Crocodilus, Android-Trojaner

Crocodilus: Android-Trojaner bedroht Banking-Apps weltweit

29.09.2025 - 03:59:01

Der Android-Banking-Trojaner Crocodilus attackiert europäische Nutzer mit raffinierter Täuschungstechnik. Die Schadsoftware legt sich über Bank-Apps und stiehlt Zugangsdaten via Fake-Werbung auf Facebook.

Ein hochentwickelter Android-Banking-Trojaner namens „Crocodilus“ weitet seine Angriffe massiv aus und bedroht Millionen von Smartphone-Nutzern in Europa und darüber hinaus. Die Schadsoftware, erstmals Anfang 2025 entdeckt, hat gefährliche neue Fähigkeiten entwickelt und attackiert inzwischen Banking-Apps von Deutschland bis Polen.

Ursprünglich auf die Türkei und Spanien konzentriert, breitet sich Crocodilus rasant über ganz Europa aus. Cybersicherheitsforscher von ThreatFabric warnen: Was als kleine Testkampagne begann, ist zu systematischen Großangriffen geworden. Die Malware operiert inzwischen auch in Südamerika, Nordamerika und Teilen Asiens.

Perfide Masche: Fake-Werbung führt zur Infektion

Die Angreifer nutzen eine raffinierte Strategie: Gefälschte Facebook-Werbeanzeigen locken Nutzer in die Falle. In Polen beispielsweise gaukeln die Ads vor, von Banken oder Online-Shops zu stammen und bieten angebliche Belohnungspunkte an.

Wer auf die Werbung klickt, landet auf manipulierten Websites. Dort wird der Crocodilus-Trojaner als vermeintlich harmloses Programm angeboten – getarnt als QR-Code-Scanner, Krypto-Portfolio-App oder Browser-Update. Perfide dabei: Die Malware umgeht sogar Android 13’s Sicherheitsfeature „Restricted Settings“, das eigentlich vor solchen Apps schützen soll.

Pixel-genaue Täuschung: Wenn Banking-Apps zur Falle werden

Das eigentliche Drama beginnt beim nächsten Banking-Login. Öffnet der Nutzer seine gewohnte Bank-App, schlägt Crocodilus zu: Eine pixel-genaue Fake-Version der Login-Maske wird über die echte App gelegt.

Ahnungslos gibt der Nutzer seine Zugangsdaten ein – direkt in die Hände der Kriminellen. Nach dem Datendiebstahl verschwindet die falsche Oberfläche spurlos, die echte App lädt normal. Der Betrug bleibt praktisch unsichtbar.

Besonders perfide: Crocodilus kann gefälschte Kontakte im Telefonbuch anlegen. Plötzlich erscheint „Bank Support“ in der Kontaktliste – tatsächlich aber die Nummer der Betrüger. So wirken deren Anrufe authentisch und umgehen Warnsysteme.

Komplette Smartphone-Übernahme möglich

Die Fähigkeiten von Crocodilus gehen weit über simplen Datenklau hinaus. Durch Missbrauch der Bedienungshilfen-Dienste kann die Malware:

  • Bildschirminhalte mitlesen und Krypto-Wallet-Schlüssel stehlen
  • SMS-Nachrichten abfangen, um Einmal-Passwörter zu erbeuten
  • Überweisungsbestätigungen löschen, um Spuren zu verwischen
  • Banking-Apps mit gestohlenen Daten selbstständig bedienen
  • Sicherheits-Apps deaktivieren

Die Angreifer können infizierte Geräte vollständig fernsteuern – ein digitaler Albtraum für jeden Smartphone-Nutzer.

Experten-Warnung: Trend zu raffinierteren Angriffen

Sicherheitsexperten sehen in Crocodilus einen beunruhigenden Trend: Mobile Banking-Malware wird immer ausgeklügelter. Europäische Banken stehen besonders im Fokus der Cyberkriminellen.

Die Verbreitung über soziale Medien statt App-Stores zeigt eine neue Strategie. Nutzer erkennen legitime Apps immer schwerer – ein gefährlicher Wandel in der Bedrohungslandschaft.

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So schützen Sie sich vor Crocodilus

Experten raten zu diesen kritischen Schutzmaßnahmen:

  • Nur aus dem Play Store installieren – niemals über Werbung oder verdächtige Links
  • Berechtigungen kritisch prüfen – besonders bei Bedienungshilfen und Geräte-Administrator-Rechten
  • Google Play Protect aktivieren für automatische App-Überprüfung
  • Warnsignale beachten: Ungewöhnliche Berechtigungsanfragen, unerwartete SMS-Codes oder neue, unbekannte Kontakte

Bei Verdacht auf Infektion sollten Nutzer sofort ihre Bank kontaktieren und das Gerät von Experten prüfen lassen.

@ boerse-global.de