Cyber Monday 2025: KI-Betrug und Millionen Fälschungen bedrohen Käufer
15.11.2025 - 07:09:12
Die größte Shopping-Saison des Jahres wird zur Gefahr: Bundesbehörden und Cybersicherheitsexperten warnen vor einer beispiellosen Welle von KI-gestützten Online-Betrügereien und gefährlichen Fälschungen. Während sich Schnäppchenjäger auf Black Friday und Cyber Monday vorbereiten, nutzen Kriminelle hochmoderne Technologie für täuschend echte Fake-Shops – parallel dazu beschlagnahmten Behörden Rekordmengen gefälschter Waren.
Die US-Zollbehörde CBP schlug diese Woche Alarm: Verbraucher müssen wachsamer denn je sein. Der Grund? Eine neue Generation von Betrügern kombiniert künstliche Intelligenz mit klassischem Produktpiraterie-Geschäft. Das Ergebnis: Gefälschte Websites, die perfekt wirken, Deepfake-Videos mit Prominenten und Phishing-Nachrichten, die selbst Experten täuschen können. Fast jeder zweite Amerikaner ist laut einer McAfee-Studie bereits mit KI-gestützten Shopping-Betrug in Berührung gekommen.
Schlecht formulierte Betrugs-Mails gehören der Vergangenheit an. Stattdessen nutzen Kriminelle generative KI, um in Minutenschnelle komplette Shops zu klonen – inklusive gestohlener Logos, professioneller Produktfotos und erfundener Kundenbewertungen. Die Masche zielt auf die Hektik der Schnäppchenjagd: Wer unter Zeitdruck nach Deals sucht, übersieht leichter die Warnsignale.
Besonders heimtückisch sind Deepfake-Kampagnen auf TikTok und Instagram. Betrüger nutzen KI, um Stimmen und Gesichter von Influencern und Prominenten zu klonen. In den gefälschten Videos bewerben die vermeintlichen Stars “exklusive” Angebote oder angebliche Gewinnspiele. Wer den Links folgt, landet auf gefälschten Seiten, die Kreditkartendaten abgreifen. “Die KI-gestützten Nachrichten und Websites sind mittlerweile so überzeugend, dass selbst echte von falschen Angeboten kaum zu unterscheiden sind”, warnt Laura Quevedo von Mastercard.
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79 Millionen beschlagnahmte Fälschungen – und kein Ende in Sicht
Doch die Gefahr lauert nicht nur digital. Die US-Zollbehörde CBP beschlagnahmte im Fiskaljahr 2025 knapp 79 Millionen gefälschte Produkte. Wären sie echt gewesen, hätten sie einen Einzelhandelswert von über 6,9 Milliarden Euro gehabt. “Der Kauf billiger Fälschungen ist kein Kavaliersdelikt”, betont Diane J. Sabatino, stellvertretende Leiterin der CBP-Außendienste. “Diese Produkte können Menschen durch giftige Materialien schaden und finanzieren oft kriminelle Aktivitäten.”
Am häufigsten gefälscht: Kleidung, Elektronik, Spielzeug und Medikamente. Viele dieser Artikel erfüllen keine Sicherheitsstandards und enthalten gefährliche Substanzen. Die Behörde appelliert an Käufer, nur bei vertrauenswürdigen Händlern zu bestellen und bei vermeintlichen Schnäppchen skeptisch zu bleiben. Produktfälscher nutzen gezielt Online-Plattformen und aktuelle Trends, um ihre illegalen Waren unter die Leute zu bringen.
Google verklagt chinesisches Betrugs-Netzwerk
Der Technologiekonzern Google geht jetzt in die Offensive: Am 12. November reichte das Unternehmen Klage gegen die Betreiber von “Lighthouse” ein – einer China-basierten Phishing-Plattform, die als Service betrieben wird. Das Geschäftsmodell? Kriminelle Kunden erhalten ausgeklügelte Werkzeuge, mit denen sie mühelos Fake-Websites erstellen und Millionen betrügerischer SMS versenden können. Die Nachrichten geben sich als Post, Mautbetreiber oder große Online-Händler aus.
Die Lighthouse-Plattform soll für Zehntausende Phishing-Domains verantwortlich sein und über eine Million Opfer in 120 Ländern betroffen haben. Die Masche: Opfer geben auf gefälschten Seiten Zahlungsinformationen ein, woraufhin die Betrüger den Verifizierungscode der Bank abfangen und die gestohlene Karte in ihre eigenen digitalen Wallets eintragen. Mit der Klage will Google die Operation zerschlagen und die Drahtzieher zur Verantwortung ziehen – ein Zeichen für eine aggressivere Gangart der Tech-Branche gegen organisierte Cyberkriminalität.
Der perfekte Sturm: Warum gerade jetzt?
Das explosive Wachstum des Online-Shopping-Betrugs hat mehrere Ursachen. Leistungsstarke KI-Tools sind mittlerweile breit verfügbar und senken die Einstiegshürde für Kriminelle dramatisch. Selbst ohne technisches Fachwissen lassen sich ausgefeilte Kampagnen starten. Dieser technologische Sprung fällt genau mit dem Höhepunkt des globalen E-Commerce zusammen: der Weihnachtssaison.
Betrüger nutzen gezielt den Zeitdruck der Feiertags-Schnäppchenjagd aus. Wer hektisch nach Deals sucht, übersieht eher Warnsignale. Die Kombination aus KI-gestützten digitalen Ködern und dem massiven Markt für physische Fälschungen schafft ein komplexes und gefährliches Ökosystem. Es geht längst nicht mehr nur um finanziellen Schaden – auch Datenschutz-Risiken und die Gefahr durch unsichere Produkte spielen eine Rolle. Erschwerend kommt hinzu: Die kriminellen Netzwerke arbeiten rasend schnell und schalten Tausende Fake-Sites innerhalb weniger Tage.
So schützen Sie sich beim Online-Shopping
Experten betonen: Wachsamkeit der Verbraucher bleibt die wichtigste Verteidigungslinie. Da sich KI-Tools ständig weiterentwickeln, werden Betrugsversuche künftig noch personalisierter und schwerer von echten Angeboten zu unterscheiden sein. Für die kommenden Shopping-Wochen empfehlen Sicherheitsexperten diese Maßnahmen:
Direkt zur Quelle: Klicken Sie nicht auf Links in Werbe-Mails oder Anzeigen. Geben Sie die Adresse des Händlers direkt im Browser ein.
Genau hinschauen: Prüfen Sie Website-URLs auf Tippfehler und achten Sie auf “https://” am Anfang. Misstrauen Sie Shops, die nur Zahlung per Überweisung oder Geschenkkarten akzeptieren.
Gesunder Menschenverstand: Unrealistisch niedrige Preise für begehrte Artikel sind ein Alarmzeichen für Fälschungen oder Nicht-Lieferung.
Sichere Zahlungsmethoden: Nutzen Sie Kreditkarten für Online-Käufe – sie bieten besseren Schutz bei Betrug als andere Zahlungsarten.
Verdächtige Aktivitäten melden: Wer auf einen Betrug hereinfällt oder gefälschte Ware erhält, sollte dies bei den Behörden, dem FBI-Cyber-Beschwerdezentrum und der eigenen Bank melden.
Die Botschaft ist klar: Während die Technologie den Kriminellen in die Hände spielt, bleibt kritisches Denken die beste Verteidigung. In einer Zeit, in der selbst Experten echte von falschen Angeboten kaum unterscheiden können, gilt mehr denn je: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch nicht.
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