Canopy Growth Aktie: Bodenlos!

Die Bären haben Canopy Growth fest im Griff. Die Aktie des Cannabis-Riesen kennt aktuell nur eine Richtung: abwärts. Trotz überraschend solider Quartalszahlen notiert das Papier deutlich unter den entscheidenden gleitenden Durchschnitten und generiert damit massive technische Verkaufssignale. Anleger fliehen – ist das Vertrauen endgültig verspielt?

Trotz Gewinnüberraschung: Abwärtstrend!

Zum Wochenstart rutschte die Aktie an der Börse in Toronto weiter ab: Ein Minus von 3,1 % drückte den Kurs am Montag auf magere 1,58 CAD. Das Handelsvolumen brach dabei förmlich ein und lag mit rund 740.000 gehandelten Anteilen fast 73 % unter dem üblichen Durchschnitt. Das Interesse der Käufer scheint völlig versiegt.

Besonders bitter ist dieser Kursverfall angesichts der jüngsten operativen Lichtblicke. Der Bericht zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 lieferte nämlich Zahlen, die eigentlich Hoffnung machen sollten:

• Umsatzsprung: Der konsolidierte Nettoumsatz kletterte um 5,9 % auf 66,7 Mio. CAD.
• Kanada-Geschäft: Der Bereich für den Erwachsenenmarkt legte beeindruckende 30 % zu.
• Verlust eingedämmt: Der Fehlbetrag pro Aktie lag bei lediglich 0,01 CAD – Analysten hatten ein Desaster von minus 0,13 CAD erwartet.
• Polster: Die Barreserven von 298 Mio. CAD übersteigen die Schuldenlast um 70 Mio. CAD.

Doch die Märkte ignorieren diese fundamentale Aufhellung komplett. Warum verpuffen diese Nachrichten?

Analysten winken ab

Trotz der operativen Fortschritte bleibt die Stimmung an der Wall Street eisig. Zwar hat Benchmark das Rating kürzlich von “Sell” auf “Hold” angehoben, doch der breite Konsens schreit weiterhin “Verkaufen”. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei ernüchternden 1,55 CAD – also sogar noch unter dem aktuellen Niveau.

Die Gründe für die Skepsis der Experten sind handfest und alarmierend:
* Eine negative Nettomarge von -201,27 %.
* Eine Eigenkapitalrendite von katastrophalen -108,18 %.
* Ein hohes Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital (120,38).
* Die Prognose für das Gesamtjahr deutet weiter auf Verluste hin (EPS von -0,69 CAD).

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Internationale Hürden bremsen

Während das Kerngeschäft in Kanada anzieht, bricht der internationale Markt weg. Der Auslandsumsatz stürzte im Jahresvergleich um 39 % ab. massive Probleme in der europäischen Lieferkette würgen das Wachstum ab. Das Management verspricht zwar eine Stabilisierung bis Ende des Geschäftsjahres 2026 und hat eine Spezial-Taskforce eingesetzt, doch Investoren scheinen die Geduld zu verlieren.

Ein kleiner Lichtblick bleibt die Bilanzsanierung: Im September wurden Kredite in Höhe von 50 Mio. USD vorzeitig getilgt, was die Zinslast künftig um 6,5 Mio. USD jährlich drückt. Auch der neue Finanzchef Tom Stewart steht für einen strikteren Sparkurs. Reicht das für die Wende?

Charttechnik: Ein Trauerspiel

Der Blick auf den Chart offenbart das ganze Ausmaß der Misere. Die Aktie notiert weit unter der 50-Tage-Linie (1,79 CAD) und der 200-Tage-Linie (1,85 CAD) – ein klassisches Szenario für anhaltende Schwäche.

Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 58 % an Wert vernichtet. Mit einer Marktkapitalisierung von nur noch etwa 540 Mio. CAD ist Canopy Growth nur noch ein Schatten seiner selbst aus den Boom-Jahren. Der gesamte Sektor steht unter Druck, und solange Canopy die charttechnischen Hürden nicht zurückerobert, bleibt das Risiko für weitere Abverkäufe akut.

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