Cyber, Security

Cyber Security Strategiegipfel Berlin: KI als Waffe und Schild

26.11.2025 - 11:30:12

Berlin wird zum Schauplatz der deutschen Cyber-Abwehr: Beim Cyber Security Strategiegipfel (26.–27. November 2025) diskutieren Top-Entscheider, wie Künstliche Intelligenz die Bedrohungslandschaft radikal verändert – und welche Antworten die NIS-2-Richtlinie erfordert.

BERLIN – Kein Alarmismus, sondern strategische Klarheit: Mit dieser Prämisse öffnete heute Morgen das AMERON Hotel ABION Spreebogen seine Türen für den Cyber Security Strategiegipfel 2025. Die von Project Networks organisierte Konferenz versammelt zwei Tage lang Chief Information Security Officers (CISOs) und IT-Führungskräfte aus Deutschlands größten Unternehmen.

Die Mission? Ein Bedrohungsumfeld bewältigen, das Künstliche Intelligenz binnen Jahresfrist grundlegend umgekrempelt hat. Während die NIS-2-Richtlinie mittlerweile vollumfänglich greift und KI-gestützte Angriffe zum Alltag gehören, steht dieses Jahr ein Paradigmenwechsel im Fokus: von der Theorie zu kampferprobten Verteidigungsstrategien.

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Passend zum Thema KI und Regulierung – die EU‑KI‑Verordnung fordert Unternehmen zu konkreten Schritten auf: Risikoklassifizierung, Kennzeichnungspflichten und umfangreiche Dokumentationsanforderungen sind jetzt Pflicht. Wer in Berlin über operative Verteidigungsstrategien und NIS‑2‑Compliance diskutiert, findet in diesem kompakten Umsetzungsleitfaden praxisnahe Checklisten, Fristübersichten und konkrete Handlungsschritte für Entwickler, Sicherheitsteams und CISOs. Der Gratis‑Download erklärt, wie Sie KI‑Systeme richtig einstufen und Nachweise vorbereiten, um Bußgelder und Reputationsschäden zu vermeiden. KI-Umsetzungsleitfaden kostenlos herunterladen

Der “Strategiegipfel” hat sich als Premium-Forum für Entscheider aus Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern etabliert. Anders als breite Fachmessen setzt die Veranstaltung auf kuratierte, hochrangige Begegnungen.

„Die Verschmelzung organisierter Kriminalität mit staatlichen Interessen, verstärkt durch ‘Cybercrime-as-a-Service’ und KI, stellt eine existenzielle Bedrohung für Unternehmen dar”, betonen die Organisatoren von Project Networks zur Eröffnung. Diese “hybriden” Gefahren – automatisierte Angriffsvektoren treffen auf menschliche Raffinesse – dominieren die Agenda der kommenden 48 Stunden.

Welche Themen bewegen die Teilnehmer in den Fluren und Workshop-Sessions?

  • KI-gestützte Bedrohungserkennung: Wie Machine Learning Anomalien schneller aufspürt als menschliche Analysten
  • Das Deepfake-Dilemma: Strategien gegen CEO-Betrug und Social-Engineering-Attacken mit täuschend echten Stimm- und Video-Klonen
  • NIS-2-Compliance: Praktische Hürden bei der Umsetzung strenger EU-Meldepflichten und Risikomanagement-Standards

KI: Die neue Frontlinie im Cyber-Krieg

Ein zentrales Thema 2025 ist die Reifung von KI als Waffe und Schutzschild zugleich. Branchenexperten diskutieren, wie theoretische Risiken aus 2024 zu handfesten operativen Herausforderungen geworden sind.

Deepfakes und Social Engineering
Sicherheitsanbieter und CISOs tauschen Daten über den sprunghaften Anstieg von “Vishing” (Voice Phishing) und Deepfake-basiertem Social Engineering aus. Wie von Analysten wie Check Point und Tenable Ende 2024 prognostiziert, nutzen Angreifer nun Generative KI für hochpersonalisierte Phishing-Kampagnen im industriellen Maßstab. Die Workshops konzentrieren sich auf “Zero Trust”-Verifikationsprotokolle – eine Lektion für Führungskräfte: Sehen bedeutet nicht mehr Glauben.

Automatisierte Verteidigung
Auf der Abwehrseite hat sich die Debatte zu “KI gegen KI” verschoben. Da die schiere Menge an Warnmeldungen Security Operations Centers (SOCs) überfordert, setzen Unternehmen verstärkt auf autonome Agenten zur Bedrohungsklassifizierung. In Berlin herrscht Einigkeit: Während KI das Rauschen bewältigen kann, bleibt menschliche Aufsicht bei kritischen Entscheidungen unverzichtbar.

Regulierungsdruck: NIS-2 wird Realität

Jenseits der Technologie prägt die regulatorische Landschaft die Diskussionen maßgeblich. Die NIS-2-Richtlinie, die Cybersicherheit EU-weit harmonisieren soll, zwingt deutsche Unternehmen zur Neuordnung ihrer Lieferkettensicherheit und Incident-Meldewege.

Für die Teilnehmer – größtenteils aus kritischen Sektoren – ist Compliance längst keine rechtliche Pflichtübung mehr, sondern Chefsache. Der Gipfel bietet ein geschütztes Umfeld, in dem Entscheider Reibungspunkte bei der Umsetzung vergleichen können. Besonders die strikten Fristen für Meldungen an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sorgen für Gesprächsstoff.

BSI und die “Cybernation”-Vision

Während das BSI-Lagebericht den statistischen Hintergrund zur nationalen Sicherheitslage liefert, spiegelt die Stimmung in Berlin die langjährige Mission von BSI-Präsidentin Claudia Plattner wider: den Aufbau einer resilienten “Cybernation Deutschland”.

Plattner, die konsequent für eine proaktivere und automatisierte Verteidigungshaltung eintritt, dient als Leitfigur für die diskutierten Strategien. Ihr Bestreben, bürokratische Hürden abzubauen und gleichzeitig technische Wachsamkeit zu erhöhen, findet bei den Gipfelteilnehmern Anklang – die operationale Agilität mit strengen Sicherheitsauflagen ausbalancieren müssen. Die jüngsten BSI-Initiativen zur Sicherheitsautomatisierung (maschinenlesbare “Grundschutz”-Anforderungen) sind ein Schwerpunktthema für effizienzorientierte CISOs.

Ausblick: Resilienz als Designprinzip

Während der Gipfel bis Donnerstag fortläuft, kristallisiert sich ein klarer Konsens heraus: Die Ära der “Perimeter-Sicherheit” ist vorbei. Die Zukunft heißt Cyber-Resilienz – die Fähigkeit, Angriffe zu überstehen, sich anzupassen und schnell wieder zu erholen.

Da KI die Einstiegshürden für Cyberkriminelle senkt, dürften die in Berlin diese Woche entwickelten Strategien die Unternehmenssicherheit 2026 maßgeblich prägen. Der Fokus verschiebt sich von “jeden Einbruch verhindern” zu “Auswirkungen minimieren und Wiederherstellungszeit verkürzen” – eine notwendige Evolution in einer Welt, in der der Angreifer eine Maschine sein mag, das Opfer aber sehr menschlich bleibt.


Die wichtigsten Fakten zum Gipfel

  • Datum: 26.–27. November 2025
  • Ort: Hotel ABION / AMERON Spreebogen, Berlin
  • Veranstalter: Project Networks GmbH
  • Zielgruppe: CISOs & IT-Entscheider (Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern)
  • Kernthemen: KI-Sicherheit, NIS-2, Cloud-Security, Incident Response
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