Cyberkriminalität, Schutzmaßnahmen

Cyberkriminalität: Deutsche senken Schutzmaßnahmen trotz KI-Betrug

04.12.2025 - 01:29:12

Die Deutschen fürchten sich vor Cyberkriminalität wie nie zuvor. Doch ausgerechnet jetzt, kurz vor Weihnachten, fahren sie ihre digitalen Schutzmaßnahmen drastisch zurück. Gleichzeitig rüsten Betrüger mit KI-Stimmenklonen und manipulierten QR-Codes massiv auf – ein gefährliches Spiel mit der Sorglosigkeit.

Der Cybersicherheitsmonitor 2025 des BSI offenbart einen bizarren Widerspruch. Nur noch 34 Prozent der Deutschen nutzen Zwei-Faktor-Authentisierung – ein drastischer Rückgang von 50 Prozent im Jahr 2023. Bei automatischen Updates sieht es noch düsterer aus: Lediglich 27 Prozent aktivieren diese wichtige Schutzfunktion.

Doch woher kommt diese Sorglosigkeit? Die offiziellen Zahlen scheinen zu beruhigen: Nur etwa 7 Prozent der Privatpersonen wurden im letzten Jahr Opfer von Cyberkriminalität. Ein trügerischer Schein. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher – Schamgefühle verhindern oft eine Anzeige.

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Die Wirtschaft zeigt, wie real die Bedrohung ist. Die Bitkom-Studie beziffert den Schaden durch Datendiebstahl und Sabotage auf 289 Milliarden Euro. Ein Rekordwert, der zeigt, wie professionell Täter inzwischen agieren.

Quishing: Die unsichtbare Gefahr im Alltag

Kriminelle haben eine allgegenwärtige Technologie für sich entdeckt: den QR-Code. Sicherheitsanalysten von BioCatch warnen vor einer massiven Zunahme des Quishing – QR-Code-Phishing.

Die Masche ist perfide einfach:

  • Betrüger überkleben echte QR-Codes an Parkautomaten, Ladesäulen oder Restauranttischen
  • Der Scan führt nicht zur gewünschten Bezahlseite, sondern auf eine täuschend echte Kopie
  • Kreditkartendaten werden abgegriffen oder Malware installiert

Fast 70 Prozent der Betrugsverluste werden mittlerweile über digitale Kanäle initiiert, wobei Quishing zu den am schnellsten wachsenden Methoden zählt. Da QR-Codes als Bilder übertragen werden, umgehen sie problemlos herkömmliche Spamfilter.

Wenn Mama um Hilfe ruft – mit KI-Stimme

Die emotionalste Entwicklung 2025 ist die Perfektionierung des Schockanrufs durch Künstliche Intelligenz. Verbraucherzentralen schlagen Alarm: Der klassische Enkeltrick hat sich zum High-Tech-Betrug gewandelt.

Voice Cloning macht es möglich. Kriminelle benötigen nur wenige Sekunden Stimmproben aus Instagram-Stories oder TikTok-Videos, um eine täuschend echte Kopie zu erstellen. Eltern hören die weinende Stimme ihres angeblichen Kindes, das vorgibt, einen Unfall verursacht zu haben und sofortige Kautionszahlung benötigt.

Netzbetreiber wie O2 Telefónica und die Deutsche Telekom reagieren mit KI-Erkennungssystemen. Doch es ist ein Wettrüsten: Während Betreiber Filter trainieren, verfeinern Betrüger ihre Modelle, um Pausen, Atmer und emotionale Nuancen noch realistischer klingen zu lassen.

Der Mensch als Schwachstelle

Die Entwicklungen markieren einen Wandel in der Cyberkriminalität. Technische Hürden wie Firewalls sind für Angreifer zu hoch geworden. Stattdessen konzentrieren sie sich auf das “Hacking des Menschen” – Social Engineering.

Die sinkende Nutzung von Zwei-Faktor-Authentisierung zeigt eine gefährliche Security Fatigue. Nutzer sind überfordert von der Komplexität digitaler Identitäten und ständigen Warnungen. Genau hier setzen Quishing und KI-Calls an: Sie umgehen die technische Skepsis durch Bequemlichkeit oder extremen emotionalen Druck.

Der Rückgang bei manuellen Updates ist besonders kritisch. Google und Apple liefern immer schnellere Sicherheits-Patches – doch sie bleiben wirkungslos, wenn Nutzer sie nicht installieren.

Passkeys: Das Ende des Passworts?

Die Lösung könnte in der Abschaffung dessen liegen, was Nutzer am meisten stresst: Passwörter. Die Einführung von Passkeys gewinnt Ende 2025 endlich an Fahrt.

Diese kryptografischen Schlüssel werden lokal auf dem Gerät gespeichert und per Biometrie freigegeben. Sie könnten Phishing und Quishing langfristig den Boden entziehen – denn ohne Passwort gibt es nichts mehr, das man auf gefälschten Seiten eingeben könnte.

Was jetzt zu tun ist

Bis dahin gilt die wichtigste Regel: Gesundes Misstrauen. Wenn das Telefon klingelt und eine vertraute Stimme Geld fordert, legen Sie auf und rufen die Person unter der bekannten Nummer zurück.

Sieht ein QR-Code an der Ladesäule seltsam aufgeklebt aus? Zahlen Sie lieber per App oder Karte. Und aktivieren Sie endlich die Zwei-Faktor-Authentisierung – bevor es zu spät ist.

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