Computer-Grundlagen, US-Bibliotheken

Computer-Grundlagen: US-Bibliotheken stemmen digitale Bildung allein

18.11.2025 - 05:49:12

Während in den USA 92 Prozent aller Jobs digitale Fähigkeiten erfordern, fehlt einem Drittel der Arbeitnehmer das nötige Grundwissen. Bibliotheken und gemeinnützige Organisationen springen in die Bresche – doch die Finanzierung ist zum Politikum geworden.

Von New Jersey bis Texas bieten öffentliche Einrichtungen kostenlose Computer-Grundkurse an. Die Programme reichen von Tastaturschreiben und E-Mail-Basics bis zu Windows-Navigation und Hardware-Verständnis. 95,3 Prozent aller US-Bibliotheken führen inzwischen digitale Bildungsangebote durch, wie eine Erhebung der Public Library Association aus dem Jahr 2023 zeigt.

Die Nachfrage ist enorm. Eine Analyse der National Skills Coalition und der Federal Reserve Bank of Atlanta ergab bereits im Februar 2023: Wer über mindestens eine digitale Fähigkeit verfügt, verdient durchschnittlich 23 Prozent mehr als Arbeitnehmer ohne solche Kenntnisse. Besonders betroffen von dieser digitalen Kluft sind Menschen mit niedrigem Einkommen, die Landbevölkerung und ethnische Minderheiten.

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Doch die Rahmenbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert. Im Mai 2025 stoppte die Trump-Regierung überraschend die Mittel aus dem Digital Equity Act – ein Förderprogramm mit einem Volumen von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro. Der Präsident bezeichnete das Gesetz in einem Social-Media-Post als “verfassungswidrig”.

Die Folgen waren unmittelbar: Bundesstaaten und gemeinnützige Organisationen, die bereits Förderzusagen erhalten hatten, mussten ihre Projekte absagen oder unterbrechen. Programme für digitale Navigatoren, Jobtrainings und andere Initiativen kamen zum Erliegen. Was bleibt, ist eine Patchwork-Versorgung, die stark vom jeweiligen Wohnort abhängt.

Bibliotheken als digitale Ersthelfer

In Philadelphia startet diese Woche eine neue Runde kostenloser Acht-Wochen-Kurse. Die Organisation Beyond Literacy arbeitet dabei mit der städtischen Bibliothek zusammen. In San Diego, Detroit und Allentown laufen Drop-in-Sitzungen, bei denen Bürger ohne Anmeldung Hilfe bei Tech-Problemen bekommen können.

Auch Goodwill Industries bietet verschiedene Trainingsformate an – von einwöchigen Grundkursen zu Microsoft Office und sicherem Internet bis zu fortgeschrittenen Zertifizierungen. Der Ansatz: praktisches Lernen in einer Umgebung, in der keine Frage zu einfach ist. Denn genau diese niedrigschwellige Atmosphäre brauchen viele Lernende, um die nötige Zuversicht für den modernen Arbeitsmarkt aufzubauen.

Ältere Arbeitnehmer im Fokus

Nationale Programme konzentrieren sich auf besonders betroffene Bevölkerungsgruppen. Die AARP Foundation betreibt mit Digital Skills Ready@50+ eine Initiative speziell für Menschen über 50. In Kooperation mit Gemeindepartnern im ganzen Land werden kostenlose Kurse angeboten – sowohl vor Ort als auch online.

Die Themenpalette reicht von Smartphone-Grundlagen über Online-Sicherheit bis zu LinkedIn und Google Workspace. Solche gezielten Programme sind ökonomisch sinnvoll: Sie fördern soziale Mobilität bei Demografien, die vom digitalen Wandel besonders schnell abgehängt werden.

Rechtskampf um Fördergelder

Die Absage der Bundesmittel traf ausgerechnet jene Organisationen, die jetzt die Hauptlast tragen. Der Digital Equity Act war Teil des parteiübergreifenden Infrastrukturgesetzes von 2021 und sollte systematisch die digitale Kluft schließen. Am 9. Mai 2025 verschickte die zuständige Behörde NTIA Kündigungsschreiben an alle Fördernehmer.

Mittlerweile läuft ein Gerichtsverfahren. Die National Digital Inclusion Alliance klagt auf Wiedereinführung der Förderung. Doch bis zu einer Entscheidung bleibt die Finanzierungslücke – und damit die Verantwortung bei lokalen Regierungen, Stiftungen und dem Privatsektor.

Bibliotheken unter Druck

Das Institute of Museum and Library Services betont: Millionen Amerikaner verlassen sich auf Bibliotheken für digitale Bildung, Finanzwissen und Karriereentwicklung. Die Streichung der Bundesmittel verschärft den Druck auf diese Institutionen erheblich. Sie waren Schlüsselakteure in den staatlichen Digitalplänen – und sollten teilweise direkt von den Geldern profitieren.

Was entsteht, ist eine klassische “unfunded mandate”: Die Erwartung, die digitale Kluft zu schließen, bleibt bestehen. Die dafür vorgesehenen Bundesmittel wurden jedoch gestrichen. Bibliotheken müssen nun alternative Finanzierungsquellen erschließen – über Landeszuschüsse, kommunale Haushalte oder philanthropische Partnerschaften.

Lokale Resilienz entscheidet

Der weitere Verlauf hängt stark von der Widerstandsfähigkeit lokaler Einrichtungen ab. Öffentliche Bibliotheken, Gemeindezentren und gemeinnützige Organisationen bleiben die primären Anbieter digitaler Grundbildung. Ihr Erfolg wird davon abhängen, wie gut es gelingt, Alternativfinanzierungen zu sichern.

Organisationen wie Goodwill und AARP setzen ihre Arbeit fort – ebenso wie Tausende lokaler Bibliotheken. Sie bieten weiterhin Training und Unterstützung für Millionen Amerikaner in einer zunehmend digitalisierten Welt. Doch die Frage bleibt: Kann eine Graswurzelbewegung kompensieren, was die bundesstaatliche Strategie hinterlässt?

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