ClayRat: Neue Android-Spyware verbreitet sich rasant
12.10.2025 - 17:01:02Die Schadsoftware ClayRat tarnt sich als beliebte Apps und nutzt infizierte Smartphones zur automatischen Weiterverbreitung über Kontaktlisten, während sie persönliche Daten ausspäht.
Eine raffinierte Android-Spyware namens „ClayRat“ versetzt derzeit Sicherheitsexperten in Alarmbereitschaft. Die Schadsoftware tarnt sich als beliebte Apps wie WhatsApp, TikTok oder YouTube und nutzt infizierte Geräte geschickt zur Selbstverbreitung.
Was ClayRat besonders gefährlich macht? Die Malware stiehlt nicht nur persönliche Daten, sondern verwandelt jedes kompromittierte Smartphone in einen Verbreitungsknoten. Über die Kontakte der Opfer schleust sie sich in immer neue Geräte ein – ein Teufelskreis, der sich rasant ausweitet.
Die Cybersicherheitsfirma Zimperium warnt vor einer beispiellosen Eskalation mobiler Bedrohungen. Allein in den vergangenen drei Monaten identifizierten die Forscher über 600 Schadprogramm-Varianten. Die Angreifer entwickeln ihre Methoden kontinuierlich weiter, um Sicherheitssystemen zu entgehen.
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Perfide Taktik: Vertrauen als Waffe
Der Angriff beginnt meist in Telegram-Kanälen oder auf gefälschten Webseiten, die echte App-Stores imitieren. Mit manipulierten Bewertungen und inflationierten Download-Zahlen erwecken die Betrüger den Eindruck seriöser Anwendungen.
Besonders heimtückisch: ClayRat erschleicht sich die Berechtigung als Standard-SMS-Handler des Smartphones. Mit dieser einen Erlaubnis erhält die Malware weitreichende Zugriffe auf Textnachrichten – ohne weitere Nachfragen. Sie kann SMS lesen, speichern und versenden.
Die automatische Verbreitung erfolgt über das gesamte Telefonbuch der Infizierten. Nachrichten wie „Sei der Erste, der es erfährt!“ locken ahnungslose Kontakte auf schädliche Links. Was wie eine Empfehlung von Freunden aussieht, ist pure Manipulation.
Datendiebstahl im großen Stil
ClayRat späht nahezu alle verfügbaren Smartphone-Daten aus:
– SMS-Nachrichten und Anruflisten
– App-Benachrichtigungen
– Heimliche Kamera-Aufnahmen
– Kontaktlisten für die Weiterverbreitung
Die Schadsoftware umgeht Androids Sicherheitsbarrieren mit gefälschten Google Play-Update-Bildschirmen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen verleiten Nutzer dazu, umfangreiche Berechtigungen zu erteilen.
Breitere Bedrohungslage verschärft sich
ClayRat ist nur die Spitze des Eisbergs. Mobile Banking-Trojaner, Ransomware und Spyware nehmen 2024 dramatisch zu. Parallel dazu entdeckten Sicherheitsexperten eine schwere Schwachstelle in Googles Pixel-Smartphones, die mittlerweile behoben wurde.
„Smishing“ – Phishing per SMS – entwickelt sich zur bevorzugten Angriffsmethode. Kriminelle verbreiten über gefälschte VPN- und Streaming-Apps Malware wie den „Klopatra“-Banking-Trojaner, der vollständige Fernsteuerung über infizierte Geräte ermöglicht.
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Sicherheitsexperte John Bambenek von Bambenek Consulting warnt eindringlich: „Der wichtigste Schutz ist, Apps ausschließlich aus autorisierten Stores zu installieren – selbst wenn die Nachricht von bekannten Kontakten stammt.“
Was Nutzer jetzt tun müssen
Die Bedrohungslage bleibt kritisch. ClayRats Entwickler verfeinern ihre Verschleierungstechniken kontinuierlich und zeigen beträchtliche Ressourcen. Nutzer müssen höchste Wachsamkeit walten lassen:
- Keine Apps aus inoffiziellen Quellen installieren
- Misstrauen bei unaufgeforderten Links – auch von Bekannten
- App-Berechtigungen kritisch prüfen
- Verdächtige SMS-Nachrichten ignorieren
Währenddessen arbeiten Google und andere Technologiekonzerne an verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Der Kampf gegen mobile Schadsoftware bleibt ein Wettlauf zwischen Angreifern und Verteidigern – mit ungewissem Ausgang.