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Copilot Actions: Microsoft lässt KI auf dem PC ran

21.11.2025 - 01:29:12

Microsoft verwandelt Windows 11 in einen KI-gesteuerten Assistenten. Doch Sicherheitsexperten warnen: Die neuen autonomen Funktionen könnten mehr Probleme schaffen als lösen.

Der Softwarekonzern aus Redmond treibt seine Vision einer KI-durchdrungenen Zukunft voran – und erntet heftige Kritik. Mit der Einführung von Copilot Actions für Windows Insider und großen Ankündigungen auf der Ignite-Konferenz 2025 verspricht Microsoft einen digitalen Assistenten, der eigenständig im Hintergrund arbeitet. Cybersecurity-Experten und Datenschützer schlagen jedoch Alarm: Die autonome Kontrolle über lokale Dateien und Systemeinstellungen birgt erhebliche Risiken.

Am 17. November startete Microsoft den Rollout von Copilot Actions – ein Funktionspaket, das dem KI-Assistenten erlaubt, komplexe Aufgaben selbstständig zu erledigen. Dateien ordnen, Dokumente zusammenfassen, wiederkehrende Arbeitsabläufe automatisieren: Was bisher Nutzer-Interaktion erforderte, soll künftig die KI übernehmen.

„Sie erhalten einen aktiven digitalen Mitarbeiter, der komplexe Aufgaben für Sie ausführt und Effizienz sowie Produktivität steigert”, versprach das Copilot-Team in einem Blogbeitrag. In den Windows-11-Einstellungen tauchte dafür ein neuer Schalter auf: „experimentelle Agentic-Funktionen”. Aktiviert man diesen, erhält die KI Zugriff auf lokale Daten innerhalb eines sogenannten „Agent Workspace”.

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Auf der Ignite-Konferenz (19. bis 22. November) präsentierte Microsoft die Zukunftspläne noch detaillierter. Mit Agent 365 sollen IT-Administratoren diese autonomen Agenten zentral verwalten können. Die Funktion „Click to Do” analysiert Bildschirminhalte und schlägt passende Aktionen vor. Eine verbesserte semantische Suche durchforstet künftig sowohl lokale Dateien als auch Cloud-Daten.

Sicherheitslücken im digitalen Schutzwall?

Die rasante Integration autonomer KI-Funktionen alarmiert Cybersecurity-Experten. Am 20. November warnten Sicherheitsanalysten, dass der neue „Agent Workspace” möglicherweise nicht den Schutz bietet, den Nutzer erwarten.

„Das Problem entsteht, wenn sich Nutzer an ständige Berechtigungsanfragen gewöhnen”, erklärte ein Sicherheitsspezialist. Die Gefahr: Anwender könnten aus Gewohnheit einfach auf „Ja” klicken, um ihre Arbeit fortzusetzen – und dabei versehentlich schädliche Aktionen autorisieren.

Diese Befürchtungen sind keineswegs theoretisch. Im Oktober 2025 identifizierten Forscher CoPhish, eine Phishing-Technik, die das Vertrauen der Nutzer in Copilot Studio ausnutzt, um täuschend echte Login-Seiten zu simulieren. Zusätzlich beschäftigt die Branche noch immer die Sicherheitslücke CVE-2025-32711, die im Juni 2025 bekannt wurde: Sie ermöglichte Angreifern, Daten über Microsoft 365 Copilot abzugreifen – ohne jegliche Nutzer-Interaktion.

„Wenn ein KI-Agent autonomen Zugriff auf Dateisysteme erhält, entsteht eine neue Angriffsfläche”, warnte ein Bericht von Proton Mitte November. „Kann ein Agent Ihre Dateien lesen, um sie zusammenzufassen, könnte ein kompromittierter Agent sie theoretisch auch auslesen, um sie zu stehlen.”

Der Aufstand gegen die KI-Zwangsbeglückung

Die technischen Neuerungen prallen auf wachsenden Unmut in der Nutzerschaft. Ein WebProNews-Bericht vom 19. November dokumentierte einen sprunghaften Anstieg von Suchanfragen zum Thema „Copilot deinstallieren”. In Foren diskutieren Anwender intensiv, wie sie den Assistenten vollständig abschalten können.

Befeuert wurde diese Stimmung durch einen Marketing-Fauxpas Mitte November. Eine Werbekampagne sollte die Hilfsbereitschaft von Copilot demonstrieren – zeigte aber genau das Gegenteil. In einem Video verwechselte die KI eine Einstellung für die Textgröße mit der Display-Skalierung. In sozialen Medien wurde der Clip mit Spott überschüttet und nährte die Wahrnehmung, dass die KI-Integration schneller vorangetrieben wird, als die Technologie tatsächlich reif ist.

„Microsofts Obsession mit KI in Windows 11 wird toxisch”, schrieb ein Tech-Kommentator und brachte damit die Frustration vieler Power-User auf den Punkt, die das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr Betriebssystem zu verlieren.

Support-Ende für Windows 10 treibt Nutzer in die KI-Falle

Die offensive KI-Strategie kommt nur etwas mehr als einen Monat nach dem Support-Ende für Windows 10 am 14. Oktober 2025. Microsoft erzwang zwar keine verpflichtende Migration, doch das Ende der Sicherheitsupdates treibt Millionen Nutzer faktisch zu Windows 11 – wo Copilot fest verankert ist.

Für Unternehmenskunden soll Agent 365 die Verwaltung übernehmen und definieren, welche Agenten laufen dürfen und auf welche Daten sie zugreifen können. Doch für Privatnutzer und kleine Unternehmen verschwimmt die Grenze zwischen hilfreicher Automatisierung und aufdringlicher Überwachung zusehends.

Copilot für alle – ob sie wollen oder nicht

Microsoft plans bereits die nächsten Expansionsschritte. Bis März 2026 soll Copilot Chat allen Microsoft-365-Nutzern zur Verfügung stehen – ohne spezielle Copilot-Lizenz. Die Technologie wird damit noch tiefer in alltägliche Workflows wie Outlook und Word integriert.

Kurzfristig richtet sich der Blick auf die Stabilität des Copilot-Actions-Rollouts. Erweisen sich die „experimentellen Agentic-Funktionen” als anfällig für Ausnutzung – oder versagt der „Agent Workspace” bei der Eindämmung schädlicher Befehle – könnte Microsoft eine ähnliche regulatorische Prüfung bevorstehen wie bereits früher in diesem Jahr nach der umstrittenen „Recall”-Funktion.

Windows-11-Nutzer stehen vor einer Entscheidung: Die Zukunft des „Agentic Computing” aktivieren und die damit verbundenen Risiken akzeptieren – oder sich den wachsenden Reihen derer anschließen, die die KI-Revolution lieber auf Distanz halten möchten.

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