BVR: Sinkende Inflation und steigende Löhne treiben Konsum inDeutschlandBerlin - Der geringe Anstieg des Konsumklimas spricht dafür, dass sich dieKonjunktur in Deutschland nur langsam verbessert.
26.03.2024 - 10:51:07BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / BVR: ...
Die Gesellschaft fürKonsumforschung hat einen Anstieg ihres Indexes im März von -28,8 Punkten auf-27,4 Punkte gemeldet. Dennoch rechnet der Bundesverband der DeutschenVolksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mit einem preisbereinigten Anstieg desprivaten Verbrauchs 2024 von rund 1 Prozent zum Vorjahr. "Der private Verbrauchdürfte das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2024 erheblich stützen",schätzt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR, die Lage ein. "Getrieben wirdder Konsum von der sinkenden Inflation bei gleichzeitig steigenden Einkommen.Dennoch wird die deutsche Volkswirtschaft im Jahresdurchschnitt stagnieren, dadie Investitionen merklich zurückgehen und auch vom Außenhandel ein leichtnegativer Wachstumsimpuls ausgeht", so Bley weiter.
In diesem Jahr rechnet der BVR mit einem Anstieg der Einkommen der privatenHaushalte von rund vier Prozent. Dieser Anstieg wird vor allem von den Löhnenund Gehältern getrieben, während die Unternehmer- und Zinseinkommen sowie dieTransfereinkommen zusammengenommen schwächer steigen. Gleichzeitig wird dieTeuerung dem BVR zufolge auf rund 2,5 Prozent im Jahresdurchschnitt zurückgehennach 5,9 Prozent im Jahr 2023. Der zusätzliche Ausgabenspielraum von rund 1,5Prozent wird aber nicht vollständig für eine Erhöhung des preisbereinigtenKonsums genutzt. Auch aufgrund der hohen Unsicherheiten werde sich die Sparquotevon 11,4 Prozent im Jahr 2023 auf 11,8 Prozent in diesem Jahr erhöhen.
Zusätzliche Unterstützung könne der private Verbrauch von der Wirtschaftspolitikerhalten. "Derzeit trägt die anhaltende Unsicherheit über den Kurs derWirtschaftspolitik auch zur Konsumzurückhaltung der Verbraucher bei", ergänztder BVR-Chefvolkswirt. "Mehr Klarheit über den künftigen wirtschaftspolitischenKurs würde nicht nur zusätzliche Investitionen, sondern auch eine Stärkung desKonsums bewirken", so Bley weiter. Maßvoll steigende Löhne und Gehälter, die dieVerteilungsspielräume berücksichtigten, könnten sich ebenfalls positiv auf denVerbrauch auswirken. Übermäßige Lohnsteigerungen hingegen würden zu weiterenPreiserhöhungen bei den betroffenen Unternehmen führen und so zu einerVerfestigung der Inflation beitragen. Auch ein schnellerer Rückgang derInflation, der die Spielräume der EZB für Zinssenkungen erhöht, könne einebelebende Auswirkung auf die Konjunktur und die Einkommen haben.
Das aktuelle BVR Volkswirtschaft Kompakt (Ausgabe 3/2024) ist im Internet unterhttp://www.bvr.de , Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar .
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