysiert Dr. Elena Webber, Forscherin für digitale Privatsphäre. “Die Hardware veraltet, die Software wird komplexer, die Angriffe raffinierter. ‘Kaufen und vergessen’ funktioniert nicht mehr.”

Die Europäische Union zieht Konsequenzen. Der Cyber Resilience Act, Ende letzten Jahres in Kraft getreten, wird Hersteller zwingen, bereits vor dem Kauf anzugeben, wie lange ein Produkt Sicherheitsupdates erhält. Die Ära der intransparenten Verfallsdaten endet.

Was jetzt zu tun ist

Die kommenden zwei Wochen sind entscheidend. Router-Check: Wer ein D-Link-Gerät der kritischen Serien besitzt, sollte es sofort ersetzen. Die Investition von 50 bis 100 Euro ist billiger als gestohlene Bankdaten. Smartphone-Patches: Android-Nutzer müssen ihr Sicherheitspatch-Level prüfen. Ist es veraltet, droht die Kompromittierung.

Weihnachtseinkäufe: Keine QR-Codes aus unbekannten Quellen scannen. Paketbenachrichtigungen immer über die offizielle App des Versanddienstleisters überprüfen. Und grundsätzlich: Gesunder Menschenverstand schlägt noch immer die beste KI.

Die Kluft zwischen sicheren und kompromittierten Nutzern wird breiter. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die veraltete Hardware austauschen und automatische Updates aktivieren. Auf der anderen: Millionen verwundbarer Geräte, die das Internet zum gefährlicheren Ort machen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann das eigene Netzwerk ins Visier gerät.

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