Cyber Monday 2025: Smishing-Welle rollt über Deutschland

Millionen Deutsche jagen heute nach Schnäppchen – doch Kriminelle jagen die Käufer. Während der Cyber Monday mit Rekordrabatten lockt, schlagen Sicherheitsexperten und Verbraucherschützer Alarm: Die Zahl der Smartphone-basierten Betrugsversuche explodiert. Von gefälschten Paketbenachrichtigungen bis zu manipulierten QR-Codes – die Methoden sind 2025 aggressiver und perfider als je zuvor.

Pünktlich zur größten Paketflut des Jahres schlagen Betrüger zu. Die Masche nennt sich “Smishing” – SMS-Phishing – und nutzt die Erwartungshaltung der Online-Shopper eiskalt aus.

Die “Zollgebühr”-Falle: Eine SMS, angeblich von DHL oder DPD, fordert eine Kleinstgebühr von 1,99 bis 2,99 Euro. Angeblich könne das Paket sonst nicht zugestellt werden. Der Link führt auf täuschend echte Fake-Seiten, die Kreditkartendaten abgreifen.

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Die Adressbestätigung: Hier wird behauptet, die Lieferadresse sei unvollständig. Wer auf den Link klickt, gibt sensible Daten preis.

Das Heimtückische: KI-Sprachmodelle formulieren die Nachrichten mittlerweile fehlerfrei. Keine Rechtschreibfehler mehr, keine holprigen Übersetzungen. Die gefälschten Tracking-Portale sind bis ins letzte Detail perfektioniert.

Quishing: Wenn der QR-Code zur Falle wird

Ein neuer Trend verschärft die Lage drastisch: “Quishing” – QR-Code-Phishing. Das Sicherheitsunternehmen BioCatch warnt in seinem aktuellen Betrugsbericht eindringlich vor dieser Methode.

Kriminelle überkleben QR-Codes im öffentlichen Raum mit manipulierten Versionen. Besonders betroffen:

• Parkautomaten beim Einkaufszentrum
• E-Ladesäulen an Supermärkten
• Paketautomaten in Wohngebieten

Wer den Code scannt, landet direkt auf einer Phishing-Seite. Diese fordert Login-Daten für PayPal oder Kreditkarteninformationen. Das Problem: Sicherheitssoftware auf Smartphones prüft QR-Codes oft weniger streng als E-Mail-Anhänge.

Fake-Shops und Bank-Betrug im Akkord

Die Polizei Lippe und NRW schlugen letzte Woche Alarm. Mobile Fake-Shops schießen wie Pilze aus dem Boden – optimiert für das schnelle Shopping auf dem Smartphone. Unrealistische Rabatte auf begehrte Elektronikartikel locken arglose Käufer.

Die Warnsignale:
* Kein vollständiges Impressum
* Nur Vorkasse möglich
* Preise deutlich unter Marktniveau
* Domain existiert erst seit wenigen Tagen

Parallel dazu rollt eine Phishing-Welle gegen Bankkunden. Die Verbraucherzentrale NRW warnt seit 28. November vor gefälschten E-Mails an Kunden von Volksbanken und ING. Betreff: “Verifizierungsfrist läuft ab” oder “Datenaktualisierung notwendig”. Ziel: Zugriff auf Banking-Apps.

Deutschland im Fadenkreuz

BioCatch listet Deutschland als Land mit den zweitmeisten Phishing-Angriffen weltweit. Die Professionalisierung der Tätergruppen hat eine neue Dimension erreicht.

Der Game-Changer: Generative KI. Cyberkriminelle erstellen kontextbezogene, sprachlich perfekte Nachrichten – in Sekunden. Die Verlagerung von E-Mail auf SMS und Messenger verschärft die Lage zusätzlich. Auf dem Smartphone reagieren Nutzer schneller und unbedachter.

Die wirtschaftlichen Schäden sind immens. Doch der Vertrauensverlust wiegt schwerer: Selbst legitime SMS von Paketdiensten werden zunehmend ignoriert.

Was jetzt zu tun ist

Die Experten sind sich einig: Nach dem Cyber Monday wird es nicht besser. Je näher Weihnachten rückt, desto aggressiver werden die Attacken.

Sofortmaßnahmen für Smartphone-Nutzer:

• App-First-Prinzip: Sendungsverfolgung nur über offizielle Apps, niemals über SMS-Links
• QR-Code-Inspektion: Prüfen, ob ein Aufkleber über dem Original klebt
• Druck-Test: Seriöse Unternehmen setzen keine Fristen von wenigen Stunden
• Fakeshop-Finder: Verdächtige Shops über die Verbraucherzentrale prüfen

Der Cyber Monday bietet echte Schnäppchen – aber nur mit gesundem Misstrauen. Jeder Link auf dem Smartphone-Display sollte heute doppelt hinterfragt werden.

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