Chicago, Dallas

Chicago, Dallas, Sacramento: Digitale Kompetenz wird zum Weihnachtsgeschenk

10.12.2025 - 06:29:11

Von Chicago bis Kalifornien starten diese Woche Dutzende Programme, die Benachteiligten digitale Fähigkeiten vermitteln – inklusive kostenloser Laptops und KI-Kursen. Was zunächst nach vorweihnachtlicher Wohltätigkeit klingt, entpuppt sich als systematischer Vorstoß gegen die digitale Spaltung der USA.

Am heutigen Mittwoch laufen zeitgleich Workshops in Brooklyn, Dallas und Richmond – und die Inhalte haben mit dem klassischen “Wie bediene ich eine Maus?” nur noch am Rande zu tun. Künstliche Intelligenz, Gig-Economy-Tools und Cybersecurity stehen auf den Stundenplänen. Die Botschaft ist klar: Wer 2026 im Arbeitsmarkt mitspielen will, braucht mehr als E-Mail-Kenntnisse.

Lake County in Illinois prescht mit einem Modell vor, das digitale Bildung wie ein Videospiel strukturiert: Wer durchhält, gewinnt Hardware.

Das Programm “Learn to Earn” verspricht jedem Teilnehmer einen kostenlosen Laptop – allerdings erst nach zwölf absolvierten Kursstunden. Finanziert wird das Ganze durch Bundesmittel des US-Finanzministeriums, die aus Corona-Hilfsgeldern stammen. Noch bis zum 18. Dezember können Bewohner in Bibliotheken wie der Round Lake Area Public Library einsteigen.

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Passend zum Thema Microsoft Office – wer in Kursen bereits Excel und Office 365 lernen muss, kann die Programme oft auch kostenlos nutzen: Ein praktischer Gratis-Report erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Word, Excel & Co. legal im Browser einsetzen, Dateien in OneDrive speichern und ohne teures Abo arbeiten. Ideal für Teilnehmende an Nachhilfekursen, Senioren und Haushalte mit leichten Geräten. Jetzt Office im Web gratis nutzen

Der Lehrplan geht über digitale Grundlagen weit hinaus: Windows 11 und Microsoft Office 365 sind Pflicht, dazu kommen Internetsicherheit und moderne Arbeitstools. “Sie müssen in der Lage sein, sich auf zwölf Stunden Lernzeit zu verpflichten”, betonen die Organisatoren. Die strikte Anwesenheitspflicht soll sicherstellen, dass die Geräte nicht bei Gelegenheitsinteressierten landen, sondern dort, wo echtes Engagement nachgewiesen wird.

Senioren erobern die Arbeitswelt 2.0

In Dallas räumt The Senior Source mit dem Klischee auf, digitale Weiterbildung sei nur etwas für Jüngere. Heute Morgen um 9 Uhr öffnete die Organisation ihre “Technology Open Office Hours”, gefolgt von einem dreistündigen Workshop mit dem Titel “Today’s World of Work”.

Die Zielgruppe: ältere Erwachsene, die in einer Arbeitswelt bestehen wollen, in der Remote-Jobs und Gig-Plattformen längst Standard sind. Kann eine Generation, die noch Bewerbungsmappen verschickt hatte, auf LinkedIn punkten und Zoom-Meetings meistern? Das Programm sagt: Ja, mit den richtigen Werkzeugen.

Am Freitag folgt ein “Microsoft Excel Bootcamp” (fünf Stunden intensiv), nächste Woche startet die Serie “Job Search Essentials”. Die Kooperation mit Senior Planet from AARP unterstreicht, wie ernst die USA das Thema digitale Teilhabe im Alter nehmen. Auch die Chicago Public Library zieht mit: Morgen stehen “Basic Computer Skills for Seniors” auf dem Programm – Schwerpunkt Passwort-Management und Betrugsschutz, gerade jetzt in der Online-Shopping-Saison hochrelevant.

Von Excel zu KI: Der Anfängerkurs von 2025

Was vor fünf Jahren als fortgeschritten galt, ist heute Einstiegsniveau. In South Sacramento zeigt Color The Block, wohin die Reise geht: Der kostenlose Digitalkurs, der morgen endet, enthält Module zu “AI Basics” – wie funktioniert künstliche Intelligenz, wie nutzt man sie sicher und kreativ?

Auch hier winkt ein Chromebook für teilnahmeberechtigte Haushalte. Die Botschaft: Technologische Alphabetisierung beginnt nicht mehr bei Word-Dokumenten, sondern bei der Frage, wie Menschen mit intelligenten Systemen interagieren.

Parallel lief heute in Brooklyn ein klassischer “Computer Basics”-Workshop – bewusst niedrigschwellig für Neueinsteiger. In Richmond, Kalifornien, konzentrierte sich das Programm “Digital Literacy @ Bayview” auf die Anwendung digitaler Tools für Schule und Beruf. Gezielt werden dort Postleitzahlen mit hoher sozialer Benachteiligung angesprochen (94801, 94804, 94806).

Warum ausgerechnet jetzt?

Die Häufung im Dezember ist kein Zufall. Viele föderalgeförderte Programme folgen dem Kalenderjahr – wer Gelder nicht bis Jahresende verbraucht, verliert sie. Die Abhängigkeit von Corona-Hilfspaketen wie dem American Rescue Plan Act zeigt allerdings auch: Nachhaltigkeit ist nicht garantiert.

“Vor fünf Jahren bedeutete ein Anfängerkurs: Computer einschalten und Maus bedienen”, erklärt Sarah Jenkins, Beraterin für digitale Gerechtigkeit. “Heute gehören Cloud-Apps, Zwei-Faktor-Authentifizierung und grundlegendes KI-Verständnis dazu. Die Messlatte für digitale Teilhabe ist dramatisch gestiegen.”

Ausblick: Hardware allein reicht nicht

2026 dürfte der Fokus von “Menschen überhaupt online bringen” zu “bedeutungsvoller Nutzung” wechseln. Das Lake-County-Modell – Hardware als Werkzeug für wirtschaftliches Potenzial, nicht als Almosen – könnte Schule machen.

Für den Rest des Dezembers gilt: Wer in den teilnehmenden Regionen lebt, sollte schnell die Bibliothekskalender checken. Kurse mit kostenlosen Geräten sind begehrt, die Plätze begrenzt. Der “Job Search Essentials”-Kurs in Dallas verzeichnet bereits jetzt hohe Nachfrage – ein Zeichen dafür, dass digitale Weiterbildung bei Senioren keine Nische mehr ist, sondern Notwendigkeit.

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