Centrelink-Betrug: Gefälschte Bonus-Zahlungen im Umlauf
04.12.2025 - 00:39:12Kurz vor Weihnachten warnen australische Behörden vor einer massiven Betrugs-Welle: Kriminelle locken Centrelink-Empfänger mit falschen Versprechen über „einmalige Krisenhilfen” in die Falle. Das Ziel: Zugangsdaten zum myGov-Portal und Bankverbindungen erbeuten.
Services Australia hat diese Woche Alarm geschlagen. Der Grund: Eine Flut von betrügerischen E-Mails und gefälschten Nachrichten-Websites behauptet, die Bundesregierung zahle einen „außerordentlichen” Weihnachtsbonus an Sozialleistungsempfänger. Die Behörde stellt klar: Diese Zahlungen existieren nicht. Die gesamte Kampagne dient einzig dazu, sensible Login-Daten und Kontoinformationen abzugreifen.
Die raffinierteste Masche der letzten 72 Stunden: Gefälschte Nachrichtenartikel und Phishing-E-Mails versprechen konkrete Summen zwischen 250 und 1.800 Dollar – angeblich als „Weihnachtsbonus” oder „Entlastung bei Lebenshaltungskosten”. Die Auszahlung solle Anfang Dezember 2025 beginnen.
Services Australia macht unmissverständlich deutlich: „Es gibt keine Bonuszahlung. Betrüger zielen auf unsere Kunden ab, indem sie fälschlicherweise behaupten, es gäbe eine Zusatzzahlung zur Linderung der Lebenshaltungskosten.”
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Die Täter arbeiten auf zwei Ebenen:
Phishing-E-Mails: Opfer erhalten täuschend echt wirkende Nachrichten mit Centrelink- oder myGov-Logo. Sie werden aufgefordert, den „ausstehenden Bonus” über einen Link abzurufen und ihre Identität zu verifizieren.
KI-generierte Fake-News: Cybersecurity-Experten beobachten einen sprunghaften Anstieg minderwertiger, vermutlich KI-erzeugter Websites. Diese publizieren Artikel mit Schlagzeilen wie „Centrelink 750-Dollar-Zahlung für Dezember genehmigt”. Die Seiten tauchen in Suchergebnissen und Social-Media-Feeds auf und leiten Nutzer zu schädlichen Links weiter.
270.000 Australier im Visier
Das Ausmaß der Kampagne ist erschreckend: Rund 270.000 betrügerische E-Mails, die vorgeben von Centrelink, Medicare oder dem australischen Finanzamt (ATO) zu stammen, wurden in den letzten Wochen abgefangen oder gemeldet.
Viele dieser Nachrichten arbeiten mit Druckmitteln, die nichts mit der „Bonuszahlung” zu tun haben – etwa der Drohung, bestehende Leistungen zu sperren, falls der Empfänger nicht „sofort seine Daten aktualisiert”.
„Die Professionalität dieser E-Mails übertrifft frühere Kampagnen deutlich”, erklärt ein Cybersecurity-Analyst. „Die Täter verwenden korrekte Regierungslogos, präzise Fachbegriffe und erzeugen einen Zeitdruck, der die natürliche Vorsicht der Opfer außer Kraft setzt.”
Klickt ein Nutzer auf den Link, landet er auf einer täuschend echten Kopie der myGov-Login-Seite. Alle eingegebenen Zugangsdaten werden sofort abgefangen. Die Angreifer erhalten damit potentiell Zugriff auf Centrelink-, Medicare- und Steuerunterlagen des Opfers. Diese Informationen nutzen sie, um echte Zahlungen umzuleiten, Identitätsdokumente zu stehlen oder betrügerische Steuererklärungen einzureichen.
Künstliche Intelligenz verschärft die Bedrohung
Die aktuelle Betrugswelle zielt überproportional auf ältere Australier und Rentner ab – eine Gruppe, die stark auf Centrelink-Leistungen angewiesen ist und oft weniger Erfahrung mit digitaler Verifikation hat.
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz verschärft die Gefahr dramatisch. Betrüger generieren mittlerweile überzeugende, fehlerfreie Texte für Phishing-E-Mails und können binnen Stunden Hunderte von „Fake-News”-Websites erstellen, die den nicht existierenden Bonuszahlungen Glaubwürdigkeit verleihen.
„Die Leute sehen eine Schlagzeile auf einem Nachrichten-Aggregator oder in sozialen Medien, die wie eine legitime Meldung über eine Bonuszahlung aussieht”, erklärt eine Expertin für digitale Sicherheit. „Wenn sie dann eine E-Mail über genau diese Zahlung erhalten, sind sie bereits darauf konditioniert zu glauben, sie sei echt.”
So schützen Sie sich
Services Australia und das nationale Anti-Betrugs-Zentrum betonen: Die Regierung kündigt niemals neue Zahlungen über unaufgeforderte E-Mails oder SMS mit anklickbaren Links an.
Zentrale Schutzmaßnahmen:
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Quelle überprüfen: Bei jeder E-Mail über eine „Bonuszahlung” von einem Betrug ausgehen. Legitime Ankündigungen nur auf der offiziellen Services-Australia-Website prüfen.
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Keine Links anklicken: Niemals Links in E-Mails oder SMS folgen, die angeblich von myGov oder Centrelink stammen. Immer
my.gov.audirekt in den Browser eintippen. -
URL kontrollieren: Offizielle australische Regierungsseiten enden stets auf
.gov.au. Betrugsseiten nutzen oft.com,.netoder leicht abgewandelte Schreibweisen. -
Verdachtsfälle melden: Verdächtige E-Mails an
reportascam@servicesaustralia.gov.auweiterleiten oder über die Scamwatch-Website melden.
Banken rüsten sich für Eskalation
Der Bank- und Cybersecurity-Sektor rechnet mit einer Zuspitzung der Lage bis Weihnachten. „Betrüger wissen, dass der Dezember ein Monat mit hohen Ausgaben ist”, so ein Branchenbeobachter. „Das Versprechen von ‚kostenlosem Geld’ ist in dieser Zeit ihr effektivster Köder.”
Finanzinstitute fordern Kunden dringend auf, die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Bank- und myGov-Konten zu aktivieren. Diese bietet eine kritische zweite Verteidigungslinie, selbst wenn Login-Daten gestohlen wurden.
Stand Donnerstag hat die australische Bundesregierung keinerlei zusätzliche Lebenshaltungskosten-Boni für Dezember 2025 angekündigt. Jede gegenteilige Mitteilung ist als böswilliger Versuch zum Datendiebstahl zu werten.
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